Kritik an Wikipedia

Überblick über die allgemeine Kritik am Format der Wikipedia
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. Januar 2011 um 17:45 Uhr durch LogoX (Diskussion | Beiträge) (Erledigung der Redundanz durch Übernahme einiger Passagen aus dem Artikel Wikipedia sowie einige Umsortierungen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Kritik an der Wikipedia ist gemeinsam mit ihrer Größe gewachsen. Es wird kritisiert, dass die offene Verfasstheit der Wikipedia sie unzuverlässig und nicht vertrauenswürdig mache, dass sie verzerrte Sichtweisen produziere, die ihrem eigenen Entstehungsprozess geschuldet seien und dass ihre eigene Zielsetzung als „Projekt zur Erstellung einer Enzyklopädie“ durch die auftretende Gruppendynamik innerhalb der Benutzerstruktur ausgehebelt werde.

Kritik am Grundkonzept

Die am häufigsten geäußerte Kritik an der Wikipedia ist die, dass sie dadurch, dass jeder Internetnutzer ihre Inhalte verändern und verfälschen kann, im Unterschied zu herkömmlichen Enzyklopädien keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit ihrer Artikel bietet.

Wikipedia als Informationsquelle

 
Wechselwirkung zwischen Wikipedia und den Medien aus Sicht des Satiremagazins Titanic.[1]

Vertrauenswürdigkeit

Das Fehlen einer autoritativ verbürgten Verantwortlichkeit sowie eines vertrauenswürdigen peer reviews standen besonders im Fokus der Kritik. So erkannte zum Beispiel der Bibliothekar Philip Bradley in einem Interview im Oktober 2004 gegenüber dem Guardian an, dass das Konzept des Webprojekts in der Theorie eine „wundervolle Idee“ („lovely idea“) sei, dass er aber die Wikipedia in der Praxis nicht verwende. Er kenne

nicht einen einzigen Bibliothekar, der dies tun würde. Das Hauptproblem ist das Fehlen eines verantwortlichen Herausgebers. Bei gedruckten Veröffentlichungen müssen die Herausgeber dafür Sorge tragen, dass ihre Informationen zuverlässig sind, da ihr Lebensunterhalt davon abhängt. Aber mit sowas wie diesem hier geht das alles den Bach runter.[2]

Ähnlich äußerte sich Robert McHenry, der einstige Chefredakteur der Encyclopædia Britannica im November 2004:

Der Benutzer, der die Wikipedia aufschlägt, um etwas über einen Gegenstand zu lernen oder eine Information zu überprüfen, befindet sich eher in der Situation eines Besuchers einer öffentlichen Toilette. Es mag dort offensichtlich schmuddelig sein, so dass ihm bewusst wird, dass er große Vorsicht walten lassen muss. Oder es erscheint ziemlich sauber auszusehen, so dass er leicht in trügerischer Sicherheit gewiegt werden könnte. Auf keinen Fall ist ihm bekannt, wer die Einrichtungen vor ihm benutzt haben mag.[3]
Der Britannica-Vergleich von Nature

Das Discovery-Magazin schrieb in seiner Ausgabe von März 2006, dass „wissenschaftliche Einträge in Wikipedia, der Open-Source-Online-Enzyklopädie, in der jeder schreiben kann, nahezu genauso fehlerfrei sind wie jene in der Encyclopædia Britannica, gemäß dem Urteil eines Reviews einer Expertengruppe.“ Diese Behauptung stammt aus einer vergleichenden Untersuchung, die von der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Nature einige Monate zuvor durchgeführt wurde. Diese Nature-Studie war nicht ohne negative Kritik geblieben. So schrieb etwa Andrew Orlowski ein Editorial für den Register, in dem behauptet wurde:

Nature stellte den Reviewern nur missverständliche Teile einiger Britannica-Artikel zur Verfügung, verschickte anderen Auszüge aus der Ausgabe für Kinder und Britannicas ‚Jahrbuch‘; und flickte in einem Fall Teile aus unterschiedlichen Artikeln mit eigenen Ergänzungen zusammen und gab es als regulären Britannica-Artikel aus.[4]

Selbstbezeichnung als Enzyklopädie

Kritiker wie McHenry haben betont, dass sich Wikipedia in ihrer Selbstzuschreibung als Enzyklopädie irre, denn dieser Begriff beinhalte einen Grad von persönlicher Verantwortlichkeit und Zuverlässigkeit, die – ihrer Meinung nach – einer offen veränderlichen Quelle nicht zueigen sein kann. McHenry meint, dass

die inhaltlichen Konflikte und die Unsicherheiten, die unterhalb der Oberfläche eines Wikipedia-Artikels lauern können, für den gewöhnlichen Benutzer unsichtbar bleiben. Sie oder er erreicht den Artikel – möglicherweise – über einen Google-Link, und liest nun, dass dieser Artikel Teil von etwas ist, was von sich behauptet, eine ‚Enzyklopädie‘ zu sein. Dies ist eine Bezeichnung, die eine mächtige, starke Konnotation von ‚Verlässlichkeit‘ mit sich trägt. Der normale Benutzer hat dabei keine Ahnung, auf welche Weise eine konventionelle Enzyklopädie diese Zuverlässigkeit erreichen können, nur, dass sie es zu tun vermögen.[5]

Der bekannte Wikipedia-Kritiker Andrew Orlowski schreibt:

Wenn das, was wir heute als ‚Wikipedia‘ kennen, als – sagen wir mal – ‚Jimbo's bunte Wundertüte‘ gestartet wäre; ich bezweifle, dass es zu den momentanen Problemen gekommen wäre. Tatsächlich: Wikipedia ist, wie ihre Anhänger beanspruchen, eine phänomenale Quelle für triviale Alltagskultur (‚pop culture trivia‘). Vielleicht ist auch eine ‚bunte Wundertüte‘ alles, was Jimbo jemals wollte. Vielleicht auch nicht.
Natürlich, wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Die harsche Kritik wäre jedoch wesentlich leiser ausgefallen, wenn das Wikipedia-Projekt nicht selbst derartig überzogene Ansprüche an sich gestellt hätte. Diese bittere Lektion bezüglich überheblicher Eitelkeit ist ein größtenteils selbstverschuldetes Problem. Die Öffentlichkeit hat ein feste Vorstellung davon, was eine ‚Enzyklopädie‘ ist: eine Quelle von Informationen, der man grundsätzlich vertrauen kann, oder der man zumindest ein wenig mehr vertrauen kann, als worauf sich eine verschlungene, undurchschaubare Bürokratie einigen kann, und die ganz sicher vertrauenswürdiger ist, als ein paar spontane Schmierereien – und Wikipedia ist ein riesiger Misch-Masch der beiden letzteren.
[6]

Jerry Holkins von Penny Arcade schrieb in einem Essay zu einem seiner Webcomics, dass eine

Antwort [auf die Kritik an Wikipedia] ist: der gemeinschaftsorientierte Grundzug des Systems bedeute, dass die korrekte Information sich tendenziell schlussendlich durchsetzen werde, selbst wenn es zeitweise ein Durcheinander aufgrund gewaltsam aufeinanderprallender gegensätzlicher Sichtweisen geben sollte.[7]

Allerdings referiert Holkins hier nur die üblichen Rechtfertigungen Dritter. Tatsächlich verspottet er diese Sichtweise mit einem

Vorschlag einer Art ‚Quantenenzyklopädie‘, in der wahre Information zum selben Zeitpunkt zugleich existiert und nicht existiert, abhängig von dem genauen Moment der Beobachtung, an dem ich auf euren durchgeknallt streitenden Pöbel für meine Informationen angewiesen bin.[8]

Eine Reihe Akademiker haben Wikipedia aufgrund der Erkenntnis kritisiert, dass diese als verlässliche Quelle versage. Viele Wikipedia-Autoren besitzen keinen akademischen Grad. In vielen Schulen und Universitäten darf Wikipedia zum Verfassen von Hausarbeiten nicht als Quelle verwendet werden. Einige Bildungseinrichtungen haben Wikipedia in der Vergangenheit ganz ausgeschlossen, andere haben sie allein als Quelle für Sammlungen externer Referenzen zugelassen.[9]

Akademische Kreise stehen der Wikipedia als Wissensquelle jedoch nicht gänzlich ablehnend gegenüber. Einzelne Artikel wurden im Online-Journal Science als weiterführende Links angegeben. Der erste Hinweis wurde im Science-Artikel A White Collar Protein Senses Blue Light[10] gesetzt und seitdem wurden Dutzende von vertiefenden Wikipedia-Artikeln dort angegeben. Trotz allem: Diese Links auf die Wikipedia werden nicht als durch die Autoren verwendete Quellen, sondern allein als zusätzliches Angebot an Hintergrundinformationen für die Leser zur Verfügung gestellt; diese Rubrik dient auch nicht der Sammlung von Referenzmaterial.

Zweifelhafte Quellen

Wikipedia fordert, dass Autoren Inhalte durch Einzelnachweise belegen. Diese Einzelnachweise, die in der Regel aus externen Quellen stammen sollten, sollten überprüft und dadurch die in den Artikeln enthaltenen Informationen verifiziert werden. Viele Artikel enthalten allerdings keine solche Nachweise. Sie unterscheiden auch nicht immer zwischen „wahr“, „falsch“ und „Meinung“. Einige Kritiker bemängeln, dass viele Referenzen aus zweifelhaften Quellen stammen, etwa Blogs. Ein Blogeintrag kann Ungenauigkeiten und Vorurteile enthalten, da Blogger in der Regel subjektiv ihre Meinung wiedergeben und ist damit als verifizierbare Quelle ungeeignet. Solche Quellennachweise könnten fehlerhaften Artikeln damit allein durch ihr Vorhandensein eine trügerische Legitimität und Glaubwürdigkeit verleihen.

