Kevin Mitnick

US-amerikanischer Hacker und Experte im Bereich Social Engineering (1963–2023)
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Kevin Mitnick (* 6. August 1963) ist einer der bekanntesten Hacker.

Als Hacker ist Kevin Mitnick alias »Condor« am meisten durch Social Engineering bekannt geworden. In seiner Karriere soll er unter anderem mehr als 100mal in das Netzwerk des Pentagon sowie einige Male in das der NSA eingedrungen sein. Mitnick selbst hat insbesondere das Eindringen in das NORAD-Netzwerk immer bestritten, ein solcher Hack sei ihm im Zusammenhang mit dem Film Wargames angehängt worden.

1988 wurde Mitnick das erste Mal inhaftiert: acht Monate in Einzelhaft und weitere sechs Monate im Half Way House. Am 15. Februar 1995 wurde Mitnick vom FBI erneut verhaftet und angeklagt, in »einige der bestgesicherten Computersysteme« der USA eingedrungen zu sein.

Er wurde zwei Jahre ohne Gerichtsverhandlung und viereinhalb Jahre ohne eine Kautionsanhörung gefangen gehalten.

Mitnick wurde schließlich zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Als Bewährungsauflage ordneten die Richter ein dreijähriges Benutzungsverbot (bis Mitternacht des 21. Januar 2003) von EDV-Systemen an. Nach seiner Entlassung aus fast fünfjähriger Haft im Januar 2000 betätigte sich Mitnick als Autor und Sicherheitsberater.

In seiner Zeit als Autor schrieb er das Buch Die Kunst der Täuschung. Dabei geht es um die Techniken des Social Engineerings, der Kunst der Überredung. Dort beschreibt er anhand von Beispielen die Techniken der Social Engineers und gibt Hilfen, wie man seine Firma vor diesen schützen kann. Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis gründete Mitnick eine Beratungsfirma, die Unternehmen unter anderem durch Vorträge und Schulungen der Mitarbeiter beim Schutz ihrer Informationen gegen Social Engineering unterstützt.

Kevin Mitnick war mehr als fünf Jahre lang die meistgesuchte Person der USA. Gerüchten zufolge stammt von ihm der größte Internetbetrug aller Zeiten, bei dem mehrere Millionen Dollar geraubt wurden. Im Guinness-Buch der Rekorde steht dieser Betrug als »größter Hack«, obwohl dafür nicht einmal ein Computer gebrauchte wurde, sondern nur ein Telefon. In seinem eigenen Buch allerdings schreibt er, dass dieser Betrug gar nicht auf ihn zurückzuführen sei, sondern auf einen anderen Social Engineer namens Stanley Rifkin. Laut Kevin Mitnick ist Rifkin auch derjenige, der im Guinness-Buch der Rekorde für diesen »Rekord« eingetragen wurde. Rifkin habe damit eine Anstellung Mitnicks bei einer Bank verhindern wollen.

Die einseitige Berichterstattung seitens der Massenmedien und Handlungsweisen der Exekutive riefen eine weltweite Free Kevin-Bewegung hervor, an deren Kopf das Hackermagazin 2600 stand.

Literatur

  • Mitnick, Kevin D. und Simon, William L.: The Art of Intrusion, Wiley Publishing, ISBN 0764569597 (Englische Ausgabe)
  • Hafner, Katie und Markoff, John: Cyberpunk. Die Welt der Hacker., Econ-Verlag, Düsseldorf 1993. ISBN 3-612-26035-9
  • Mitnick, Kevin & Simon, William: Die Kunst der Täuschung: Risikofaktor Mensch, Verlag moderne industrie Buch, 2003. ISBN 3-8266-0999-9 (deutsche Ausgabe)
  • Tsutomu Shimomura, John Markoff: Data Zone, dtv, ISBN 3-42320086-3 (deutsche Ausgabe)
  • Littman, Jonathan: "The Fugitive Game - Online with Kevin Mitnick", Verlag Little, Brown & Company, ISBN 0-316-52858-7 (Hardcover) 0-316-52869-2 (Paperback)
  • Mitnick, Kevin & Simon, William: The Art of Deception: Controlling the Human Element of Security, Professional, Managerial & Chichester, 2002. ISBN 0-4712-3712-4 (englische Ausgabe)
  • Film zu Kevin Mitnick: Hackers2 (DVD-Titel: TAKEDOWN), tatsächlich ist das Drehbuch in zentralen Teilen fiktiv.