Das Gorilla-Experiment (org: gorilla in our midst) ist ein wichtiges Experiment zur bewussten Wahrnehmung von Ereignissen (Kognitionspsychologie). Es wurde von Christopher Chabris und Daniel Simon entwickelt. Sie bekamen 2004 den IG-Nobelpreis.
Das Experiment beruht auf einem ähnlichen von Ulrich Neisser aus den 1970er Jahren. Das zugehörige Video entstand 1998 wären eines Kurses zum Thema Visuelle Wahrnehmung (Visual Attention).
Ablauf
Bei dem Experiment werden die Probanden aufgefordert sich ein kurzes Video anzusehen auf dem sich mehrere Studenten immer wieder einen Ball zuwerfen. Die Aufgabe des Probanden ist nun die Anzahl der Pässe zu zählen.
In der Menge der Studenten findet sich eine Person als Gorilla verkleidet. Er nimmt nicht am Spiel teil, ist aber gut sichtbar in der Mitte und trommelt sich zeitweise vor laufender Kamera die Brust.
Nachdem der Film beendet ist, werden die Probanden gefragt ob ihnen etwas an dem Video aufgefallen ist. Mehr als Hälfte der Probanden fällt der Gorilla nicht auf. Im ursprünglichem Experiment haben etwa die Hälfte der Probanten den Gorilla nicht erkannt.
Schlussfolgerung
Das Experiment wird abgewandelt immer wieder gerne durchgeführt. In der Regel wird der Gorilla durch eine andere Person ersetzt. Die Ergebnisse sind immer die gleichen, nur einer Minderheit der Probanten fällt dieser Wechsel auf.
Das Experiment zeigt, dass wenn eine Person mit einer Aufgabe beschäftigt ist, sie außergewöhnliche Ereignisse nicht wahrnimmt.
Literatur
- Interview mit Christopher Chabris und Daniel Simon in New Scientist Nr. 2766 ,S. 32-33
- Gorillas in our midst: sustained inattentional blindness for dynamic events. Perception, 28, 1059-1074. pdf
- Flashanimationen der Videos von Neisser, sowie Chabris und Simon