Niederrœdern

französische Gemeinde
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Niederrœdern (deutsch Niederrödern, elsässisch Nider'reddere) ist eine Gemeinde im Elsass. Sie liegt im Département Bas-Rhin in der Nähe der deutschen Grenze bei Rastatt.

Niederrœdern
Niederrœdern (Frankreich)
Niederrœdern (Frankreich)
Staat Frankreich Frankreich
Region Elsass
Département (Nr.) Bas-Rhin (67)
Arrondissement Wissembourg
Kanton Seltz
Koordinaten 48° 54′ N, 8° 3′ OKoordinaten: 48° 54′ N, 8° 3′ O
Höhe 119–193 m
Fläche 6,88 km²
Einwohner 905 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 132 Einw./km²
Postleitzahl 67470
INSEE-Code

Geschichte

Der Name des Ortes leitet sich wohl vom lateinischen „radere“ ab, was darauf hindeutet, dass zur Zeit der römischen Besatzung dort Wälder abgeholzt wurden. Aus dieser Zeit zeugen noch einige Fundstücke, wie Münzen und Graburnen, die auf dem Gemeindegebiet gefunden wurden. Im Mittelalter gehörte der Ort gehörte lange Zeit zum Kloster Seltz, das Adelheid von Burgund, die Frau von Kaiser Otto I 993 gründete, nachdem sie den Besitz, der bald unter dem Namen „Adelheids Eigen“ bekannt war, von ihrem Mann zum Geschenk erhalten hatte. Um diese Zeit datiert wohl auch die Entstehung der ersten Siedlung. Der Name Rotheren erschien erstmals 1084 in einem Dokument zur Erhebung des Zehnten. 1255 erbaute Rüdiger von Rüdern im Ort das erste Schloss der Herren von Fleckenstein. In den Folgejahren wurde der Ort unter den Namen „Rüdern“ (1371), „Niederrüdern“ (1442) und „Rödern“ (1700) erwähnt.

Ortsbeschreibung

 
Der Jüdische Friedhof in Niederroedern

Die inzwischen ökumenisch genutzte Kirche des Ortes wurde in den Jahren 1760 - 1765 erbaut. Sie beherbergt eine Orgel aus dem 18. Jahrhundert (1754?), die jedoch erst 1862 in der Kirche von Niederrödern installiert wurde. Ursprünglich stammt sie wohl aus der alten Kirche von Soultz-sous-Forêts. Der Ort hat auch eine besondere jüdische Tradition, die bis ins 20. Jahrhundert hineinreicht. Die erste Synagoge des Ortes von 1785 wurde 1869 durch einen Neubau ersetzt, der 1945 dem Nationalsozialismus zum Opfer fiel. Niederrödern beherbergt einen bedeutenden jüdischen Friedhof.

Wirtschaft

Wirtschaftlich ist immer noch das traditionelle Forstwesen und die Holzverarbeitung ein nicht unbedeutender Faktor. Weitere wichtige Erwerbsquellen sind Getreideanbau und Viehzucht.

Prominente Bürger

In Niederrödern wurde 1752 Friederike Brion, eine der ersten Geliebten von Goethe geboren. Ihr Geburtshaus aus dem Jahre 1740 kann heute noch besichtigt werden.

Bevölkerungsentwicklung

1962 1968 1975 1982 1990 1999
643 672 696 727 769 846
Commons: Jüdischer Friedhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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