Gammaastronomie oder Gammastrahlen-Astronomie ist die Erforschung des Weltraums mittels Gammastrahlendetektoren. Dieser Zweig der Astronomie ist noch relativ jung, da es auf der Erde nicht möglich ist Gammastrahlen aus dem Weltraum aufzufangen, da diese von der Athmosphäre absorbiert werden. Wissenschaftler die Gammastrahlenquellen im Weltraum untersuchen wollen müssen sich deshalb auf entsprechende Observatorien verlassen, die auf Satelliten die Erde umkreisen. Es ist allerdings auch möglich mittels sogenannter Tscherenkow-Teleskope Gammastrahlen indirekt zu beobachten, indem man die Reaktion der Gammastrahlen mit der Erdathmosphäre beobachtet.
Geschichte
Auch wenn schon in den 40er und 50er Jahren vermutet wurde, dass es Gammastrahlen im Weltraum geben könnte, so konnte doch erst der Satellit Explorer XI (gestartet 27. April 1961) der nur für diesen Zweck gebaut wurde, Gammastrahlen entdecken. Während seiner 4 Monate langen Mission entdecckte er 22 Gammastrahlenereignisse.
Dies war der erste einer Reihe von Satelliten, die von nun an regelmässig im Orbit Gammastrahlen beobachten:
- OSO-3 entdeckte 1967 Gammastrahlen-Quellen entlang unserer Galaxie, der Milchstrasse, die sich um den Halo konzentrierten.
- Vela 5A, 5B, 6A und 6B, eigentlich amerikanische Spionagesatelliten, die Atomwaffentests aufspüren sollten, entdeckten zwischen Juli 1969 bis April 1979 zum ersten mal die sogenannten Gammastrahlenblitze.
- SAS-2 (NASA) und COS-B (ESA) konnten in den 70ern erstmals detaillierte Karten über das Gammaspektrum im Weltraum liefern.
- CGRO, ein 17 Tonnen Satellit der Superlative, lieferte in den 90ern enorme Datenmengen über Gammastrahlenquellen und erweiterte unser Wissen in diesem Bereich enorm. Leider musste er 2000 zum Absturz gebracht werden.
- INTEGRAL, ein Satellit mit noch genauerer Auflösung, den die ESA am 17. Oktober 2002 in den Orbit gebracht hat.