Hiawatha Bray vom Boston Globe schrieb:

Sicher, Wikipedia ist populär. Vielleicht zu populär. Denn ihr mangelt es an der zentralen Eigenschaft einer traditionellen Enzyklopädie: Glaubwürdigkeit. Traditionelle Referenzwerke stellen Fachleute ein, um ihre Artikel zu verfassen; und sie beschäftigen ausgebildete Lektoren, um deren Arbeit zu überprüfen – und nochmals gegenzuprüfen. Wikipedia-Artikel werden hingegen von jedem geschrieben, der sich für einen Experten hält.[11]

Wechselverhältnis mit anderen Medien

 
Wechselwirkung zwischen Wikipedia und den Medien aus Sicht des Satiremagazins Titanic.[12]

Ein Teil der Informationen in der Wikipedia, besonders bei aktuellen politischen Themen, stammt aus Berichten in Mainstream-Medien. Da viele Medien ihrerseits Beiträge aus der Wikipedia für ihre Berichte verwenden, zum Teil ohne sie zu überprüfen,[13] entsteht ein gegenseitiges Wechselverhältnis zwischen Wikipedia und anderen Medien. Wird von den Medien eine Falschinformation aus einem Wikipedia-Artikel übernommen, kann das zur Folge haben, dass dieser fehlerhafte Medienbericht dem Wikipedia-Artikel anschließend als Nachweis dient und sich die Falschmeldung so – von Lesern und Autoren akzeptiert – immer weiter verbreitet.

Ein bekanntes Beispiel dafür ist ein Vorfall in der deutschsprachigen Wikipedia im Februar 2009: Ein anonymer Blogger hat in eine Politikerbiographie zusätzlich zu den zahlreichen richtigen mutwillig einen falschen Vornamen eingefügt[14]. Der falsche Vorname wurde danach von einer großen Anzahl deutscher Medien übernommen, die ihn aus der Wikipedia abgeschrieben hatten. Der Fehler wurde von der Wikipedia zwar bemerkt und korrigiert, die Korrektur wurde aber wieder rückgängig gemacht, weil man sich in der Wikipedia auf die Medien verließ, die den erfundenen, aus der Wikipedia abgeschriebenen Vornamen aufführten.[15]

Inhaltliche Beeinflussung von innen und außen

Wikipedia selbst bestätigt das Problem inhaltlicher Beeinflussung. „Forschen mit Wikipedia“, eine Projektseite (d.h. Teil der Wikipedia-Infrastruktur, nicht der Enzyklopädie selbst) führt aus:

Die radikale Offenheit bedeutet, dass sich jeder beliebige Artikel, zu jeder beliebigen Zeit, in einem schlechten Zustand befinden kann: z.B. kann er sich mitten im Prozess einer größeren Umgestaltung befinden, oder er kann beschädigt worden sein. Während offensichtlicher Vandalismus unmittelbar erkannt und korrigiert werden kann, ist Wikipedia stärker als traditionelle Lexika durch subtile verfälschende Änderungen gefährdet.[16]

Selektion, Umfang und Ausrichtung der Inhalte

Anders als in herkömmlichen Enzyklopädien sagen Länge und Umfang eines Artikels der Wikipedia nichts über seine Bedeutung aus, was oft kritisiert wird. Während viele Popkultur- und Computerthemen in aller Breite dargestellt sind, kann es durchaus sein, dass zum Beispiel zu einem zentralen Begriff der Philosophie nur ein vergleichsweise kurzer Eintrag vorhanden ist.

Marc Graham vom The Guardian merkt an, dass die Wikipedia ein beträchtliches Ungleichgewicht zwischen dem globalen Norden und dem globalen Süden widerspiegele. Insbesondere sei Wissen zu Ländern und Ereignissen auf dem afrikanischen Kontinent, aber auch zu einigen süd- und mittelamerikanischen Ländern sowie zum Südpazifik extrem unterrepräsentiert.[17] Vergleiche dazu auch Abschnitt „Digitale Kluft“.

Die Historikerin Maren Lorenz kritisiert, dass in Wikipedia ein sehr traditionelles, männlich geprägtes Geschichtsbild vorherrsche, das vor allem ereignis- und militärgeschichtliche Sichtweisen repräsentiere. Sie führt das auf die soziale Zusammensetzung der Editoren zurück, die größtenteils aus naturwissenschaftlich und technik-interessierten männlichen Hobbyhistorikern bestehe.[18] Peter Haber bestätigte diesen Befund im September 2010 auf der Konferenz CPOV. Das vorherrschende Geschichtsbild der Wikipedia könne mit dem Slogan "Große Männer machen Geschichte" beschrieben werden. Es bestehe die Gefahr, dass dieses Geschichtsbild durch die Wikipedia wieder salonfähig werde .[19]

Strikte Relevanzkriterien und schnelles Löschen

In der Blogosphäre und anschließend auch in anderen Medien wurden gegen Ende 2009 die Relevanzkriterien[20] der deutschsprachigen Wikipedia kritisiert. Sie seien zu restriktiv, was zur Löschung von zahlreichen eigentlich behaltenswerten Artikeln führe. Auch würden viele Artikel zu schnell gelöscht, so dass sie gar nicht erst verbessert werden könnten.[21]

Anfälligkeit gegenüber Einflussnahme durch Interessengruppen (Lobbyismus)

Wegen der zunehmenden Bekanntheit und breiten Nutzung der Wikipedia suchen unterschiedliche Interessengruppen, unter anderem aus Politik, Religion und Wirtschaft, vermehrt Einfluss auf Inhalte von Artikeln zu nehmen. Der Journalist Günter Schuler sieht in der Wikipedia „das zielgerichtete Hijacken von Artikel-Inhalten für die jeweilige politische Sicht sowie die Praxis des Artikel-Aufschönens zu PR-Zwecken.“[22] In der Presse sorgte der WikiScanner für Aufsehen, weil sich dadurch Beiträge unangemeldeter Benutzer den Netzwerken der Firmen, Organisationen oder politischen Gruppen, von denen sie stammen, eindeutig zuordnen lassen.[23] So wurde zum Beispiel bekannt, dass in den USA Änderungen an Politikerbiographien vorgenommen worden waren, von denen einige eindeutig auf Computer im US-Kongress zurückzuführen waren.[24] In der deutschsprachigen Wikipedia wurde ein ähnlicher Fall, in dem deutsche Politikerbiographien von Computern aus dem Deutschen Bundestag bearbeitet worden waren, publik;[25] und auch die Konrad-Adenauer-Stiftung benutzte einen ihrer eigenen Computer, um einen ihr nicht genehmen Eintrag zu löschen.[26]

Eine weitere Gefahr ist die Einflussnahme von rechtsextremistischen Kräften. Günter Schuler weist darauf hin, dass Rechtsextremisten aufgrund der „inhaltlichen Beliebigkeit“ des „neutralen Standpunkts“ ihre ideologischen Vorstellungen mittels Wikipedia einer größeren Leserschaft in propagandistischer Absicht zugänglich machen können. Er fordert als Gegenmaßnahme die Einführung bestimmter Antidiskriminierungs- und Antifaschismusetikette.[27]

Die Politikwissenschaftlerin Margret Chatwin untersuchte den kampagnenartigen Einfluss der Neuen Rechten auf die Wikipedia am Beispiel der Wochenzeitung „Junge Freiheit“. Chatwin kommt zum Schluss, dass es vor allem die garantierte Anonymität sei, die es der Neuen Rechten ermögliche, eine „Volkspädagogik von rechts“ breit in die Enzyklopädie zu tragen. Die Wikipedia biete wie kaum ein anderes Medium die Möglichkeit, gesellschaftliche Diskurse zu prägen und bestimmte Begriffe und Werte zu entlasten oder neu zu besetzen, wobei die Akteure sowohl zu Diffamierungen wie Täuschungen greifen können.[28] Chatwin bemängelt „das Fehlen einer redaktionellen Durchsicht und insbesondere einer Fachredaktion zu zeitgeschichtlichen und politischen Themen“, das sie für „das größte Defizit der Wikipedia“ erachtet.[29]

Obwohl Wikipedia einen weltanschaulich, religiös und politisch neutralen Standpunkt[30] einfordert, ist sie nicht vor Versuchen gefeit, die Artikeln eine bestimmte Stoßrichtung geben wollen. Im Januar 2006 wurde aufgedeckt, dass einige Mitarbeiter des Weißen Hauses eine konzertierte Aktion ins Leben gerufen hatten, die jeweiligen Biographien ihrer Arbeitgeber in der englischen Wikipedia zu schönen und gleichzeitig die Artikel ihrer politischen Gegner mit negativen Informationen anzureichern. Hinweise auf ein Wahlkampfversprechen von Martin Meehan, sein politisches Amt im Jahr 2000 aufzugeben, wurden durch seine Mitarbeiter getilgt; ein Angestellter des Kongresses fügte in den Artikel über Bill Frist die Bemerkung ein, dieser sei „unfähig“. Einige dieser Beiträge waren jenseits des guten Geschmacks, wie die Behauptung, der Kongressabgeordnete für Virginia, Eric Cantor, „müffele nach Kuhmist“.[31] Dazu bemerkte Jimmy Wales in einem Interview, dass solche Veränderungen „uncool“ seien.[32] Eine große Zahl weiterer Veränderungen wurden mit IP-Adressen vorgenommen, die dem US-Repräsentantenhaus zuzuordnen sind.

