Sirona (Mythologie)

keltische Göttin
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Sirona, auch Serona oder Đirona („Tsirona“ gesprochen), ist eine altkeltische Göttin der Quellen, der Fruchtbarkeit und der Heilung. Sie wurde mit der römischen Göttin Diana gleichgesetzt.

Inschriften der Sirona

Allgemeines

Ihr Name geht vermutlich auf das Wort „Stern“ (gall. ser, syr, kymr. seren, korn. steyr, steren, breton. ster, sterenn, altlat. sterra) oder einem keltischen Wort für Hindin (Hirschkuh) oder Färse (geschlechtsreifes Rind) zurück.

Weihinschriften finden sich im Gebiet von Bordeaux (Frankreich), Augst (Schweiz), Rom (Italien) und vor allem im Mosel-Mainz-Gebiet.

Das bedeutendste Heiligtum der Sirona steht jedoch in Hochscheid (Rheinland-Pfalz). Dort findet sich auch die Inschrift „DEO APOLLINI ET SANCTE SIRONE“, wobei sich „Apollini“ auf den keltischen Heilgott Grannus bezieht, der im Zuge der Interpretatio Romana mit Apollon identifiziert wurde. Da Apollon und Diana als göttliche Geschwister galten, ist dieses Verwandtschaftsverhältnis hier auf Sirona und Apollo Grannus übertragen.

Sirona ist somit die Begleiterin des Heil- und Lichtgottes Grannus. Dargestellt wurde sie als junge mit einer Palla bekleideten Frau, die zwei Schlangen in ihren Händen hält.

Siehe auch

Quellen

  • AE 1933, 1941, 1957, 1966, 1971, 1982, 1992, 1994
  • CIL III, XIII
  • NL 97

Literatur

  • Bernhard Maier: Lexikon der keltischen Religion und Kultur. Kröner, Stuttgart 1994, ISBN 3-520-46601-5
  • Bernhard Maier: Die Kelten; ihre Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart, C.H.Beck, 2000, ISBN 978-3-406-46094-4, S. 114-118 Online Textauszüge
  • John T. Koch: Celtic culture; a historical encyclopedia, ABC-CLIO/Greenwood, ISBN-13 978-1-85109-440-0, Band 1 Onlinetext