Bahnstrecke Ebeleben–Mühlhausen

stillgelegte Nebenbahnstrecke in Thüringen
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Die Bahnstrecke Ebeleben–Mühlhausen war eine Nebenbahn in Thüringen, welche ursprünglich von der Eisenbahn-Gesellschaft Mühlhausen-Ebeleben erbaut und betrieben wurde. Sie führte von der ehemals preußischen Stadt Mühlhausen im heutigen Unstrut-Hainich-Kreis in östlicher Richtung über Schlotheim bis Ebeleben, wo sie auf zwei andere Privatbahnen traf: Die Hohenebra-Ebelebener Eisenbahn und die Greußen-Ebeleben-Keulaer Eisenbahn, welche beide zum Bachstein-Konzern gehörten.

Ebeleben–Schlotheim–Mühlhausen
Strecke der Bahnstrecke Ebeleben–Mühlhausen
Streckennummer:6720
Kursbuchstrecke:644 (1974, DR)
Spurweite:1.435 mm
Abzweig nach links und ehemals geradeaus
von Hohenebra und Greußen
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
0,00 Ebeleben 231 m
Abzweig ehemals nach rechts
nach Menteroda
ehemaliger Bahnhof
4,20 Rockensußra 270 m
Abzweig nach links
Anschluss Schrottplatz
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
6,35 Mehrstedt 267 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
8,86 Schlotheim 245 m
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
12,29 Oesterkörner 225 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
15,04 Körner 214 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
18,23 Grabe 200 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
21,48 Bollstedt 190 m
Abzweig nach rechts und ehemals geradeaus
von Gotha
Abzweig ehemals nach rechts und geradeaus
von Treffurt
Bahnhof
25,60 Mühlhausen (Thüringen) 202 m
Strecke
nach Leinefelde

Geschichte

Die Eisenbahn-Gesellschaft Mühlhausen-Ebeleben war mit finanzieller Unterstützung des Kreises Mühlhausen, der Städte Mühlhausen und Schlotheim, der Gemeinde Körner und des Bezirks Sondershausen von der Bahnbaufirma Lenz & Co gegründet worden, die auch die Betriebsführung übernahm. Am 3. Juni 1897 wurde die normalspurige Kleinbahn für den Personenverkehr und am 1. Juli 1897 für den Güterverkehr eröffnet. Von den fast 26 km Strecke lagen nur 9 km in Preußen, der Rest verteilte sich etwa gleichmäßig auf das Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha sowie die Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen, die sich erst 1920 zum Land Thüringen vereinigten. Daher wurde die Bahn nicht nach den Vorschriften des preußischen Kleinbahngesetzes errichtet. Der Betriebsmittelpunkt lag im Bahnhof Schlotheim.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges gelang es, die Demontage als Reparationsleistung für die Sowjetunion zu verhindern. Am 18. Juli 1946 wurde die Bahn zugunsten des Landes Thüringen enteignet, dass den Betrieb am 23. September 1947 auf den landeseigenen Betrieb Thüringische Eisenbahnen übertrug. Von dort kam sie am 1. April 1949 zur Deutschen Reichsbahn. Diese bediente die gesamte Strecke bis zum 29. September 1974, dann nur noch den Abschnitt Mühlhausen–Schlotheim. Hier wurde der Güterverkehr mit Jahresende 1994 und der Personenverkehr am 31. Mai 1997 eingestellt.