Elizabeth Rosemond Taylor (genannt Liz Taylor, * 27. Februar 1932 in Hampstead, London) ist eine US-amerikanische Schauspielerin.
Sie wurde als zweites Kind von amerikanischen Eltern, Francis Lenn Taylor (28 Dezember 1897 - 20 November 1968) und Sara Viola Warmbrodt (21 August 1896 - 11 September 1994) geboren. Ihr älterer Bruder ist Howard Taylor (* 1929). Ihre Eltern hatten früh ehrgeizige Pläne mit ihr. So wurde sie schon als Kleinkind zum Ballettunterricht geschickt, und mit drei Jahren trat sie mit ihrer Balletttruppe vor der königlichen Familie auf.
1939 zog die Familie nach Los Angeles, wo der Vater eine Kunstgalerie betrieb.
In den USA ging sie zur Hawthorne School in Beverly Hills, besuchte die University High School in Hollywood und auch die Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) Studio School. Zum ersten Mal trat Liz Taylor 1942 in Harold Youngs Komödie There's One Born Every Minute (Universal Pictures) auf. 1943 schlossen ihre Eltern für sie einen Exklusiv-Vertrag mit MGM ab. Von da ab avancierte sie zum tierliebenden Kinderstar in heute als kitschig angesehenen Hollywood-Produktionen. Den größten Erfolg hatte sie zu dieser Zeit als reitendes Mädchen in Kleines Mädchen, großes Herz (National Velvet). Als Kind zog sie sich einen bleibenden Schaden an der Wirbelsäule zu, als man versuchte sie wegen ihrer zu kleinen Körpergröße auf einem Streckbett zu strecken. Hintergrund dieser Misshandlung war die Karrieresucht ihrer Eltern.
Sehr früh, mit 18, heiratete sie, wohl auch wieder auf Druck ihrer ehrgeizigen Eltern, den Hilton-Erben und Milliardär Conrad Nicholson ("Nicky") Hilton, Jr.. Die Ehe wurde aber schon nach 9 Monaten wieder geschieden. Dennoch diente ihre Traumhochzeit im vom Kommerz bestimmten Hollywood als Vorlage für die Filme Vater der Braut und Ein Geschenk des Himmels. 1952 spielte Liz Taylor im Film Ivanhoe, der schwarze Ritter mit und heiratet den 20 Jahre älteren britischen Schauspieler Michael Wilding. Diese Ehe war anfänglich recht glücklich. Unter dem lebenserfahrenen Wilding wird der einstige Kinderstar zur erwachsenen jungen Frau - manche sagten, zur schönsten Frau der Welt. Aus dieser Ehe gehen zwei Söhne hervor: Michael junior und Christopher. Doch auch diese Ehe scheiter und 1957 wird Liz Taylor wieder geschieden. Sie heiratet im selben Jahr erneut, aber ihr dritter Ehemann, der Filmproduzent Mike Todd, dem zuliebe sie zum jüdischen Glauben übertritt und mit dem sie eine Tochter namens Elizabeth bekam, stirbt 1958 bei einem Flugzeugabsturz. Liz Taylor wendet sich wenig später ihrem Trauzeugen, dem Sänger Eddie Fisher zu, der noch mit Debbie Reynolds verheiratet ist, was in der Öffentlichkeit einen Skandal hervorruft. Sie heiratet ihn 1959.
Zwischen 1957 bis 1959 dreht Liz Taylor drei wichtige Filme: Das Land des Regenbaumes, Die Katze auf dem heißen Blechdach und Plötzlich im letzten Sommer. Alle drei Hauptrollen bringen ihr eine Nominierung für den Oscar ein, doch den Preis selbst erhält sie erst 1960 für ihre Rolle in Telefon Butterfield 8 und 1966 für ihre ergreifende Darstellung der Martha in Wer hat Angst vor Virginia Woolf. 1963, auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, dreht Liz Taylor zusammen mit Richard Burton einen der damals teuersten Monumentalfilme: Cleopatra. Bei den Dreharbeiten zu diesem Film stirbt sie fast an einer Lungenentzündung und kann nur durch einen Luftröhrenschnitt vor dem Erstickungstod bewahrt werden. Die Drehzeit zieht sich wegen ihrer Krankheit, aber auch wegen ihrer Starallüren lange hin. Der Film erweist sich als finanzieller Flop und spielt die Kosten nicht wieder ein.
Am 18. März 1950 gibt es in Kairo ein Aufführungsverbot für Filme mit Elizabeth Taylor, da sie an einer Galaveranstaltungen zur finanziellen Unterstützung Israels teilgenommen hat.
