Visé (niederländisch Wezet, deutsch Weset) ist eine Stadt in der Provinz Lüttich in der Wallonischen Region in Belgien.
Visé | ||
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Staat: | ![]() | |
Region: | Wallonien | |
Provinz: | Lüttich | |
Bezirk: | Lüttich | |
Koordinaten: | 50° 44′ N, 5° 42′ O | |
Fläche: | 27,99 km² | |
Einwohner: | 18.154 (1. Jan. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 649 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 4600 (Visé, Lanaye, Lixhe, Richelle) 4601 (Argenteau) 4602 (Cheratte) | |
Vorwahl: | 04 | |
Bürgermeister: | Marcel Neven (MR) | |
Adresse der Kommunal- verwaltung: |
Administration Communale rue de Recollets 1 4600 Visé | |
Website: | www.vise.be |
Geografische Lage
Visé liegt an der Maas etwa 35 km westlich von Aachen, 20 km nordöstlich von Lüttich und 15 km südlich von Maastricht. Sie gilt als die nördlichste Stadt in Wallonien.
Die Höhe über NN wird mit 60 bis 85 m angegeben.
Geschichte
Die Zeit vom 9. Jahrhundert bis zum 13. Jahrhundert gilt als die Blütezeit der Stadt.
Im Zuge des Investiturstreits wurden am Gründonnerstag 1106 die Truppen des Heinrich V. an der Maasbrücke bei Visé vollständig geschlagen.
Im Jahre 1330 wurde die Stadtbefestigung gebaut; in den Jahren 1468 und 1673 wurde die Stadt belagert.
Am Anfang des Ersten Weltkriegs wurde die Stadt von deutschen Truppen fast vollständig zerstört, 23 Einwohner starben bei diesem Massaker.
Politik
Der Bürgermeister der Stadt ist Marcel Neven.
Sehenswürdigkeiten
- Rekonstruktion des Rathauses aus dem 17. Jahrhundert im Stil der Renaissance.
- Kirche Collégiale Saints-Martin-et-Hadelin. Sie wurde ursprünglich von einer Tochter des Karls des Großen gestiftet, am Anfang des Ersten Weltkriegs zerstört und nach dem Jahr 1925 wiederaufgebaut.
- das zum Festungsring Lüttich gehörende Fort Eben-Emael am Albert-Kanal.
- die denkmalgeschützte ehemalige Kohlengrube "Hasard-Cheratte" im Ortsteil Cheratte mit komplett erhaltenem Malakow-Turm aus dem Jahre 1907
Verkehr
Die Stadt liegt an der Bahnstrecke Lüttich–Maastricht und wird stündlich von InterCity-Zügen (IC) der Linie O (nach Brüssel über Lüttich, nach Maastricht) angefahren. Sie verfügt darüber hinaus über einige regionale Buslinien der Gesellschaft TEC, unter anderem nach Lüttich.
Parallel zur Maas verläuft die Europastraße 25. Städtebaulich ungünstig trennt sie als A 25 die Kernstadt Visé vom Fluss.
Wichtigster Schifffahrtsweg ist hier nicht die Maas selber (Schiffe bis 600 t), sondern der westlich parallel dazu gebaute Albertkanal (bis 2.000 t). Bedeutenden Flusshäfen liegen in den Stadtteilen Lixhe und Argenteau.
Industrie
- Mehrere Zementwerke (CBR, Haccourt und Portland), sowie Betriebe Herstellung von Beton und Betonprodukten)
- Imerys: Gewinnung von Mineralstoffen (Graphit, Kalziumkarbonat, Feldspat, Kaolin) für industrielle Zwecke.
Söhne und Töchter der Stadt
- Jacques Martin, belgischer Komponist, Dirigent und Musiker
Literatur
- „Belgien“, Verlag Karl Baedeker Ostfildern, 3. Auflage 1998, ISBN 3-87504-417-7, S. 393-394
- John Horne, Alan Kramer: Deutsche Kriegsgreuel 1914. Die umstrittene Wahrheit. Aus dem Englischen von Uwe Rennert. Hamburger Edition, Hamburg 2004. 741 S.