Die synodische Periode oder synodische Umlaufzeit (v. griech.: synodos = Versammlung) ist die Zeit, die ein Himmelskörper zum Wiedererreichen gleicher Elongation benötigt, beispielsweise um von Opposition zu Opposition bzw. Konjunktion zu Konjunktion zu gelangen. Bezugspunkt ist der Winkel Sonne-Erde-Himmelskörper.

Im Bild steht Planet A links in Konjunktion zu Planet B. Nach einer synodischen Periode stehen sie erneut in Konjunktion, dieses Mal rechts unten. Dabei haben beide Planeten die durch Pfeile markierten Wege zurück gelegt. Von Planet B aus betrachtet stellt sich die Situation genauso dar, bis auf die Bezeichnung Opposition statt Konjunktion.
Bei Monden ist die synodische Periode die Zeitspanne zwischen zwei gleichen Mondphasen. Beim Erdmond heißt sie Lunation. Die Länge des synodischen Monats des Erdtrabanten beträgt 29 Tage, 12 Stunden, 44 Minuten und 2,9 Sekunden (Tabelle siehe Siderische Periode).
Während die siderische Periode einen (unendlich weit entfernten) Fixstern und die tropische Periode den Frühlingspunkt als Bezugspunkt wählen, bestimmt sich die synodische Periodendauer aus der Wiederkehr der Elongation eines von der Erde aus beobachteten Planeten oder Mondes in Relation zur Sonne.
Planeten
Bei Planeten innerhalb der Erdbahn ist die synodische Umlaufzeit größer als die siderische. Die Wiederkehr derselben Venus-Phase - also des Winkels Sonne-Erde-Venus - dauert länger als der siderische Umlauf, weil Venus die Sonne in der gleichen Richtung umkreist wie die Erde und der Erde davonläuft.
Wegen der geringen Bahngeschwindigkeit der äußeren Planeten bestimmt die Bahngeschwindigkeit der Erde maßgeblich die synodische Periodendauer. Für einen stillstehenden Planeten würde sie gerade ein Jahr betragen.
Die mittleren Periodendauern weichen von den tatsächlichen ab. Beispielsweise liegt bei der Venus die synodische Periode für einen Umlauf zwischen 579-589 Tagen, die mittlere Periode bei 584 Tagen.
Tabelle
Nachfolgende Tabelle enthält die Zeiten für die synodischen und siderischen Perioden der Planeten des Sonnensystems, sowie die mittleren Bahngeschwindigkeiten der Planeten:
Planet | synodische Periode | siderische Periode | mittlere Bahngeschwindigkeit | |||
---|---|---|---|---|---|---|
Merkur | 115,88 | Tage | 87,969 | Tage | 47,9 | km/s |
Venus | 583,92 | Tage | 224,701 | Tage | 35,02 | km/s |
Erde | ---- | 365,256 | Tage | 29,783 | km/s | |
Mond | 29,531 | Tage | 27,322 | Tage | 1,03 | km/s |
Mars | 779,94 | Tage | 686,980 | Tage | 24,14 | km/s |
Jupiter | 398,88 | Tage | 11,862 | Jahre | 13,07 | km/s |
Saturn | 378,09 | Tage | 29,458 | Jahre | 9,67 | km/s |
Uranus | 369,66 | Tage | 84,014 | Jahre | 6,84 | km/s |
Neptun | 367,49 | Tage | 164,793 | Jahre | 5,48 | km/s |
Pluto | 366,73 | Tage | ~248,2 | Jahre | 4,75 | km/s |
Quaoar | ? | ~285 | Jahre | 4,52 | km/s | |
Sedna | ? | ~10 500 | Jahre |
Bedeutung
Der Höchststand der Sonne läßt sich täglich beobachten, der des Mondes monatlich. Demgegenüber treten die Unterschiede zu den siderischen Perioden erst nach Jahrhunderten (z.B. Kalenderumstellung von julianisch auf gregorianisch), und zu tropischen Perioden erst nach Jahrtausenden (z.B. Wanderung des Frühlingspunkts) deutlich hervor.
Deshalb sind es nur die synodischen Perioden, die in einfachen Kulturen Eingang gefunden haben. Religiöse Feste wie Ostern richten sich nach dem synodischen Mond, der Kalender der Mayas zusätzlich auch nach der Venusbahn.