Auch in der deutschen Wikipedia kam es zu politisch motivierten Manipulationsversuchen. Einige anonyme Benutzer versuchten offenbar, durch tendenziöse Änderungen in den Artikeln der Spitzenkandidaten Einfluss auf den nordrhein-westfälischen Wahlkampf im Jahr 2005 zu nehmen. Peter Schink schrieb in der Netzeitung,

dass gezielt Absätze in einem Artikel über Jürgen Rüttgers manipuliert wurden, um den CDU-Spitzenkandidaten in ein besseres Licht zu rücken. […] Auch der Artikel von NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) wurde manipuliert – allerdings zu dessen Ungunsten. Dessen ehrenamtliche Tätigkeiten wurden mit «Nebentätigkeiten» überschrieben.[33]

Einige der verwendeten Adressen dieses Vorfalls stammten aus der Landeshauptstadt Düsseldorf, einige sogar aus dem Netzwerk des Deutschen Bundestages.[34]

Verschiedenste Personen und Gruppierungen, die unterschiedlichen politischen Ansichten anhängen, können ebenfalls sogenannte Editwars mit dem Ziel anzetteln, die Inhalte eines Artikels durch die Mangel zu drehen und auf den Kopf zu stellen. So fügten etwa verschiedene Bearbeiter nach dem Tod von Kenneth Lay, dem unbeliebten Vorsitzenden der Firman Enron durch Herzinfarkt, seiner Biographie die Mutmaßung hinzu, es habe sich um einen Selbstmord gehandelt – und dies, noch bevor die amtliche Todesursache bekannt gegeben wurde. Solche Bearbeitungen wurden immer wieder entfernt und erneut eingefügt; letztlich blieb der Artikel dabei, dass es sich um einen Herzanfall gehandelt habe. Zu diesem Zeitpunkt gab es nicht den geringsten Hinweis, dass Lays Tod eine unnatürliche Ursache gehabt haben könnte. Die Versionsgeschichte dieses Artikels wurde von der Presse aufgegriffen und Frank Ahrens behandelte diese in seiner Kolumne in der Washington Post.[35]

Im Fall der „DDR-Urheberrechtsverletzung“[36] wurde über zwei Jahre hinweg gleichsam der gesamte Themenbereich Philosophie mit von der marxistisch-leninistischen Staatsphilosophie geprägten Artikeln aus älteren DDR-Lexika überschwemmt. Alle übrigen philosophischen Sichtweisen wurden dadurch an den Rand gedrängt, so dass die seit dem Zusammenbruch des Sowjetkommunismus längst tot geglaubte Ideologie des Dialektischen Materialismus in der deutschen Wikipedia fröhliche Urständ feierte.[37] Eine weltanschaulich neutrale Darstellung philosophischer Sachverhalte ist erst nach der Löschung der betroffenen Artikelgruppen möglich geworden.

Anonymes Schreiben

Von vielen Seiten ist die Wikipedia für die Möglichkeit gescholten worden, Benutzern das anonyme Bearbeiten der Artikel zu gestatten. Dies erlaube denen, die böswillige Veränderungen vornehmen, anonym zu bleiben, und erschwere ihre Verfolgung.[38] So schrieb der Mitbegründer der Wikipedia Larry Sanger:

Eine weithin verbreitete Anonymität führt zu einem charakteristischen Problem, nämlich, die steigende Attraktivität des Projekts für Leute, die ausschließlich Ärger machen wollen, oder die es schwächen wollen, oder die es in etwas ändern wollen, was es vereinbarungsgemäß nicht ist – mit anderen Worten: das ‚Troll-Problem‘“.[39]

Trotzdem hinterlassen anonyme Bearbeiter automatisch eine IP-Adresse, die von Administratoren genutzt werden kann, sich beim entsprechenden Internet-Provider zu beschweren oder allen Teilnehmern eines Diensteanbieters den Schreibzugriff für die Wikipedia zu entziehen. Administratoren können sich aber auch gegen eine solche Maßnahme entscheiden, da sie dabei möglicherweise auch konstruktive Mitarbeiter ausschließen. Erfahrene Computernutzer und Hacker sind ohnehin in der Lage, eine Sperrung des Schreibzugriffs zu umgehen. Es ist oftmals vorgeschlagen worden, eine Anmeldung als Voraussetzung für den Schreibzugriff einzuführen. Seit dem 6. Dezember 2005 können in der englischen Wikipedia nur noch angemeldete Benutzer neue Seiten anlegen.[40] Laut Jimmy Wales hat sich diese Änderung jedoch nicht bewährt:

Die Idee war ursprünglich, das Anlegen unsinniger Artikel durch bestimmte Nutzer zu verlangsamen. Das Ergebnis war, dass diese Nutzer nun einen Account anlegen und die Artikel noch schwerer als vorher zu finden sind.[41]

Vandalismus

 

Im Jahr 2005 geriet Wikipedia aufgrund der Seigenthaler-Affäre massiv in die Schlagzeilen. Ein damals unbekannter „Vandale“ erstellte in der englischen Wikipedia einen biographischen Artikel über John Seigenthaler Sr., der zahlreiche falsche und diffamierende Behauptungen enthielt. Diese Seite blieb über Monate unbeanstandet bestehen, bis sie von Victor S. Johnson, Jr. – einem Freund Seigenthalers – entdeckt wurde.[42] In ähnlicher Weise sind zahllose weitere Artikel böswillig verändert worden: entweder, um das Ansehen einer bestimmten Person in den Schmutz zu ziehen, oder um Wikipedia selbst zu schaden. Es gab sogar Fälle von Wikipedia-Kritikern, die eigenhändig Falschinformationen in die Wikipedia eingeschleust haben, um „das System“ zu testen und seine Unzuverlässigkeit vorzuführen.[43]

Die Wikipedia stellt ihren Autoren verschiedene (technische) Hilfsmittel zur Verfügung (die Administratoren verfügen noch um einige weitere), um solche böswilligen Veränderungen zu bekämpfen. Anhänger der Enzyklopädie bringen vor, dass die überwältigende Mehrheit der Angriffe auf Wikipedia entdeckt und innerhalb kürzester Zeit abgewehrt werden: Eine Untersuchung durch IBM hatte ergeben, dass die meisten Vandalismen innerhalb von etwa 5 Minuten beseitigt wurden.[44] Trotzdem ist dies kein selbstverständlicher Automatismus. Vandalismen wie das Leeren von Artikeln oder das Einfügen obszöner Fotografien sind normalerweise in Sekunden rückgängig gemacht. Geschickter eingeschleuste Verfälschungen verweilen möglicherweise sehr viel länger. So nahm 2006 etwa ein Benutzer extrem rassistische Veränderungen im englischen Artikel zum Martin Luther King Day vor, die ganze 4 Stunden lang nicht korrigiert wurden.[45]

Ungeachtet des Optimismus gab es einige Vorkommnisse, in denen diffamierende, unbegründete oder vorsätzlich falsche Behauptungen in verschiedenen Fassungen von Wikipedia-Artikeln für eine signifikante Zeitdauer Bestand hatten, wobei die Seigenthaler-Affäre bis heute international das bekannteste ist. Wikipedia-Anhänger behaupten oft, dass unentdeckter Vandalismus hauptsächlich ein Problem von wenig besuchten Artikeln sei. Die meisten unentdeckten böswilligen Veränderungen werden aber durch registrierte Mitarbeiter vorgenommen, da deren Beiträge seltener als die anonymer Benutzer gegengeprüft werden.

Das prominenteste Beispiel eines Hoax-Eintrags waren die von einem anonymen Autor in der englischsprachigen Wikipedia verfassten falschen Angaben in der Biographie des amerikanischen Journalisten John Seigenthaler senior im Jahr 2005, die erst nach mehreren Monaten entdeckt und erst auf Seigenthalers Intervention hin von Jimmy Wales vollständig gelöscht wurden.[46] Der Autor gab sich später zu erkennen und erklärte, er habe sich lediglich einen Scherz mit einem Arbeitskollegen, der die Familie Seigenthaler kannte, erlaubt und nicht gewusst, dass die Wikipedia eine seriöse Enzyklopädie sei.[47]

Gelehrt klingende Desinformationen sind nur schwer zu erkennen, wenn sie gut geschrieben sind und sich dem Artikelstil anpassen. Wenn jemand eine Ergänzung einfügte, dass eine Person „ständig furzt“, würde dies schnell gelöscht werden. Aus diesem Grund versucht man vandalistische Artikel oft mit einem gelehrt klingenden Sprachstil zu verfassen, wie das folgende Beispiel aus einem Biographie-Artikel der englischen Wikipedia zeigt:

Von Larry King wird berichtet, dass er eine Neigung zu Flatulenzen besitzt, die er, dem Menschliches nicht fremd ist, während seiner Sendungen bei CNN trotz seiner Gäste nicht zügelt. Ein bekannter und gut bezeugter Fall stellt das Interview mit dem ehemaligen Präsidenten Carter dar. Dieser maßregelte Larry nach einiger Zeit mit ihm im Studio und bat ihn, dies zu unterlassen, da er andernfalls das Interview beenden müsse. Geistesgegenwärtig brachte Larry das Gesprächsthema auf die Globale Erwärmung durch die Schädigung der Ozonschicht aufgrund von Biogas, das durch die bovine Verdauung erzeugt wird.[48]

Ein weiteres Beispiel fand sich im Artikel Al-Qaida. Hier stand vom 6. November 2005 bis 11. Januar 2006 über zwei Monate die Angabe, das Wort Kindertöpfchen sei ein weitere zulässige Übersetzungsvariante[49]

„Al-Qaida (= Basis, Regel, Stützpunkt, Fundament, die Sitzende; als EDV-Terminus auch Datenbank aber auch „Kindertöpfchen“)“

Solche Bearbeitungen verletzen mehrere Wikipedia-Regeln, insbesondere die Belegpflicht[50].

