Der Amerikanische Schwarzbär (Ursus americanus) ist in Nordamerika der häufigste Bär. Dort wird er meistens einfach nur als "black bear" bezeichnet, oder auch als "Baribal". Im Gegensatz zum eher gefürchteten Grizzlybären gilt der Schwarzbär als ungefährlicher.
Amerikanischer Schwarzbär | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
![]() | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
|
Merkmale
Mit einer Länge von 1,6 m und einem Gewicht von etwa 130 kg ist der Schwarzbär deutlich kleiner und leichter als der Grizzly. Seine Farbe ist allerdings kein kennzeichnendes Merkmal. Es gibt neben wirklich schwarzen Bären silbergraue und rötlichbraune Varianten, und manche Baribals haben eine mit Grizzlys nahezu identische Fellfarbe. An der kanadischen Westküste gibt es sogar weiße Schwarzbären (keine Albinos).
Lebensraum
Der Baribal ist vom Norden Kanadas über die gesamten USA bis Zentral-Mexiko verbreitet. Durch die Bejagung der Grizzlybären, die dem Baribal überlegene Nahrungskonkurrenten waren, konnte die Art einen Vorteil erringen und ist in zahlreiche Regionen nachgerückt, in denen der Grizzly ausgerottet wurde.
Schwarzbären sind normalerweise Waldbewohner. Sie bevorzugen Wälder mit einem sehr dichten Unterwuchs. Allerdings gibt es in manchen Regionen des Verbreitungsgebiets auch Populationen, die in völlig waldlosen Gegenden leben.
In amerikanischen Nationalparks sind Schwarzbären teilweise zu einem Problem geworden. Ihre Zutraulichkeit führt sie an die Zelte und Autos der Besucher, die sie dann in falsch verstandener Tierliebe füttern. Dies hat dazu geführt, dass manche Baribals eine regelrechte Abhängigkeit von solchen Fütterungen entwickelt haben. Die Schwarzbären sind dabei gelegentlich so zudringlich geworden, dass es schon zu Unfällen gekommen ist.
Lebensweise
Wie auch der Braunbär ist der Schwarzbär ein Allesfresser. Allerdings ernährt er sich zu einem deutlich höheren Anteil von Pflanzen. Er frisst Gräser, Kräuter und Früchte. Als aktiver Jäger betätigt er sich nie. Wenn er tierische Nahrung zu sich nimmt, dann ist es meistens entweder Aas oder sehr leicht erlangbare, wie zum Beispiel Ameisen in einem Ameisenhaufen. Eine Maus wird er nur fressen, wenn er sie durch günstige Umstände erlangen kann.
Die Tragzeit des Weibchens dauert etwa 220 Tage. Ein Wurf umfasst zwei bis drei, selten bis zu fünf Junge. Die neugeborenen Jungen wiegen nur etwa 300 g und sind nackt und blind. Im Verhältnis zur Körpergröße der Elterntiere sind sie die kleinsten Jungen unter allen Höheren Säugetieren. Im Alter von eineinhalb Jahren verlassen die Jungen die Mutter. Theoretisch haben Schwarzbären eine Lebenserwartung von 30 Jahren, doch vor allem menschliche Jäger sorgen dafür, dass sie selten älter als zehn Jahre werden.
Unterarten
Derzeit sind folgende Unterarten mit dem angegebenen Vorkommensgebiet anerkannt:
- U. a. altifrontalis: Von der Pazifikküste Britisch Columbias bis nach Nordkalifornien, im Inland von der Nordgrenze Britisch Kolumbiens bis nach Idaho.
- U. a. amblyceps: Colorado, New Mexico, West-Texas and die östliche Hälfte Arizonas bis in den Norden Mexicos; Südost Utah
- U. a. americanus: Von Ost-Montana bis an die Atlantikküste; von Alaska südlich und östlich durch Kanada, bis zum Atlantik und nach Texas.
- U. a. californiensis: Das Central Valley Kaliforniens, nach Norden bis nach Süd-Oregon
- U. a. carlottae: Auf den Queen Charlotte Islands und in Alaska
- U. a. cinnamomum: Idaho, West-Montana, Wyoming, Ost-Washington und Oregon, Nordost-Utah
- U. a. emmonsii: Südost-Alaska
- U. a. eremicus: Nordost Mexico
- U. a. floridanus: Florida, Süd-Georgia, Alabama
- U. a. hamiltoni: Neufundland
- U. a. kermodei: Zentrale Küstenregion Britisch Kolumbiens (oft weißes Fell, kein Albino).
- U. a. luteolus: Ost- Texas, Louisiana, Süd-Mississippi
- U. a. machetes: Nord-Mittel-Mexico
- U. a. perniger: Kenaihalbinsel (Alaska)
- U. a. pugnax: Alexander Archipel (Alaska)
- U. a. vancouveri: Vancouver Island, Britisch Kolumbien