Reformierte Kirche an der Maria

Kirchengebäude in Timișoara, Rumänien
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Die Kirche an der Maria in Iosefin (rumänisch Biserica Reformată din Iosefin) ist eine ungarisch-reformierte Kirche am Piața Maria (vormals Bathany Ut.) am Bulevardul Regele Carol I im IV. Stadtbezirk Iosefin der westrumänischen Stadt Timișoara (deutsch Temeswar). Der Eingang der Kirche liegt an der Strada Timotei Cipariu.

Kirche an der Maria in Iosefin
Blick aus nördlicher Richtung, mit dem Gebetsraum im zweiten Stock, 2008
Blick aus nördlicher Richtung, mit dem Gebetsraum im zweiten Stock, 2008

Blick aus nördlicher Richtung, mit dem Gebetsraum im zweiten Stock, 2008

Baujahr: 1902
Architekt: Károly Nagy junior, László Jánosházi
Stilelemente: Englische Gotik
Platz: 359 Personen
Lage: 45° 44′ 53,6″ N, 21° 13′ 7,2″ OKoordinaten: 45° 44′ 53,6″ N, 21° 13′ 7,2″ O
Anschrift: Strada Timotei Cipariu
Timișoara
Timiș, Rumänien
Zweck: ungarisch-reformierte Kirche

Die Predigten des Pfarrers der Kirche, László Tőkés, in denen er kaum verhohlene Kritik an den Zuständen in Rumänien übte, waren im Dezember 1989 der Funke der Rumänischen Revolution, der letztendlich auf das gesamte Land übersprang. Eine Tafel am Giebel des Gebäudes erinnert mit Inschriften in vier Sprachen an diese Ereignisse.

Beschreibung

Nach dem Austritt der Reformierten aus der seit 1824 vereinigten augsburgischen und helvetischen Gemeinde entstand eine eigenständige reformierte Gemeinde in Temeswar.[1] Das rote Backsteingebäude wurde 1902 nach den Plänen der Architekten Károly Nagy junior und László Jánosházi aus Budapest im Stil der englischen Gotik erbaut und besteht aus elf Wohnungen, sowie dem Gebetsraum der Ungarisch-reformierten Gemeinde im zweiten Stock. Eine der Wohnungen war die Pfarrwohnung von László Tőkés, die er 1989 zwangsräumen sollte. Die Fläche des Gebetsraums beträgt 250 Quadratmeter, die dortige Kanzel wurde von Jakob Fischer errichtet.

Die dortige Orgel, ein pneumatisches Instrument mit einem Manual und Pedal, wurde 1903 von Carl Leopold Wegenstein für 1800 Kronen erbaut. Ihre Disposition ist wie folgt:

Manual
Principal
Bourdon
Salicional
Oktave
Flöte
Oktave
Pedal C-h
Subbass 16´

In nordöstlicher Nachbarschaft des Gebäudes liegt die 1906 von László Székely gebaute Kapelle mit der Statue der Heiligen Maria, an deren Stelle 1514 der Anführer des Ungarischen Bauernaufstandes György Dózsa hingerichtet worden sein soll.

Siehe auch

Einzelnachweis

  1. Martin Eichler, Dan Leopold Ciobotaru, Martin Rill: Temeswar/Timisoara. Eine Perle des Banats, Wort+Welt+Bild Verlag, 2010, München, ISBN: 978-3-9810825-6-2