Abschließend kann man festhalten, dass die Schwierigkeit Vandalismen zu erkennen ein Hauptproblem ist. Die meisten böswilligen Änderungen werden über die „letzten Änderungen“ entdeckt, die alle kürzlich vorgenommenen Bearbeitungen auflisten. Was hier durchschlüpft, kann jedoch leicht für Wochen oder Monate unentdeckt bleiben. Zusätzlich problematisch ist, dass diese Vandalismen sich teilweise noch lange nach der Beseitigung in der Wikipedia in Wikipediaklonen finden. Das Beispiel, Al-Qaida können mit Kindertöpfchen übersetzt werden, fand sich z.B. noch am 15. November 2007 in der Übernahme des Artikels auf einer anderen Website.[51]

Qualitätsfragen

Systemimmanente Verzerrung von Inhalten

Wikipedia wird vorgeworfen, Inhalte systembedingt verzerrt darzustellen. Es gebe eine Tendenz, Kuriositäten eine überproportionale Wichtigkeit einzuräumen, wohingegen grundlegende Artikelgegenstände oftmals vernachlässigt würden. In einem Dossier der Wochenzeitung Die Zeit vom 7. September 2006 untersuchte der Leiter des Deutschen Historischen Instituts in Washington, der Historiker Christoph Mauch (Historiker), exemplarisch den Artikel George Washington. Er

kritisiert, dass Kuriosa über die Beschaffenheit von Washingtons Zähnen oder seinen Besitzanteil an einem Piratenschiff mehr Platz einnehme als die Ausführungen über Washingtons Weltbild […] Der Artikel verarbeitet die Literatur zu George Washington weitgehend unkritisch. Er ist nicht aus einem Guss geschrieben; vielmehr hat er einen Patchwork-Charakter. Die Sprache ist auffällig simpel. Insgesamt ist der Artikel eine Sammlung aus meist korrekten, aber zum Teil willkürlich zusammengestellten Fakten, denen es an innerer Ordnung, an sachlicher Tiefe und an Kolorit fehlt.[52]

In einem Interview mit dem Guardian erklärt Dale Hoiber, verantwortlicher Redakteur bei der Encyclopædia Britannica, dass

die Leute über Dinge schreiben, die sie interessieren, und auf diese Weise werden viele Themen gar nicht behandelt; dafür werden aktuelle Nachrichtenereignisse sehr detailliert dargestellt. Letztens war der Eintrag über den Hurrikane Frances mehr als fünf mal so lang wie der über chinesische Kunst, und der Eintrag über die Coronation Street war doppelt so umfangreich wie der Artikel über Tony Blair.[53]

Auch wenn die Kritik auf diese speziellen Beispiele inzwischen nicht mehr zutrifft, wäre es möglich, noch viele ähnliche Vergleiche dieser Art zu ziehen. Die Autoren der deutschen Wikipedia räumen hier selbst starke strukturelle Probleme – etwa was Grundlagen- und Übersichtsartikel angeht – ein.

Systemimmanente Verzerrung der Sichtweise (NPOV)

Ein noch weitaus schwieriger aufzulösendes Problem ist, dass auch, wenn Inhalte an sich vollständig und ausgewogen dargestellt werden, dies in einer Weise geschieht, die allein aus Sicht der zu einem bestimmten Zeitpunkt Beteiligten neutral ist. Die Vorstellung von Neutralität der derzeitigen oder zukünftigen Leserschaft kann sich davon durchaus unterscheiden.

Es gab bereits verschiedentlich Versuche, die Differenzen zwischen einem neutralen Standpunkt und der Sichtweise neuer Benutzer zu thematisieren, die für die Sichtweise irgendeiner größeren Gruppe stehen, aber nicht der Sicht des durchschnittlichen Wikipedianers entsprechen. Als Reaktion darauf entstand in der englischen Wikipedia ein WikiProject Countering systemic bias. Die Mitarbeiter des Projektes spüren solche Differenzen auf, die ihrer Ansicht nach aufgelöst werden sollten, und listen sie auf einer Projektseite.

Das Konzept des neutralen Standpunkts wurde aber auch selbst kritisiert: es sei irreführend, nicht umsetzbar und führe gelegentlich sogar zu unhaltbaren Ergebnissen. Einige Kritiker und sogar einige Mitarbeiter sind deshalb der Auffassung, NPOV sei ein unerreichbares Ideal, auch wenn sie nicht ausschließen möchten, dass es möglich und eventuell auch wünschenswert ist, sich diesem Ideal anzunähern. Andere Kritiker behaupten, NPOV sei praktisch der „Standpunkt der Masse“. Dies habe den Effekt, dass massenkompatible Ansichten gegenüber radikaleren Ansichten privilegiert würden.[54]

Qualitätsprobleme

Viele Wikipedia-Kritiker, aber auch Wikipedia-Autoren, haben festgestellt, dass die Qualität der Artikel stark schwankt, selbst wenn man umstrittene Themenbereiche von der Diskussion ausklammert. Einige Artikel sind in jeder Hinsicht exzellent – geschrieben und betreut von Autoren mit Fachwissen des jeweiligen Themengebietes, mit zahlreichen nützlichen und informativen Verweisen, und geschrieben in einem angemessenen, sachlichen Lexikonstil. Auf der anderen Seite sind viele Wikipedia-Artikel amateurhaft, inhaltlich zweifelhaft oder sogar schlicht falsch. Für einen Leser, der sich mit einem Thema nicht auskennt, ist es damit schwierig zu entscheiden, welche Artikel korrekte Informationen enthalten und welche nicht. Darüberhinaus enthält Wikipedia eine riesige Zahl extrem kurzer Artikel (stubs), die wenig mehr als eine Kurzdefinition eines Begriffs bieten.

Andere haben festgestellt, dass die Qualität der Wikipedia in einigen Themenfeldern, z.B. den Naturwissenschaften, häufig exzellent ist. Ein Bericht in der angesehenen wissenschaftlichen Zeitschrift Nature kam zu dem Ergebnis, dass „Wikipedia hinsichtlich der Korrektheit ihrer naturwissenschaftlichen Artikel nahe an die Britannica heranreicht.[55] Dieser Artikel stellte eine Studie vor, in der 42 Artikel in beiden Enzyklopädien durch ausgewiesene Fachleute des jeweiligen Gebiets geprüft wurden. Das Review ergab, dass der durchschnittliche Wikipedia-Artikel 4 Fehler oder Lücken enthielt, der durchschnittliche Artikel in der Encyclopædia Britannica 3 Fehler.

Encyclopædia Britannicas prompte Bedenken führten dazu, dass Nature weitere Details über seine Untersuchungsmethoden veröffentlichte.[56] Daraufhin antwortete das Unternehmen der Traditionsenzyklopädie in ihrer offiziellen Verlautbarung mit dem Titel „Fatally Flawed“,

dass die Schlussfolgerungen falsch waren, weil schon die Untersuchung von Nature selbst invalide war. Wie wir im folgenden zeigen werden, war nahe zu alles bezüglich der Untersuchung des Journals fehlerhaft und irreführend, von den Kriterien für das Feststellen von Unkorrektem bis hin zu Widersprüchen zwischen Text und Lemma eines Artikels.[57].

Der für Wikipedia günstig ausfallende Vergleich mit deutschsprachigen Enzyklopädien ist hingegen unumstritten. Immer wieder wird dabei in der Presse die Vorbildfunktion des deutschsprachigen Ablegers betont, zuletzt im November 2006:

Nun ist Deutschland in Sachen Qualität Vorreiter. Die deutschen Artikel ragen im internationalen Vergleich heraus. Nirgends ist die Wiki-Gemeinde so nah am objektiven Enzyklopädie-Leitbild, früh schon einigte man sich darauf, dass „Fan-Artikel“ (etwa Beiträge zu jeder Nebenfigur des Star-Wars-Universum) aus der Enzyklopädie herausgehalten werden sollen.[58]

Bereits im Oktober 2004 gewann die deutsche Wikipedia den direkten Vergleich der Artikelinhalte einer kleinen Menge von Stichproben (60 bis 70 Artikel) gegen die digitalen Nachschlagewerke Microsoft Encarta Professional 2005 und Brockhaus multimedial 2005 Premium, durchgeführt von der Computerzeitschrift c't.[59] Kurze Zeit später bestätigte ein Lexikavergleich in der Wochenzeitung Die Zeit dieses Ergebnis.

