Matrixnorm

mathematische Norm
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Die Matrixnorm ist ein Objekt aus dem mathematischen Teilgebiet der linearen Algebra. Matrixnormen sind Normen auf der dem Vektorraum der (n x n)-Matrizen. Sie haben einige nützliche Eigenschaften, so ist beispielsweise der Spektralradius einer Matrix, also der Betrag des betragsgrößten Eigenwerts, niemals größer als der Wert einer beliebigen submultiplikativen Matrixnorm. Insbesondere in der numerischen Mathematik werden die Matrixnormen verwendet.

Definition

Sei   ein Körper so wird mit   die Menge der  -Matrizen mit Einträgen aus dem Körper   bezeichnet. In vielen Fällen wird für   der Kröper der reellen Zahlen   verwendet. Eine Matrixnorm   ist nun eine Norm auf dem Raum  . Das heißt   ist eine Abbildung

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die die folgenden drei Eigenschaften

  •   (Definitheit);
  •   (absolute Homogenität);
  • Fehler beim Parsen (SVG (MathML kann über ein Browser-Plugin aktiviert werden): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „http://localhost:6011/de.wikipedia.org/v1/“:): {\displaystyle \|M + N\| \leq \|M\| + \|N\|} (die Dreiecksungleichung).

für alle Fehler beim Parsen (SVG (MathML kann über ein Browser-Plugin aktiviert werden): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „http://localhost:6011/de.wikipedia.org/v1/“:): {\displaystyle M,\, N \in K^{n \times n}} und   erfüllt. Teilweise wird noch ein vierte Eigenschaft gefordert, so wird in manchen Quellen noch gefodert, dass die Matrixnorm submultiplikativ ist, das heißt es gilt zusätzlich noch

  •  

Zusammenhang zur Operatornorm

Eine Matrixnorm   heißt induziert durch eine Norm  , wenn sie bezüglich dieser als Operatornorm dargestellt werden kann, also falls

 

gilt. In lokal kompakten Vektorräumen (z.B. endlichdimensionalen Vektorräumen) wird das Supremum angenommen, das heißt   kann durch   ersetzt werden, weil die Normabbildung stetig und die Menge der Einheitsvektoren im endlichdimensionalen Vektorraum   kompakt ist. Eine Matrixnorm, die auch eine Operatornorm ist, ist stets submultiplikativ. Um die Norm   besser von der Matrixnorm zu unterscheiden wird diese ab hier als Vektornorm bezeichnet.

Verträglich mit einer Vektornorm

Eine Matrixnorm   heißt vergräglich mit einer Vektornorm  , wenn die Ungleichung

 

gilt. Jede Matrixnorm, die durch eine Vektornorm induziert wird, ist mit dieser verträglich.

Beispiele

Alle hier betrachteten Matrizen haben sind quadratisch und haben n Zeilen beziehungungsweise n Spalten.

Spaltensummennorm

Als Spaltensummennorm bezeichnet man die Norm

 

dabei sind die   die Einträge von   Diese Matrixnorm ist durch die Betragssummennorm induziert, denn es gilt

 

Mit   wird der j-te Einheitsvektor bezeichnet.

Spektralnorm

Als Spektralnorm wird die Norm

 

bezeichnet. Dabei ist   die zu   adjungierte Matrix und   der betragsmäßig größte Eigenwert des Matrixprodukts   Diese Matrixnorm ist durch die euklidische Norm induziert.

Zeilensummennorm

Die Zeilensummennorm ist durch

 

definiert, wobei die   wieder die Einträge von   sind. Induziert wird diese Matrixnorm durch die Maximumsnorm.

Gesamtnorm

Als Gesamtnorm wird die Matrixnorm

 

bezeichnet. Sie ist verträglich mit der Betragssummennorm, der euklidischen Norm und der Maximumsnorm, außerdem ist sie submultiplikativ.

Frobeniusnorm oder Schurnorm

Die Frobeniusnorm nach dem Mathematiker Ferdinand Georg Frobenius benannt ist durch

 ,

definiert, dabei ist   die Spur (englisch trace) von   und   ist die Liste aller Eigenwerte von   mit ihren algebraischen Vielfachheiten. Dies Norm heißt auch Schurnorm, sie ist mit der euklidischen Norm verträglich und submultiplikativ.

Nicht submultiplikative Matrixnorm

Eine nicht submultiplikative Matrixnorm ist durch

 

gegeben.

Ky-Fan-Norm

Die  -te Ky-Fan-Norm ist definiert durch

 

wobei   der  -te Singulärwert von   ist. Insbesondere stimmt die erste Ky-Fan-Norm mit der Spektralnorm überein.

Literatur

Hans Rudolf Schwarz, Norbert Köckler: Numerische Mathematik, Vieweg- & Teubner-Verlag, 2006, ISBN 3835101145