Jünger-Haus Wilflingen

Museum in Deutschland
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Das Jünger-Haus Wilfingen ist das ehemalige im Jahre 1728 errichtete Forsthaus der Stauffenberg’sche Forstverwaltung in Wilfingen einem Teilort von Langenenslingen im Landkreis Biberach in Oberschwaben. Von 1951 bis zu seinem Tode 1998, bewohnte der Schriftsteller Ernst Jünger das Haus. Im Jahre 1999 wurde das Gebäude zum Museum und literarischer Gedenkstätte an Jünger umgebaut.

'Jünger-Haus Wilfingen'

Eingang Jünger-Haus
Daten
Ort Wilfingen
Art
Literarische Gedenkstätte
Eröffnung 1999
Leitung
Ernst Jünger Stiftung
ISIL DE-MUS-720912

Geschichte

Im Jahre 1728 veranlasste der Fürstbischof von Konstanz und Augsburg Johann Franz Schenk Freiherr von Stauffenberg das barocke Forsthaus und heutige Museum zu errichten. Das Haus ist teilunterkellert und weist neben dem Erdgeschoß ein Obergeschoß auf. Das Dach ist abgewalmt. Das Bauwerk wird von einer Mauer umschlossen. Über der Eingangstür prangt das Fürstbischöfliche Wappen.

Das Museum wird unter der Trägerschaft der Ernst-Jünger-Stiftung betrieben und wurde von der Stiftung für zwölf Jahre vom heutigen Eigentum von Franz Schenk Freiherr von Stauffenberg angemietet.

Gedenkstätte und Museum

In dem Museum sind 9000 Bücher, 260 unveröffentlichte Tagebücher, eine Stahlhelmsammlung, Kriegsfotos, 30000 tote Käfer, Muscheln, Sammlung von Kugelfischen, Spazierstöcke und Sanduhren Jüngers zu besichtigen. Insgesamt rund Sechzigtausend Gegenstände. Der Besucher fühlt sich eher an ein fürstliches Naturalienkabinett erinnert. Zum Vergleich verfügt die Schiller Gesellschaft in Marbach über dreihundert eindeutig Schiller zuweisbare Gegenstände. In dem Haus sind auch noch etliche Teppiche von Jüngers Reisen. Ein Frage war auch ob man die Räume in ihrem Original, also mit den eher störenden Aufputzleitungen, den Besuchern später zu Schau stellt. [1]

Bekannte Besucher

Kritik

Bis zum heutigen Tag scheiden sich an Ernst Jünger die Geister. Über seine Bücher wurden er der Held nationalistischen Rechten, einschließlich der Nationalsozialisten in Deutschland. Kritikern galten seine Bücher als geistige Wegbereiter für den Aufstieg der Nazis. Nach der Machtübernahme der NSDAP versuchte diese Ernst Jünger für sich zu gewinnen. Ihm wurde ein Sitz im Reichstag angeboten, den er ablehnte. Jünger stand zahlreichen Beteiligten des Attentats vom 20. Juli 1944 nahe.

Noch im Jahre 1998 konnte ihn ein bekannter Herausgeber einer deutschen Wochenzeitschrift einen Jünger „kriegsbrünstigen Abenteurer“ nennen.


Einzelnachweise

  1. FAZ: Die Ordnung der Ding, eingesehen am 14. Januar 2011