Anti-Elitarismus als Schwäche

Ein im Vergleich zu bewussten Fehleintragungen weit komplexeres Problem besteht darin, dass sich statt Wissen Halbwissen in der Wikipedia durchsetzen könnte. In einer durch Arbeitsteilung ausgezeichneten Gesellschaft verfügt immer nur eine Minderheit über Fachwissen. Diese Minderheit läuft jedoch stets Gefahr, von der Mehrheit „korrigiert“ zu werden. Der US-amerikanische Informatiker und Künstler Jaron Lanier bezeichnet solche kollektivistischen Ansätze im Internet als „Digitalen Maoismus“.[60] Der Gefahr, dass die Inhalte der Wikipedia nicht den Wissensstand der Gesellschaft, sondern die vorherrschenden Vorurteile abbilden könnten, bekräftigen und tradieren, sei auch durch administrative Vorgänge und korrektives Eingreifen von Autoren nicht vollständig beizukommen.

Der vormalige Chefredakteur der Nupedia, Larry Sanger, äußerte seine Meinung auf Kuro5 hin, dass „Anti-Elitarismus“ – die bewusste Verachtung von Expertentum – weithin unter den Wikipedia-Autoren und -Unterstützern verbreitet sei. Er führte weiter aus, dass

jenen Menschen viel zu viel Gutgläubigkeit und guter Wille entgegengebracht wird, die in anderen Internet-Kontexten als ‚Troll‘ bezeichnet werden würden.[61]

Der Wikipedia-Gründer Jimmy Wales gibt zu, dass die enormen Qualitätsunterschiede zwischen verschiedenen Artikeln und Themenbereichen nicht gerade zu vernachlässigen sind, dass er allerdings die durchschnittliche Qualität für „recht gut“ hält, die sich zudem jeden weiteren Tag verbessere.

Die Angestellten der Encyclopædia Britannica lassen verlauten, dass sie sich nicht durch die Wikipedia bedroht fühlen. „Die Grundidee der Wikipedia ist, dass kontinuierliche Verbesserung zu einem perfekten Endergebnis führen wird; diese Behauptung ist bisher jedoch durch nichts bewiesen“,[62] äußerte sich Ted Pappas, der verantwortliche Herausgeber des Referenzwerks gegenüber dem Guardian.

Siehe auch →Abschnitt Zensur.

Wissenschaftliches Handwerk vs. NPOV-Geschwurbel

Roy Rosenzweig äußerte in einem Essay aus dem Juni 2006, welches Lob und Tadel gleichermaßen enthielt, Kritik am Schreibstil und an dem Versagen, das zentrale Wesentliche vom abseitigen Kuriosen zu trennen. Gleichwohl anerkennend, dass Wikipedia „überraschend korrekt in der Wiedergabe von Namen, Daten und Ereignissen der amerikanischen Geschichte“ sei (Rosenzweigs eigenes Studienfeld), und dass die wenigen Sachfehler, die gefunden hatte, „unbedeutend und folgenlos“ waren und dass „einige Fehler ohnehin weithin geglaubte, aber falsche Vorstellungen wiederkäuten“, von denen sich viele auch in der Encarta oder der Britannica wiederfänden; trotz alledem

verlangt verständige Geschichtsforschung nicht nur sachliche Korrektheit, sondern auch die Beherrschung der wissenschaftlichen Literatur, handwerklich überzeugende Analysen und Interpretationen, und eine klare und verbindliche Sprache. Legt man diese Maßstäbe an, so überrundet die American National Biography Online die Wikipedia mit Leichtigkeit.[63]

Bei einem Vergleich der Behandlung des Themas Abraham Lincoln durch Wikipedia mit der des Spezialisten für den amerikanischen Bürgerkrieg James McPherson in der American National Biography Online erkennt er an, dass beide Artikel grundsätzlich richtig sind und die wichtigen Phasen des Lebens von Lincolns abdecken. Allerdings stellt er lobend „McPhersons stärkere Einbindung in die Kontexte […] sein virtuoser Umgang mit Zitaten, um Lincolns Stimme einzufangen […] und […] seine Fähigkeit, tiefgründige Gedanken mit nur wenigen Worten auszudrücken“ heraus. Als Kontrast zitiert er ein Beispiel für den sprachlichen Stil der Wikipedia, den er als „schwafelnd und schwerfällig“ empfindet. Weiterhin stellt er „die Könnerschaft und das sichere Urteil eines erfahrenen Historikers“, die sich bei McPherson und anderen zeigen dem „Antiquarianismus“ der Wikipedia gegenüber (die er zu diesem Zweck mit dem Magazin American Heritage vergleicht). Er spezifiziert, dass in der Wikipedia zwar oftmals umfängliche Referenzen zur Verfügung gestellt werden, diese aber nicht „vom Feinsten“ seien. Auf der anderen Seite gibt er zu, dass

nicht alle Historiker schreiben so brillant wie McPherson und [Alan] McBrinkley, und einige der besseren Wikipedia-Artikel enthalten lebendigere Porträts als einige leblos heruntergeschriebene Lemmata im American National Biography Online“.[64]

Rosenzweig bemängelt auch die „zum Schwafeln ermutigende NPOV-Richtlinie, die zur Folge habe, dass es nahezu unmöglich ist, irgendeine Stellungnahme zur Geschichte in der Wikipedia zu erahnen.“ Als Beispiel zitiert er den Abschluss des Wikipedia-Artikels zu William Clarke Quantrill. Obwohl er diesen Artikel grundsätzlich lobt, weist er nichtsdestotrotz auf das um den heißen Brei herumschwafelnde Fazit hin:

Einige Historiker … erinnern ihn als einen opportunistischen, blutdürstigen Geächteten, wohingegen andere ihn weiterhin als wagemutigen Soldat und lokalen Volkshelden betrachten.[65]

Struktur und Stilistik

„Die Schwächen der Wikipedia (liegen) ausgerechnet dort…, wo viele ihre größte Stärke vermuten: Sie eignet sich nicht besonders gut dafür, sich einen ersten Überblick über ein komplexes Thema zu verschaffen…. Es ist eine höchst anspruchsvolle Aufgabe, auf knappem Raum in ein geschichtswissenschaftliches Thema einzuführen. Solche Beiträge eignen sich nicht dafür, kooperativ verfasst zu werden“, meint Peter Haber in der ZEIT 28/2010.[66]

Schwierigkeit der zeitnahen Inhaltskontrolle

Wikipedia kennt keinen institutionalisierten Peer Review für eine zeitnahe Prüfung von Ergänzungen. Aufgrund des möglichen Fehlens der notwendigen Qualifikationen, ein Thema zu bearbeiten, mögen die Beitragenden selbst oft nicht in dem Bereichen, die sie bearbeiten, beschlagen sein. Der Kulturkritiker Paul Vallely drückte in einer Bemerkung im Independent über Wikipedia diesen Umstand pointiert aus:

Sie zu benutzen ist so ähnlich, wie einen Unbekannten in einer Kneipe zu fragen. Er könnte Atomphysiker sein. Oder er könnte ein kompletter Volltrottel sein.[67]

Die Häufigkeit von Überprüfungen eines beliebigen Artikels korreliert direkt mit der Anzahl der Besuche von verschiedenen Benutzern dieser Seite („100-Augen-Prinzip“). Dies bedeutet aber auch, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Fehler für längere Zeit in einem Artikel verbleiben können, in abseitigen Themengebieten statistisch gesehen höher ist. Selbst in Artikeln mit Dutzenden aktiver Autoren kann ein Fehler gerade zwischen der Masse der anderen Änderungen unentdeckt in den Text schlüpfen und dort unbemerkt verbleiben. Auch wenn solche Falschinformationen wahrscheinlich irgendwann bemerkt und korrigiert werden, wird dieser Artikel in der Zwischenzeit fehlerhaftes Wissen verbreiten, der sich weit, u. a. auf anderen Webseiten im Internet verbreiten kann.[68]

Diese spezifische Kritik ist einer der am häufigsten diskutierten Schwachpunkte bei Wikipedia. So greifen die Medien gerne unentdeckte Fehler auf, etwa die „Wikifehlia“-Aktion der BILD-Zeitung, [69] oder platzieren zu Demonstrationszwecken selbst Falschinformationen, wie zuletzt die Süddeutsche Zeitung Ende 2006.[70]. Stephen Colbert schuf in Zusammenhang mit der mangelnden (kompetenten) Inhaltskontrolle bei Wikipedia das Kunstwort Wikiality.[71]

Rechtsfragen

Datenschutzrechtliche Bedenken

Ein datenschutzrechtliches Problem kann bestehen, wenn eine vergleichsweise unbedeutende Person gegen ihren erklärten Willen einen Eintrag in der Online-Enzyklopädie erhält.

Daniel Brandts Wikipedia Watch[72] meinte in Bezug zum Artikel über Daniel Brandt, der einmal in der englischen Wikipedia nachzuschlagen war[73]:

Wikipedia ist eine potentielle Bedrohung für alle, die sich um die Privatsphäre (privacy) sorgen. […] Ein höherer Grad von Verantwortlichkeit im Wikipedia-System, wie oben diskutiert, wäre ebenfalls der allererste Schritt in Richtung einer Lösung der datenschutzrechtlichen Probleme.[74]

Im Januar 2006 erwirkten die Eltern eines gestorbenen Hackers mit Pseudonym Tron vor einem Berliner Gericht eine einstweilige Verfügung gegen Wikimedia Deutschland e. V., in der dem Verein untersagt wurde, von der Webadresse http://www.wikipedia.de/ auf die deutsche Wikipedia (http://de.wikipedia.org/) weiterzuleiten, so lange in der Wikipedia der bürgerliche Name des Hackers genannt wurde. Die einstweilige Verfügung wurde am 9. Februar wieder aufgehoben.[75]

Urheberrechtsprobleme

Die offene Natur eines Wiki bietet keinen Schutz vor Urheber- und anderen Rechtsverletzungen. Ergibt sich ein entsprechender Verdacht, so prüfen aktive Nutzer Artikel darauf, ob sie von anderen Quellen kopiert wurden. Wenn sich der Verdacht bestätigt, werden diese von den Administratoren nach einer Einspruchsfrist gelöscht. Vollständige Sicherheit bietet dieses Verfahren jedoch nicht.

