Reiner Werner (* 22. Februar 1932 in Zschopau; † Februar 2002 in Berlin) war ein deutscher Psychologe, Anthropologe und Manualtherapeut. Populär wurde er in der DDR in den 1980er-Jahren unter anderem mit seiner Fernsehsendung Mittendrin.
Werdegang
Reiner Werner promovierte mit einer anthropologischen Untersuchung an der mathematisch- naturwissenschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin und habilitierte sich mit einer Arbeit zur Psychotherapie jugendlicher Fehlhaltungen. 1959 gründete er ein Heim für Psychodiagnostik und Psychotherapie und 1965 das Kombinat derartiger Sonderheime, das er bis 1971 leitete. Anschließend wurde er zum ordentlichen Professor für Forensische Psychologie an der Sektion Kriminalistik der Humboldt Universität berufen. 1988 gründete er das Institut für Sozialtherapie am Fachbereich Kommunikationswissenschaften und Rehabilitationspädagogik.
Unter Theodor Brugsch entwickelte er aus der Chiropraktik nach der tschechischen Schule seine Manualtherapie, die er bis zu seinem Tode erfolgreich etablierte. Mit seinen Assistenten Winfried Sporns und Marcus Schütz behandelte er in den 1980/90er Jahren insbesondere Bühnendarsteller (Tänzer der Staatsoper, der Komischen Oper und der Staatlichen Ballettschule, Artisten der Artistikschule und des Zirkus Busch, Schauspieler und Pantomimen des Deutschen Theaters) und Musiker. Aus dieser Arbeit erarbeitete er zusammen mit Schütz eine Vorlesungsreihe zur Biomechanik des Tänzers für das Choreographieinstitut an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin, die sie von 1989-2000 hielten.
Als aktives Mitglied des Kulturbundes der DDR moderierte er die Veranstaltung „Mittendrin“, die teilweise vom Fernsehen übertragen wurde. In diesen Veranstaltungen stellte er die Künste vor: u.a. Artistik im Chapiteau, Ballett an der Oper, Kunstgewerbe im Schloss Köpenick.
Im Klub der Kulturschaffenden in Berlin gründete er 1988 gemeinsam mit Marcus Schütz den „Magnus Hirschfeld Arbeitskreis“, der 1991 auf Druck des Westberliner Namensvetters seine Arbeit einstellen musste.
Reiner Werner war geschieden und hatte vier adoptierte Söhne.
Werke
- Werner, Reiner: Das verhaltensgestörte Kind. 1975, 10. Aufl. 1983: Berlin.
- Werner, Reiner: Problemfamilien - Familienprobleme. 1978, 3. Aufl. 1982: Berlin (VEB Verlag der Wissenschaften).
- Werner, Reiner: Homosexualität – Herausforderung an Wissen und Toleranz. 1987: Berlin (VEB Verlag Volk und Gesundheit). ISBN 3-333-00158-7, 2. Aufl. 1988. ISBN 3-333-00294-9
- Werner, Reiner: Schwierige Charaktere. 1988: Berlin (VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften). ISBN 3-326-00353-6
- Werner, Reiner: Mein unruhiges Ich. 1993: Berlin (Dietz Verlag). ISBN 3-320-01821-3
Personendaten | |
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NAME | Werner, Reiner |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Psychologe, Anthropologe und Manualtherapeut |
GEBURTSDATUM | 22. Februar 1932 |
GEBURTSORT | Zschopau |
STERBEDATUM | Februar 2002 |
STERBEORT | Berlin |