U 234 (vorheriges/nächstes) | |
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Typ: | IX B |
Kiellegung: | 1. Oktober 1941 |
Werft: | Germaniawerft, Kiel |
Indienststellung: | 2. März 1944 |
Kommandant: | 2.3. 1944 - 16.5. 1945 Kptlt. Johann Heinrich Fehler |
Einsätze: | 1 |
Erfolge: | keine |
Verbleib: | Ergab sich bei Portsmouth, New Hampshire am 16. Mai 1945. |
U 234 war ein U-Boot in der deutschen Kriegsmarine

Einsatz
Als sich die deutsche Niederlage abzeichnete stimmte Hitler der japanischen Bitte um spaltbares Material und technische Hilfe zu. Das Japanische Kernwaffenprogramm benötigte Material zur Verwirklichung von nuklearen Waffen. Nachdem bereits die drei japanischen U-Boote I-52, I-30 und I-29(zwei davon auf dem Rückweg, also bereits mit Uranerz an Bord) versenkt worden waren, wurde entschieden ein deutsches U-Boot mit kriegswichtiger Fracht nach Japan zu entsenden. Zielort und Art der Fracht hatte die Abteilung Marinesonderdienst bestimmt.
U 234 verließ Kiel im März 1945. Eine Kollision mit einem anderen deutschen U-Boot im Kattegatt machte Reperaturen notwendig, die in Norwegen durchgeführt wurden. Am 15. April verließ U 234 Kristiansand mit Richtung Atlantik. An Bord befanden sich ausßer Kapitänleutnant Johann-Heinrich Fehler und der Stammbesatzung vier Luftwaffenoffiziere, vier Marineoffiziere, zwei Zivilisten und die beiden Japaner Genzo Shoji und Shinchiro Tomonaga, Spezialisten fpür Flugzeugbau, Rakententechnik und U-Boiot-Konstruktion. Die Japaner waren von deutschen Wissenschaftlern eingewiesen worden und sollten die entsprechenden Geräe, Materialien und Geheiminformationen nach Japan überführen. Das U-Boot trug eine 260 Kilo schwere Fracht, darunter ein zerlegtes Strahlflugzeug vom Typ Messerschmitt 262/ME 262 mit Bauplänen, das zu dieser Zeit schnellste Flugzeug, Quecksilber und 560 Kilogramm Uranoxyd.
Am 10. Mai 1945 erhielt Fehler die Nachricht von der deutschen Kapitulation. Der Kommandant entschied sich, das Unternehmen abzubrechen und in Gefangenschaft zu gehen. Die beiden Japaner begingen daraufhin durch die Einnahme von Luminol Selbstmord und wurden auf hoher See bestattet. Dabei wurden auch deren Geheimdokumente versenkt. Eigentlich hätte U 234 nun den kanadischen Hafen Halifax anlaufen müssen, es wurde aber die amerikanische Küste angesteuert. Die USA waren über das Frachtgut des U-Bootes informiert und störten den Funkverkehr zwischen en Briten und U 234. Am 14. Mai 1945 ergab sich U 234 östlich des Flemish Cap dem amerikanischen Geleitzerstörer USS Sutton.
Das Uranoxyd wurde nach Washington zur Begutachtung und dann in die Waffenschmiede nach Oak Ridge in Tennessee verfrachtet, wo es in waffenfähiges Material umgewandelt wurde. Dieses Material war willkommen, denn die USA verfügten wie Japan im Gegensatz zu den Deutschen, welche in den Minen von Joachimstal erhebliche Mengen an Uran abbauen konnten, nicht genügende Mengen die´ses Rohstoffs. In den letzten Jahren kamen eine ganze Reihe von Geheimdokumenten ans Tageslicht, welche bestätigen, dass die Fracht von U 234 direkt für den Bau der ersten Atombombe auf Hiroshima verwendet wurde.
U 234 wurde im November 1947 bei Cape Cod als Torpedoziel versenkt.
Bau
Obwohl die Kiellegung bereits 1941 erfolgte, wurde U 234 erst 1944 fertiggestellt. Die Verzögerung wurde durch einen alliierten Bombenangriff verursacht, bei dem die vorderen 9 Meter des Druckkörpers getroffen wurden und komplett ersetzt werden mussten. U 234, das ursprünglich als Minenleger konzipiert war, wurde 1944/45 für die Durchführung des Spezialeinsatzes umgebaut. Die seitlichen Minenschächte wurden ausgebaut und in Laderäume umgewandelt. In die vorderen Minenschächte wurden große Tuben eingebaut. Das U-Boot erhielt auch einen Schnorchel für lange Unterwasserfahrten. Außerdem erhielt U 234 Anfang 1945 eine Funkmess-Station vom Typ Hohentwiel. Dazu wurde eine aus der Turmverkleidung mit Druckluft ausfahrbare Funkmessmatratze eingebaut. Mit Hilfe dieser Vorrichtung konnte jedes Flugziel erfasst werden, bevor das U-Boot selber aus der Luft geortet werden konnte.
Siehe
Weblinks
- U-234 bei uboat.net (engl.)