Die Düppeler Mühle, dänisch Dybbøl Mølle, ist eine 1744 gebaute und nach wiederholten Zerstörungen mehrfach wiedererrichtete Holländerwindmühle, die sich an den Düppeler Schanzen in der Nähe der dänischen Stadt Sønderborg befindet. Aufgrund ihrer Rolle in der wechselvollen Geschichte Nordschleswigs und ihrer strategischen Bedeutung in zwei Kriegen gilt sie als dänisches Nationalsymbol. Sie war bis 1990 in Betrieb und wird seit 1995 als Museum genutzt, in welchem die Geschichte und Technik der Mühle dokumentiert sowie Gegenstände aus den Kriegen von 1848 bis 1851 sowie von 1864 gezeigt werden.

Geschichte
Die erste Mühle von Düppel wurde 1744 aus Holz gebaut. Nachdem sie 1800 infolge eines Blitzeinschlags niedergebrannt war, wurde sie zum ersten Mal neu errichtet. Auch während des Schleswig-Holsteinischen Krieges von 1848 bis 1851 und des Deutsch-Dänischen Krieges von 1864 wurde die Mühle aufgrund ihrer Lage im Zentrum der Kämpfe im April 1849 und im April 1864 zerstört, nach beiden Kriegen aber jeweils wieder aufgebaut. Im Krieg von 1864 erfolgte durch die Stellung der Mühlenflügel die Übermittlung von Nachrichten an die auf der Insel Alsen stationierten dänischen Truppenteile. Zu einem weiteren schwerwiegenden Brand kam es 1935 aufgrund eines Kurzschlusses. Die seit 1936 vorhandene fünfte Mühle besteht aus Backstein und war bis 1990 in Betrieb. Im Jahr 1937 wurde sie als Motiv einer dänischen Wohlfahrtsmarkenserie verwendet.
Museum und Gedenkstätte
Die Düppeler Mühle wird seit 1995 zusammen mit dem zugehörigen Getreidespeicher als Museum genutzt, dessen Ausstellung in mehreren Räumen durch Zeichnungen und Photos die Geschichte und Technik der Mühle sowie ihre Bedeutung als dänisches Nationalsymbol veranschaulicht und Uniformen, Waffen und andere Gegenstände aus den Kriegen von 1848 bis 1851 sowie von 1864 zeigt. Im Jahr 2009 erfolgte für 5,5 Millionen Dänische Kronen aus Mitteln der A.P. Møller og Hustru Chastine Mc-Kinney Møllers Fond, der privaten Stiftung des dänischen Reeders Mærsk Mc-Kinney Møller und seiner Frau, eine grundlegende Renovierung der Mühlenanlage. Das Museum wird jährlich von rund 50.000 Menschen besucht.
Im Umfeld der Mühle befinden sich außerdem mehrere Denkmale für die Gefallenen des Krieges von 1864 und mit dem Historiecenter Dybbøl Banke ein Geschichtszentrum, in dem dessen Vorgeschichte, Verlauf und Auswirkungen dokumentiert werden, sowie im Schloss Sonderburg ein Museum zur Geschichte Südjütlands und Nordschleswigs. Auch der Gendarmstien, ein etwa 74 Kilometer langer Wanderweg, der dem ehemaligen Pfad der Überwachung der Landesgrenze durch die dänische Grenzgendarmerie folgt, verläuft in der Nähe der Mühle. Die Gesamtanlage der Düppeler Schanzen, zu der die Mühle gehört, ist eine durch staatliche Flächenankäufe und ein Bebauungsverbot geschützte nationale Gedenkstätte.
Literatur
- Inge Adriansen: Die Düppeler Mühle: Monument & Museum. Herausgegeben vom Museum Schloss Sonderburg, Sonderburg 1997, ISBN 87-87153-31-9
- Inge Adriansen: Nationale symboler i Det Danske Rige 1830–2000. Zweiter Band. Museum Tusculanums Forlag, Kopenhagen 2003, ISBN 87-7289-794-5, S. 245–276
Weblinks
- Velkommen til Dybbøl Mølle Website mit Informationen zur Mühle und zum Museum (dänisch)
Koordinaten: 54° 54′ 25″ N, 9° 45′ 28,7″ O