Der größte bekannt gewordene Fall einer Urheberrechtsverletzung wurde im November 2005 von Mitarbeitern der deutschsprachigen Wikipedia entdeckt. Ein anonymer Autor hatte zwei Jahre lang Beiträge aus Büchern, vorwiegend alten DDR-Lexika, kopiert. Über 1000 Artikel wurden zuerst unter Quarantäne gestellt und viele davon gelöscht, nachdem sie sich als direkte Kopien erwiesen hatten. Umgekehrt sind Fälle bekannt, in denen Urheberrechte der Autoren der Wikipedia verletzt wurden, indem Beiträge ohne Einhaltung der Lizenz aus Wikipedia kopiert und in fremde Webseiten eingearbeitet wurden.

Eine bedeutende Anzahl von Menschen, einschließlich des Wikipedia-Gründers Jimbo Wales, haben darauf hingewiesen, dass viele Bilder, und einige Artikel, Urheberrechtsverletzungen darstellen.[76]

Bilder werden oftmals unter falschen Lizenzen hochgeladen, ein Problem, vor dem vor allem die englische Wikipedia steht. In Deutschland werden Bilder, die keine nachvollziehbare Lizensierung vorweisen können, in der Regel nach kurzer Zeit wieder gelöscht. Die deutsche Wikipedia ist sehr streng und hat eine gut funktionierende Infrastruktur, die sich um Urheberrechtsprobleme kümmert.

Gegen gezielt eingeschleuste urheberrechtsgeschützte Texte, deren Herkunft sich nur schwer erkennen bzw. nachweisen lässt, ist die Autorengemeinschaft jedoch weitgehend machtlos. Am 28. November 2005 meldete Detlef Borchers auf heise.de, dass die freiwilligen Betreuer der deutschen Wikipedia mit einem ungeheuren Fall einer Massen-Urheberrechtsverletzung[36] zu kämpfen haben:

Etliche hundert Einträge in der Wikipedia stammen offenbar aus DDR-Lexika – sie verletzen damit das Prinzip, dass das Lexikon keine möglicherweise geschützten Texte enthalten darf, damit es frei zitierbar bleibt.[77]

Sasan Abdi merkte dazu zur Anfälligkeit des Systems gegenüber dem spezifischen Vorgehen des Artikeleinstellers auf ComputerBase an:

Für Kritiker des freien Lexikons bedeutet der neuerliche Vorfall einen ungeahnten Auftrieb. Schon das Prinzip von ‚Wiki‘, das jedem erlaubt, seine Artikel einzustellen, scheint für derlei Zwischenfälle fast schon zwangsweise anfällig. Nicht umsonst haben anonyme Autoren mit verschiedenen IP-Adressen allein in den vergangenen zwei Jahren soviel fragwürdiges Material in die Diamat-Ansicht von Wikipedia eingespeist, dass die Gegenleser kaum mit dem Löschen hinterher kamen.[78]

Seitdem ist es immer wieder zu ähnlichen, wenn auch erheblich kleineren Vorfällen dieser Art gekommen, etwa reihenweisen Übernahmen aus Microsofts Encarta, die entfernt werden mussten.[79]

Bedrohung der traditionellen Medien

Einige Beobachter erklären Wikipedia für eine unerwünschte Erscheinung, da sie eine ökonomische Bedrohung für die Herausgeber traditioneller Enzyklopädien sei. Microsoft Encarta wurde zum Beispiel eingestellt. Von diesen könnten viele nicht mit einem im Grundsatz kostenlosen Produkt konkurrieren. Nicholas Carr schreibt in seinem Essay The amorality of Web 2.0 – wobei er vom sogenannten Web 2.0 als ganzem spricht:

Wikipedia mag ein schwacher Abklatsch der Britannica sein, weil sie von Amateuren und nicht von Profis geschaffen wird; sie ist gratis. Kostenlosigkeit schlägt Qualität immer. Nun, was geschieht aber mit den armen Tröpfen, die für ihren Lebensunterhalt an Lexika gearbeitet haben? Sie kränkeln und verschwinden. Das gleiche geschieht, wenn Blogs und andere kostenlose Online-Angebote althergebrachten Printmedien gegenübergestelllt werden. Selbstverständlich erkennen die traditionellen Medien die Blogosphäre als Mitkonkurrent an. Sie ist ein Konkurrent. Und, unter Maßgabe der Marktgesetze, könnte sich durchaus herausstellen, dass sie die überlegenen Mitbewerber sind. Die Entlassungen, die wir kürzlich bei großen Zeitungen erlebt haben, könnten nur der Anfang sein; und diese Entlassungen sollten uns nicht etwa Anlass für selbstzufriedenes In-uns-Hineinlachen geben, sondern für Verzweiflung. Die ekstatischen Visionen des Web 2.0 gehen zugleich mit der Vorherrschaft des laienhaften Amateurs einher. Ich für meinen Teil kann mir nichts angsteinflößenderes vorstellen.[80]
 
Grimme Online-Award 2005

Andere diskutieren den Gedanken, dass Wikipedia – oder ähnliche Projekte – die traditionelle Form der Publikationstätigkeit vollständig ersetzen könnte. So schrieb etwa Chris Anderson, der Chefredakteur des Wired in Nature, dass der „Weisheit der Massen“-Ansatz der Wikipedia nicht die führenden wissenschaftlichen Fachzeitschriften mit ihren strengen peer reviews wird ersetzen können. Anderson bringt ein ökonomische Argument, welches sich auf den beschränkten Platz in renommierten Journalen und der großen Zahl der Veröffentlichungen, die um diesen knappen Raum kämpfen, stützt:

Also hat das Aufkommen des online ‚peers‘ gezeigt, dass es einen weiteren Weg gibt, das kollektive Wissen anzuzapfen. Aber das bedeutet nicht, dass dadurch das althergebrachte peer review in naher Zukunft ersetzt werden wird. Der Grund dafür ist das ökonomische Gesetz von Angebot und Nachfrage. Der ‚geschlossene peer review‘ funktioniert am besten bei knappen Ressourcen, wo viele Beiträge um ein paar wenige, heiß begehrte Plätze kämpfen müssen. Der ‚offene peer review‘ funktioniert am besten bei nahezu unbegrenzten Platzangebot, etwa Online-Journalen“[81]

Kritik an der Mitarbeiterstruktur

Gruppendynamik

Es ist vorausgesagt worden, dass Wikipedia als „nichts als ein Haufen flame wars“ enden würde. Diese Befürchtung wurde von der Wikipedia-Gemeinschaft ernst genommen, die das Konzept der Wikiquette entwickelt hat, welches diesem Problem entgegenwirken soll.

Die tägliche Realität sieht jedoch anders aus. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung berichtet der Virtual Reality-Experte Jaron Lanier über seine Beobachtungen speziell das Arbeitsklima in einer kooperativen Arbeitumgebung wie der Wikipedia betreffend:

Aber wenn man die Entstehungsgeschichte der einzelnen Einträge liest, wie da um Formulierungen gekämpft wird… Menschen sind gemein zueinander. Diese Konflikte sind übel, hässlich und haben nichts mit zivilisiertem Umgang zu tun. Nicht ohne Grund heißen sie Edit-Wars, also ‚Bearbeitungs-Kriege‘.[82]

Für Lanier stellt die Idee der vielbeschworenen Schwarmintelligenz einen Irrweg dar. Das zugrunde liegende Konzept – wenn so viele Leute wie möglich das Gleiche tun, dann entsteht etwas Großes – sei eine Illusion:

Die, Weisheit der Masse‘ könnte nur dann funktionieren, wenn das Internet dazu genutzt würde, die in der Masse durchaus existierenden wenigen Weisen zu lokalisieren, sie zur Kooperation zu bewegen[83]

Sein Fazit lautet dann auch, dass es in Wahrheit immer nur engagierte Individuen oder kleine Gruppen seien, die Kreatives hervorbrächten.

Fans und Lobbyisten

Verschiedene Autoren haben sich darüber beschwert, dass die Arbeit in der Wikipedia unendlich ermüdend ist, wenn es zu Konflikten kommt und dass ausreichend motivierte Benutzer mit abseitigen Ansichten ihre Meinung durchsetzen können, weil kein normaler Mensch Zeit und Lust dazu hat, gegen die Verzerrungen anzuarbeiten.[84]

Einige Mitarbeiter haben behauptet, dass informelle Bündnisse innerhalb der Wikipedia regelmäßig zusammenarbeiten, um bestimmte Sichtweise zu unterdrücken. So wird oftmals behauptet, dass bestimmte Seiten von Fans und Lobbyisten „übernommen“ worden seien. Solche Gruppen löschen oftmals die Beiträge neu hinzukommender Mitarbeiter. Dieses Problem scheint hauptsächlich bei kontroversen Themen aufzutreten. Manchmal führt dies zu Edit-Wars und Seitensperrungen. In der englischen Wikipedia wurde das Arbitration Committee gegründet, welches sich mit den Verursachern der schlimmsten Auswüchse beschäftigt – auch wenn zuvor eine Mediation erfolgen soll. In der deutschsprachigen Wikipedia besteht bisher nur die Möglichkeit eines Benutzersperrverfahrens oder der Ad-hoc-Sperrung durch einen einzelnen Administrator.

