Der Nachrichtensprecher ist Präsentator der von einer Hörfunk- oder Fernseh-Nachrichtenredaktion zusammengestellten Meldungstexte. Der Nachrichtensprecher/die Nachrichtensprecherin arbeitet zumeist "live" im Nachrichtenstudio. Berufliche Voraussetzung sind im öffentlich-rechtlichen Rundfunk vor allem die Fähigkeit, deutsche "gemäßigte Standardlautung" zu sprechen (normiert durch die Konventionen des Aussprachedudens), eine mikrofongeeignete Stimme zu besitzen, Texte durch sinnfassendes, gliederndes Lesen für Hörer und Zuschauer optimal aufzubereiten und sicher mit den Ausspracheregeln der wichtigsten Fremdsprachen umzugehen. Hinzu kommen Reaktionsschnelligkeit und eine umfassende Allgemeinbildung, beim Fernsehen natürlich auch noch ein telegenes Äußeres und ein souveräner Umgang mit der Kamerasituation. Die Rundfunkanstalten der ARD weisen zumindest in ihren Stellenanzeigen immer wieder darauf hin, dass ein abgeschlossenes Hochschulstudium in einer geisteswissenschaftlichen Disziplin gerne gesehen ist. Nachrichtensprecher arbeiten im Schichtdienst rund um die Uhr und haben neben ihrer eigentlichen Tätigkeit auch noch Texte für die unterschiedlichsten Redaktionen der Funkhäuser aufzunehmen. Außerdem arbeiten die Sprecherinnen und Sprecher in vielen Funkhäusern mittlerweile an der Konzeption von Nachrichtensendungen mit. Die frühere Definition der Berufsbilder "Sprecher" (als Präsentator) und Redakteur (als "Verfasser" des Nachrichtentextes) weicht also immer mehr auf.