Johann Christian Bach (* 5. September 1735 in Leipzig; † 1. Januar 1782 in London) war ein deutscher Komponist der Frühklassik.
Er kam als elfter Sohn von Johann Sebastian Bach zur Welt und wurde nach dem Tod seines Vaters Schüler seines Bruders Carl Philipp Emanuel Bach in Berlin. 1754 ging er nach Italien, wo er unter Giovanni Battista Martini studierte. Von 1760 bis 1762 hatte er die Organistenstelle am Mailänder Dom inne und schrieb dort zwei Messen, ein Requiem, ein Te Deum und andere Werke. Um diese Anstellung zu erhalten, war er zur römisch-katholischen Konfession konvertiert.
Nachdem er sich auch einen Ruf als Opernkomponist erworben hatte, wurde er 1762 nach London eingeladen und verbrachte dort dann den Rest seines Lebens. Zwanzig Jahre lang war er der beliebteste Komponist in England; seine dramatischen Werke, die am King's Theatre aufgeführt wurden, fanden großen Anklang, und er wurde zum Musikmeister der Königin ernannt. Seine Konzertreihe, die er zusammen mit Karl Friedrich Abel am Hanover Square gab, galt bald als renommiertestes öffentliches Unterhaltungsangebot. Als erster Komponist, der das moderne Pianoforte den älteren Tasteninstrumenten vorzog, besitzt J.C. Bach eine gewisse historische Bedeutung. Seine Werke waren dagegen von eher kurzlebigem Charakter und sind inzwischen weitgehend in Vergessenheit geraten, obwohl sie elegant und gefällig sind.
Johann Christian Bach wird wegen der Orte seines Schaffens auch als der Mailänder Bach oder Londoner Bach bezeichnet.