Um Editwars stärker einzudämmen, hat Jimmy Wales in der englischen Wikipedia die „three revert rule“ (Dreimal-Rücksetz-Regel) eingeführt, nach welcher Benutzern, die denselben Artikel innerhalb von 24 Stunden mehr als dreimal zurücksetzen, der Entzug der Schreibberechtigung droht.

Zensur

Hin und wieder wird vorgebracht, dass kritische Anmerkungen und Kommentierungen bestimmter Themen von selbsternannten Zensoren systematisch ausgegrenzt, gelöscht oder rückgängig gemacht würden. Selbst Versuche, einen Kompromiss durch das Einschließen einer Reihe von Perspektiven im Artikel zu erreichen, würden durch unnachgiebige „Vandalen-Autoren“ vereitelt, die einfach unerwünschte Sichtweisen, die nicht auf ihrem Plan stehen, tilgen.

Andere Benutzer haben erklärt, dass Wikipedia versuche, Kritik an ihr selbst zu unterdrücken. Sie weisen auf die angebliche Behandlung der Internetseiten Wikipedia Review, Wikitruth und Wikipedia Watch hin, die sehr kritisch gegenüber Wikipedia eingestellt sind. Diese Webseiten wurden als Referenzquelle für einige Wikipedia-Artikel grundsätzlich ausgeschlossen. Kritiker klagen an, dass diese Seiten aufgrund ihrer Anti-Wikipedia-Sichtweisen ausgesperrt würden. Administratoren geben andererseits zu bedenken, dass diese Seiten, insbesondere Wikipedia Review, nicht die Standards für eine Quellenangabe erreichen, und merken an, dass durchaus viele Webseiten und Publikationen, die ein kritisches Verhältnis zur Wikipedia haben, als Quellen verwendet werden.

Die Richtlinie der Wikipedia ist, alle Sichtweisen auf eine Sache „angemessen dazustellen“, ohne zu behaupten, nahezulegen oder zu implizieren, nur eine dieser Perspektiven sei die richtige. Es kann allerdings sehr schwierig sein, diese Richtlinie durchzusetzen.[85]

Siehe auch →Abschnitt Anti-Elitarismus als Schwäche.

Machtmissbrauch

 
Jimmy Wales (Parodie)

Einige Autoren haben die Wikipedia verlassen, nachdem sie Administratoren (in der englischen Wikipedia auch dem Arbitration Committee) Machtmissbrauch vorgeworfen haben. Anders als in der englischsprachigen Wikipedia gibt es im deutschsprachigen Ableger keine Führungspersönlichkeit oder Ansätze zu einem „Personenkult“ wie bei Jimmy Wales.

Die deutschsprachige Wikipedia „regiert“ sich selbst, niemand besitzt die Autorität, bindende Entscheidungen zu treffen. Es gibt zwei Ausnahmen: Die Software-Entwickler bestimmen durch die Schaffung neuer Möglichkeiten die Richtung, in die sich die Wikipedia technisch entwickeln kann. Zum anderen besteht eine zumindest theoretisch existierende Möglichkeit, dass die eigentlichen Betreiber der Wikipedia in den USA einen Versuch der Einflussnahme auf die Prozesse in dieser Wikipedia unternehmen könnten.

Mangelnde Diskussionskultur

Die Diskussionskultur ist von Mitarbeitern in Frage gestellt worden, denen aufgefallen ist, dass Autoren endlos lange Listen bestechender Argumente erstellen und ein breites Spektrum empirischer Beweise anführen können, um ihre Sichtweise zu untermauern – nur um daraufhin komplett ignoriert zu werden.[86]

Auch tendieren Diskussionen um die Festlegung von Standards für Artikel, die vergleichbare Themen behandeln, oder für das Layout von Artikeln, dazu, sich endlos im Kreis zu drehen – wer bevorzugt welche Variante – ohne dass ein Konsens in Aussicht stünde. Ein Beispiel hierfür ist die Endlosdebatte über die ausschließliche Verwendung des britischen oder amerikanischen Englisch.[87] Aufgrund der offenen Verfasstheit ist es unmöglich, globale Standards für alle Artikeltypen usw. durchzusetzen.

Männliche Dominanz

Im November 2006 gründete ein Gruppe langjähriger Wikipedia-Autorinnen WikiChix, inspiriert von dem Vorbild der weiblich dominierten LinuxChix, die für diese Gründung Pate standen. Es sollte eine Antwort auf ihren Eindruck einer immer stärker männlich dominierten Wikipedia sein und zeigen, wie unwohl sich viele Frauen in einer solchen Atmosphäre fühlen.[88] Ein Beispiel für diese Frustrationen – obwohl nicht direkt von der WikiChix-Gruppe erwähnt – war der Versuch, den Artikel „Feminist science fiction“ anzulegen. Dieser Vorgang führte zu heftigen Auseinandersetzungen, die letztlich, für viele unbefriedigend, durch eine Änderung des Titels in Women in science fiction im Oktober 2002. Der Artikel Feminist science fiction wurde erst im Juni 2006 erneut angelegt.[89]

Die Existenz einer Mailingliste ausschließlich für weibliche Teilnehmer führte zu kontroversen Auseinandersetzungen; diese Diskussionsliste wurde schließlich von den Servern der Wikimedia Foundation nach Wikia verlegt, einem separaten Host.[90]