Die private Affäre, die sich zwischen ihr und ihrem Filmpartner Richard Burton am Rande der Dreharbeiten entwickelt, mündet 1964, nach ihrer Scheidung von Eddie Fisher im selben Jahr, in die Heirat. Beide drehen in den 60er Jahren, ihren schauspielerisch stärksten Jahren, 7 weitere Filme miteinander, darunter Franco Zeffirellis Shakespeare-Verfilmung Der Widerspenstigen Zähmung und Mike Nichols Wer hat Angst vor Virginia Woolf. Es entwickelt sich eine Art Hassliebe zwischen den beiden Weltstars. Beide sorgen mit ihrem Ehestreit über zehn Jahre lang für Schlagzeilen in der Regenbogenpresse. 1974 lassen sie sich scheiden, doch bereits 1975 heiraten sie erneut, doch die zweite Ehe mit Richard Burton hält nur bis 1976. Noch im gleichen Jahr heiratet Liz den Anwalt und Lokalpolitiker John Warner, für den sie sich im Wahlkampf engagiert. Die Ehe wird 1982 wieder geschieden.
In den 1970er Jahre erhält der gealterte Star kaum attraktive Filmrollen und teilt das Schicksal aller ehemals schönen Hollywood-Diven, von den Produktionsgesellschaften gnadenlos gegen jüngere, attraktivere weibliche Stars ausgetauscht zu werden. Stattdessen füllen von nun an ihre Affären mit jüngeren Männern und ihre Exzesse beim Alkoholkonsum die Klatschspalten der Boulevardpresse. Sie sagt von sich selbst: "Ich konnte jeden unter den Tisch trinken. Mein Fassungsvermögen war furchteinflößend."
1981-82 zieht es Liz auf die Londoner Bühne. Mit Die kleinen Füchse feiert sie dort, und später auch in den USA, ein kleines schauspielerisches Comeback. 1983 steht sie in Private Lives in Boston und am Broadway erneut auf der Bühne, diesmal wieder zusammen mit Richard Burton. Doch außer TV-Gastrollen erhält sie keine größeren Filmangebote mehr. 1985 gründet sie unter dem Eindruck des Aids-Todes amerikanischer Weltstars wie Rock Hudson die "American Foundation for AIDS Research". Sie schließt Freundschaften mit Michael Jackson und mit dem Milliardär Malcolm Forbes. Zu ihrem 65. Geburtstag wird sie mit einer TV-Gala geehrt. 1989 spielt Liz in Nicholas Roegs TV-Inszenierung Süßer Vogel Jugend die Hauptrolle. Im gleichen Jahr unterzieht sie sich einer Alkohol-Entziehungskur und macht die Bekanntschaft des 20 Jahre jüngeren Truckers Larry Fortensky, der ihr Lebensgefährte und von 1991 bis 1996 ihr Ehemann wird und für neue Schlagzeilen in den Skandalblättern sorgt. 1997 wird ihr ein Gehirntumor entfernt.
Ihr ganzes Leben lang hatte Liz eine Vorliebe für teure Juwelen. Sie beschrieb einmal den Grund ihrer Sucht nach Diamanten: "Meine Mutter erzählte mir, dass ich erst 8 Tage nach meiner Geburt die Augen aufgemacht habe. Das erste, was ich sah, war ein Verlobungsring. Seitdem bin ich süchtig nach Diamanten." Richard Burton schenkte ihr laufend edlen Schmuck, darunter einen der teuersten Edelsteine der Welt, den Krupp-Diamanten. In dem Buch Elizabeth Taylor: My Love Affair with Jewelry kann man alles über ihre kostspielige Vorliebe erfahren. Darin schreibt Liz: "Wenn ich meinen Schmuck ansehe, wird mir klar, was für ein überaus glückliches Mädchen ich immer war." Das Auktionshaus Christie's stellte kürzlich 30 ihrer wertvollsten Schmuckstücke aus.
In den 90er-Jahren erregte sie mit einer nach ihr benannten erfolgreichen Parfumkollektionen Aufmerksamkeit.
Heute ist Elisabeth Taylor eine der berühmtesten Schauspielerinnen der westlichen Welt. Trotz oder gerade wegen ihrer vielen Affären und Skandale ist Elizabeth Taylor eine lebende Legende und gilt als "Hollywood-Diva".
Elizabeth Taylor hat ferner eine bekannte Namensvetterin, zu der kein Verwandtschaftsverhältnis besteht, namentlich: die britische Schriftstellerin Elizabeth Taylor.