Anhang

Quellen

  1. TITANIC Infografik, Startcartoon, im Dezember 2008, titanic-magazin.de
  2. Er ist „not aware of a single librarian who would. The main problem is the lack of authority. With printed publications, the publishers have to ensure that their data is reliable, as their livelihood depends on it. But with something like this, all that goes out the window.“ Quelle: http://www.guardian.co.uk/online/news/0,12597,1335892,00.html
  3. The user who visits Wikipedia to learn about some subject, to confirm some matter of fact, is rather in the position of a visitor to a public restroom. It may be obviously dirty, so that he knows to exercise great care, or it may seem fairly clean, so that he may be lulled into a false sense of security. What he certainly does not know is who has used the facilities before him.” Quelle: http://www.techcentralstation.com/111504A.html
  4. Nature sent only misleading fragments of some Britannica articles to the reviewers, sent extracts of the children's version and Britannica's ‘book of the year’ to others, and in one case, simply stitched together bits from different articles and inserted its own material, passing it off as a single Britannica entry.” Quelle: http://www.theregister.co.uk/2006/03/23/britannica_wikipedia_nature_study/
  5. to the ordinary user, the turmoil and uncertainty that may lurk beneath the surface of a Wikipedia article are invisible. He or she arrives at a Wikipedia article via Google, perhaps, and sees that it is part of what claims to be an encyclopedia. This is a word that carries a powerful connotation of reliability. The typical user doesn't know how conventional encyclopedias achieve reliability, only that they do.” Quelle: http://www.tcsdaily.com/article.aspx?id=121305E
  6. For sure a libel is a libel, but the outrage would have been far more muted if the Wikipedia project didn't make such grand claims for itself. The problem with this vanity exercise is one that it's largely created for itself. The public has a firm idea of what an 'encyclopedia' is, and it's a place where information can generally be trusted, or at least slightly more trusted than what a labyrinthine, mysterious bureaucracy can agree upon, and surely more trustworthy than a piece of spontaneous graffiti — and Wikipedia is a king-sized cocktail of the two.” Quelle: ?
  7. response [to criticisms of Wikipedia] is: the collaborative nature of the apparatus means that the right data tends to emerge, ultimately, even if there is turmoil temporarily as dichotomous viewpoints violently intersect.
  8. Holkins derides this view as “propos[ing] a kind of quantum encyclopedia, where genuine data both exists and doesn't exist depending on the precise moment I rely upon your discordant fucking mob for my information.” Quelle: http://www.penny-arcade.com/2005/12/16
  9. http://archives.seattletimes.nwsource.com/cgi-bin/texis.cgi/web/vortex/display?slug=ptgett01&date=20060701&source=st%7Ctitle=Wikipedia a lesson on verifying research
  10. A White Collar Protein Senses Blue Light (subscription access only)
  11. “So of course Wikipedia is popular. Maybe too popular. For it lacks one vital feature of the traditional encyclopedia: accountability. Old-school reference books hire expert scholars to write their articles, and employ skilled editors to check and double-check their work. Wikipedia's articles are written by anyone who fancies himself an expert.” http://www.boston.com/business/globe/articles/2004/07/12/one_great_source___if_you_can_trust_it/
  12. TITANIC Infografik, Startcartoon, im Dezember 2008, titanic-magazin.de
  13. Marcel Machill, Markus Beiler, Martin Zenker (Universität Leipzig): Journalistische Recherche im Internet (Zusammenfassung, PDF-Datei), Vistas, Berlin 2008, Schriftenreihe Medienforschung der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, Band 60, ISBN 978-3-89158-480-4, S. 26
  14. BildBlog: Wie ich Freiherr von Guttenberg zu Wilhelm machte abgerufen am 10. Februar 2009
  15. Kai Biermann: "Mich hat überrascht, wie viele den Fehler übernahmen" In: Zeit Online vom 13. Februar 2009
  16. ?
  17. Wikipedia's known unknowns, guardian.co.uk, abgerufen am 24. April 2010
  18. Lorenz, Maren: Wikipedia. Zum Verhältnis von Struktur und Wirkungsmacht eines heimlichen Leitmediums, in: Werkstatt Geschichte, 2006, 43, S. 84–95.
  19. Peter Haber: Zur Quellenkritik von Wikipedia. Ein Forschungsbericht, im Internet: http://vimeo.com/16054218
  20. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Relevanzkriterien.
  21. stellvertretend für viele Medien: Manfred Dworschak: Lustverlust in der Lexikon-Maschine, Spiegel Online, 1. Dezember 2009, im Internet: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,664195,00.html
  22. Wikipedia inside, S. 8, Unrast, Münster 2007
  23. Wikipedia–WikiScanner
  24. Evan Lehmann: Rewriting history under the dome: Online "encyclopedia" allows anyone to edit entries, and congressional staffers do just that to bosses' bios. In: The Lowell Sun vom 27. Januar 2006
  25. Richard Meusers: Wer manipuliert Rüttgers’ Wiki-Einträge? In: Spiegel Online vom 19. Mai 2005
  26. Torsten Kleinz: Nestbeschmutzer in Wikipedia – Strategie 1: Die Löschtruppe In: FOCUS-Online abgerufen am 18. Mai 2008
    Versionsunterschied und whois-Abfrage
  27. Günter Schuler, befragt von Patrick Gensing: Rechtsextremismus im Netz; "Beharrlich und manchmal klug" Interview in: Zeit Online ZUENDER 45/2007. Letzter Zugriff: 24. März 2009
  28. Margret Chatwin: Griff nach der Meinungshoheit. Internetkampagen der „Jungen Freiheit“ am Beispiel von Wikipedia. In: Stephan Braun, Ute Vogt (Hrsg.): Die Wochenzeitung „Junge Freiheit“. Kritische Analysen zu Programmatik, Inhalten, Autoren und Kunden; VS Verlag, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-531-15421-3, S. 238
  29. Margret Chatwin: S. 264
  30. Wikipedia:neutraler Standpunkt
  31. http://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Eric_Cantor&diff=27106871&oldid=27106412
  32. http://lawnorder.blogspot.com/2006/01/senator-staffers-spam-wikipedia.html
  33. http://www.netzeitung.de/internet/339352.html
  34. http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer%3ABerlin-Jurist&diff=6083453&oldid=6057024
  35. http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2006/07/08/AR2006070800135_pf.html/
  36. a b Wikipedia:DDR-URV
  37. Von „Zumüllung“ und „Zuschlämmung“ spricht Detlef Borchers in http://www.heise.de/newsticker/meldung/66701
  38. Erläuterungen
  39. http://www.citizendium.org/essay.html
  40. http://mail.wikipedia.org/pipermail/wikien-l/2005-December/033880.html
  41. Torsten Kleinz: „Wissenschaftler für Wikipedia“. In: c't 15/2006, 10. Juli 2006, S. 100–102 (enthält ein Interview mit Wales)
  42. http://en.wikipedia.org/wiki/John Seigenthaler Sr. Wikipedia biography controversy
  43. http://wikipediareview.com/index.php?showtopic=3050
  44. http://alumni.media.mit.edu/~fviegas/papers/history_flow.pdf
  45. http://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Martin_Luther_King_Day&oldid=54585762
  46. John Seigenthaler: A false Wikipedia “biography” In: USA Today vom 29. November 2005
  47. Autor von falscher Biografie entschuldigt sich In: Süddeutsche Zeitung vom 12. Dezember 2005
  48. Never the one to be embarrassed by life's peculiarities, Larry King has often been said to have a bit of a flatulence habit while on air at CNN, which isn't curbed by having guests in the studio. A favorite moment of his, and an often repeated story, involved an interview conducted with former President Jimmy Carter who, after some length of time in studio, chided Larry & asked him to please stop, or he'd have to end the interview. Larry ever present in the moment adeptly steered the conversation to global warming and the effects of bovine emissions on the ozone.
  49. Vergleich der Versionen des Artikels Al-Qaida vom 6. November 2005, 8:50 Uhr und 11. Januar 2006, 3:41 Uhr
  50. Wikipedia:Quellenangaben
  51. Al-Qaida, www.denke-gross.com (15. November 2007)
  52. http://www.zeit.de/2006/37/wikipedia?page=1 s.a. hier
  53. ?
  54. http://en.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Neutral_point_of_view/FAQ
  55. Wikipedia comes close to Britannica in terms of the accuracy of its science entries” Quelle: http://www.nature.com/news/2005/051212/full/438900a.html
  56. http://www.nature.com/news/2005/051212/exref/supplementary_information.doc
  57. “[t]hat conclusion was false, however, because Nature’s research was invalid. As we demonstrate below, almost everything about the journal’s investigation, from the criteria for identifying inaccuracies to the discrepancy between the article text and its headline, was wrong and misleading.” Quelle: http://corporate.britannica.com/britannica_nature_response.pdf
  58. http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/631/90541/11/
  59. Ausgabe 21/04
  60. Digital Maoism: The hazards of the New Online Collectivism In: Edge vom 30. Mai 2006, in gekürzter deutscher Übersetzung: Digitaler Maoismus In: Süddeutsche Zeitung vom 16. Juni 2006
  61. He further stated that “[f]ar too much credence and respect [is] accorded to people who in other Internet contexts would be labeled 'trolls'” Quelle: http://www.kuro5hin.org/story/2004/12/30/142458/25
  62. http://observer.guardian.co.uk/business/story/0,,1386027,00.html
  63. “Good historical writing requires not just factual accuracy but also a command of the scholarly literature, persuasive analysis and interpretations, and clear and engaging prose. By those measures, American National Biography Online easily outdistances Wikipedia.” Quelle: url=http://chnm.gmu.edu/resources/essays/d/42
  64. ?
  65. ?
  66. Christian Staas: Je umstrittener, desto besser – Was taugen die Geschichtsartikel der Online-Enzyklopädie Wikipedia? – Ein Gespräch mit dem Historiker Peter Haber, DIE ZEIT vom 8. Juli 2010
  67. http://news.independent.co.uk/world/science_technology/article1886601.ece
  68. Beispiele?
  69. http://www.bild.t-online.de/BTO/tipps-trends/digital-leben/aktuell/2006/11/wikipedia-fehler/wikipedia-fehler.html
  70. http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/634/90544/
  71. http://www.colbertnation.com/the-colbert-report-videos/72347/july-31-2006/the-word---wikiality
  72. http://wikipedia-watch.org/usatoday.html
  73. Wikipedia Watch. Abgerufen am 24. September 2010 (englisch).
  74. “Wikipedia is a potential menace to anyone who values privacy. […] A greater degree of accountability in the Wikipedia structure, as discussed above, would also be the very first step toward resolving the privacy problem.” Quelle: http://wikipedia-watch.org/hivemind.html
  75. laut Tron (Hacker)#Namenskontroversen
  76. http://en.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Wikipedia_Signpost/2006-08-07/Publicity_photos
  77. http://www.heise.de/newsticker/meldung/66701
  78. http://www.computerbase.de/news/internet/2005/november/wikipedia_gau/
  79. Wikipedia:Archiv/Die geheimen Tagebücher#Samstag, 22. Oktober 2005
  80. Wikipedia might be a pale shadow of the Britannica, but because it's created by amateurs rather than professionals, it's free. And free trumps quality all the time. So what happens to those poor saps who write encyclopedias for a living? They wither and die. The same thing happens when blogs and other free on-line content go up against old-fashioned newspapers and magazines. Of course the mainstream media sees the blogosphere as a competitor. It is a competitor. And, given the economics of the competition, it may well turn out to be a superior competitor. The layoffs we've recently seen at major newspapers may just be the beginning, and those layoffs should be cause not for self-satisfied snickering but for despair. Implicit in the ecstatic visions of Web 2.0 is the hegemony of the amateur. I for one can't imagine anything more frightening.” Quelle: http://www.roughtype.com/archives/2005/10/the_amorality_o.php
  81. So the rise of the online ‘peer’ has shown that there is another way of tapping collective wisdom. But it's not going to eliminate traditional peer review anytime soon. The reason why can be explained in the economic terms of scarcity and abundance. Closed peer review works best in scarce environments, where many papers fight for a few coveted journal slots. Open peer review works best in an abundant environment of online journals with unlimited space” Quelle: http://www.nature.com/nature/peerreview/debate/nature04992.html
  82. http://www.sueddeutsche.de/computer/artikel/662/94568/
  83. http://www.sueddeutsche.de/computer/artikel/662/94568/
  84. http://en.wikipedia.org/wiki/User:Ikkyu2#What.27s_wrong_with_Wikipedia
  85. http://www.ravikiran.com/2005/11/04/criticisms-of-wikipedia/
  86. http://technology.guardian.co.uk/online/insideit/story/0,,1667345,00.html
  87. deutsches Beispiel?
  88. WikiChix Homepage
  89. vs. Women
  90. http://en.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Wikipedia_Signpost/2006-12-11/WikiChix

Siehe auch

Datierte links

Dieser Artikel geht auf eine Übersetzung aus der englischen Wikipedia zurück, s. Diskussionsseite.

Kritik Kategorie:Kontroverse Kategorie:Diskriminierung