Filmographie
(Die Daten bezeichnen das Jahr der Dreharbeiten sowie das Jahr der Premiere)
- There's One Born Every Minute (1941/1942) (Universal) ... Gloria Twine
- Lassie Come Home / Heimweh (1942/1943) (MGM) ... Priscilla
- The White Cliffs of Dover (1943/1944) (MGM) ... Betsy at 10
- Jane Eyre / Die Waise von Louwood (1943/1944) (20th Century Fox) ... Helen Burns
- National Velvet (1944/1944) (MGM) ... Velvet Brown
- Courage of Lassie (1944/1946) (MGM) ... Kathie Merrick
- Life with Father / Unser Leben mit Vater (1946/1947) (MGM) ... Mary
- Cynthia (1946/1947) (MGM) ... Cynthia Bishop
- A Date with Judy / Wirbel um Judy (1947/1948) (MGM) ... Carol Pringle
- Julia Misbehaves / Julia benimmt sich schlecht(1948/1948) (MGM) ... Susan Packett
- Little Women / Kelien tapfere Jo (1948/1949) (MGM) ... Amy March
- Conspirator / Verschwörer (1948/1950) (MGM) ... Melinda Greyton
- The Big Hangover (1949/1950) (MGM) ... Mary Belney
- Father of the Bride / Vater der Braut (1950/1950) (MGM) ... Kay Banks
- Quo Vadis? (1951) (MGM) ... Christian prisoner in arena
- Father's Little Dividend / Ein Geschenk des Himmels (1950/1951) (MGM) ... Kay "Kitten" Dunston
- A Place in the Sun / Ein Platz an der Sonne (1949/1951) (Paramount) ... Angela Vickers
- Callaway went thataway (1950/1951) ... herself
- Love Is Better Than Ever (1950/1952) (MGM) ... Anastacia "Stacie" Macaboy
- Ivanhoe / Ivanhoe, der schwarze Ritter (1951/1952) (MGM) ... Rebecca
- The Girl Who Had Everything (1952/1953) (MGM) ... Jean Latimer
- Rhapsody / Symphonie des Herzens (1953/1954) (MGM) ... Louise Durant
- Elephant Walk / Elefantnepfad (1953/1954) (Paramount) ... Ruth Wiley
- Beau Brummell / Beau Brummel, Rebell un Verführer (1953/1954) (MGM) ... Lady Patricia
- The Last Time I Saw Paris / Damals in Paris (1954/1954) (MGM) ... Helen Ellswirth/Wills
- Giant / Giganten (1955/1956) (Warner Bros.) ... Leslie Lynnton Benedict
- Raintree County / Das Land des Regenbogens (1956/1957) (MGM) ... Susanna Drake
- Cat on a Hot Tin Roof / Die Katze auf dem heissen Blechdach (1958/1958) (MGM) ... Maggie "The Cat" Pollitt
- Suddenly, Last Summer / Plötzlich im letzten Sommer (1959/1959) (Columbia) ... Catherine Holly
- Scent of Mystery (1960) (Michael Todd Company) ... the real Sally Kennedy
- Butterfield 8 / Telefon Butterfield 8 (1959/1960) (MGM) ... Gloria Wandrous
- Cleopatra (1960-62/1963) (20th Century Fox) ... Cleopatra
- The V.I.P.s / Hotel International (1962/1963) (MGM) ... Frances Andros
- The Sandpiper (1965) (MGM) ... Laura Reynolds
- Who's Afraid of Virginia Woolf? (1966) (Warner Bros.) ... Martha
- The Taming of the Shrew (1967) (Columbia) ... Katharina
- Doctor Faustus (1967) (Columbia) ... Helen of Troy
- Reflections in a Golden Eye (1967) (Warner Bros.) ... Leonora Penderton
- The Comedians (1967) (MGM) ... Martha Pineda
- Boom (1968) (Universal) ... Flora Goforth
- Secret Ceremony (1968) (Universal) Leonora
- Anne of the Thousand Days (1969) (Universal) ... Courtesan
- The Only Game in Town (1970) (20th Century Fox) ... Fran Walker
- Zee and Co. (1972) (Columbia) ... Zee Blakeley ... aka X, Y and Zee
- Under Milk Wood (1973) (Altura Films International) ... Rosie Probert
- Hammersmith Is Out (1972) (Cinerama Releasing Corporation) ... Jimmie Jean Jackson
- Night Watch (1973) (Avco Embassy Pictures) ... Ellen Wheeler
- Ash Wednesday (1973) (Paramount) ... Barbara Sawyer
- The Driver's Seat (1974) (Rizzoli Film S.p.a.) ... Lise
- The Blue Bird (1976) (20th Century Fox) ... Queen of Light
- A Little Night Music (1977) (New World Pictures) ... Desiree Armfelt
- Winter Kills (1979) (Avco Embassy Pictures) ... Lola Comante
- The Mirror Crack'd (1980) (Associated Film Distribution) ... Marina Rudd
- Il Giovane Toscanini (1988) (RAI) ... Nadina Bulichoff
- The Flintstones (1994) (Universal) ... Pearl Slaghoople
Oscar / Oscar-Nominierungen
- Oscar 1960 Telefon Butterfly 8 - Beste Hauptdarstellerin -
- Oscar 1966 Wer hat Angst vor Virginia Woolf Who's Afraid of Virginia Woolf? - Beste Hauptdarstellerin -
- Oscar-Nominierung 1957 Im Land des Regenbogens - Beste Hauptdarstellerin -
- Oscar-Nominierung 1958 Die Katze auf dem heißen Blechdach - Beste Hauptdarstellerin -
- Oscar-Nominierung 1959 Plötzlich im letzten Sommer - Beste Hauptdarstellerin -
Siehe auch
Weblinks
- Vorlage:IMDb Name
- Vorlage:PND
- Dirk Jasper Filmstarlexikon Biographie
- Reel Classics (englisch)
- Divas - The Site Biographie (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Taylor, Elizabeth |
ALTERNATIVNAMEN | Dame Elizabeth Taylor (Titel) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 27. Februar 1932 |
GEBURTSORT | London, Großbritannien |