Apnoe-Tauchen ist Tauchen mit angehaltenem Atem (Apnoe von griech. "Nichtatmung", Atemstillstand). Der Taucher atmet vor dem Abtauchen ein und hält während des gesamten Tauchgangs die Luft an.
Diese Art zu Tauchen ist die älteste Form und wird in vielen Regionen der Erde zum Nahrungserwerb (Fischfang, Sperrfischen, zum Sammeln von Muscheln, Schnecken, Schalentieren, Schwämmen, Perlmuscheln etc.) angewendet. Spätestens seit Luc Bessons Film Im Rausch der Tiefe ("Le Grand Bleu" / "The Big Blue") hat sich Apnoetauchen aber auch zum Freizeit- bzw. Extremsport entwickelt. Im Wettkampfbereich sind aktive Sportler in mehreren Vereinen organisiert, die auch Rekorde und Wettkämpfe homologisieren. Die größte und anerkannteste darunter ist die "Association Internationale pour le développement de l'Apnée", kurz A.I.D.A. International.
Vorgehen
Apnoisten verlangsamen bei ihren Tauchgängen durch Konzentrationsübungen, Entspannungstechniken und / oder Meditation ihren Puls und damit indirekt auch ihren Stoffwechsel und somit den Sauerstoffverbrauch. Dadurch werden vergleichsweise sehr lange Apnoezeiten erreicht, was wiederum dem Taucher Zeit genug gibt, große Tiefen erreichen zu können.
Physikalische Erklärung
Apnoe (Freitauchen)
Apnoetauchen ist Tauchen mit angehaltenem Atem. Der Taucher atmet vor dem Abtauchen ein und hält während des gesamten Tauchgangs die Luft an.
Diese Art zu Tauchen ist die älteste Form und wird in vielen Regionen der Erde zum Nahrungserwerb (Fischfang, Sperrfischen, zum Sammeln von Muscheln, Schnecken, Schalentieren, Schwämmen, Perlmuscheln etc.) angewendet. Spätestens seit Luc Bessons Film "The Big Blue" ("Im Rausch der Tiefe" / "Le Grand Bleu") hat sich Apnoetauchen aber auch zum Freizeit- bzw. Extremsport entwickelt. Im Wettkampfbereich haben sich aktive Sportler in Verbänden organisiert, die auch Rekorde und Wettkämpfe homologisieren. Die größte und anerkannteste ist die "Association Internationale pour le développement de l'Apnée", kurz A.I.D.A. International (siehe auch www.aida-deutschland.de)
Wichtigstes Limit einer Apnoeleistung ist grundsätzlich das Ende des Sauerstoffvorrats (im Blut und in der Atemluft). Durch langes Training erlernt der Apnoist nicht nur den mentalen Umgang mit dem Atemreiz, sondern trainiert den Körper zu einer effizienteren Verwendung seiner begrenzten Sauerstoffreserve. Durch Willenskraft ist es möglich, die Atmung bis zur Unterschreitung des zur fehlerfreien Funktion des Körpers notwendigen Sauerstoffrestwertes anzuhalten. Fällt der Sauerstofffgehalt jedoch unter diese Grenze("der Punkt"), schaltet das Gehirn zu seinem Selbstschutz auf "Sparflamme". Der Betreffene verliert seine motorische Kontrolle und kann sogar ohmächtig (Black Out/BO) werden. Im Normalfall zwingt dieser Kontrollverlust den Betroffenen zur sofortigen Aufgabe seiner Apnoeperformance. Beim Training und in Wettkämpfen sichern sich die Apnoisten deshalb in einem ausgefeilten und sehr sicheren System gegenseitig. Vernünftig gesichert, kehrt das Bewusstsein schon innerhalb weniger Sekunden vollständig zurück und der Betroffene ist völlig beschwerdefrei (die Unfallstatistik in beim Freitauchen ist (explizit "NoLimits") beim Freitauchen ist fast null). Ist der Betroffene jedoch in diesem Moment allein, können Unfälle (Stürze an Land) oder (im Wasser) sogar das Ertrinken die Folge sein. Deshalb: (Frei-)Tauche nie allein!
Der Apnoist lernt im Training nicht nur seinen Atemreiz zu beherschen, sondern unter focusierter Beobachtung seines Partners auch seine eigenen Grenzen zu erkennen. Durch stetes Training in die "Nähe des Punkts" trainiert er den Körper zum effizienteren Umgang mit der zur Verfügung stehenden Menge an Sauerstoff. Erfahrende Apnoisten können sich kontrolliert sehr nah "an den Punkt" bringen und verbessern auf diese Weise kontinuirlich ihre Leistungen. Eine Überschreitung und damit eine Ohnmacht im Training ist dann die absolute Ausnahme. In Wettkämpfen jedoch erleben die Apnoisten Wettkampfstress und Leistungsdruck. Dadurch verfehlen einige wenige (auch sehr erfahrene) Apnoisten auch mal "den Punkt" und müssen gesichert werden. Doch diese Notwendigkeit zur Hilfestellung führt schon im Ansatz zur sofortigen Disqualifikation des Apnoisten. Die Leistung wird mit "null" bewertet.
Physiologie des Tieftauchens
Die Luft in der Lunge wird beim Tieftauchen, physikalischen Gesetzmäßigkeiten folgend, bis auf die Größe einer Faust zusammengedrückt. Bereits ab ca. -20 m ist die Luft in den Atemwegen bereits soweit zusammengefrückt, daß die Grenze der willentlich erreichbaren Ausatmung erreicht ist. Ein weiteres Vordringen in die Tiefe setzt das Erlernen von speziellen Druckausgleichstechniken, sowie die Anpassung der Atemorgane durch Training vorraus. Selbst die Fähigkeit in grösseren Tiefen den Druckausgleich zu realisieren, schützt nicht sicher vor gefährlichen Verletzungen. Früher nahm man an, daß ein weiteres Vordringen in die Tiefein jedem Fall zu einem irreperablen Schädigungen in der Lunge führen wird (diese längst widerlegte These findet man sogar noch heute in sehr konservativen Medizinbüchern). Später glaubte man, daß nur durch jahrelanges Training solche Anpassungen möglich wären. Heute weiss man, daß es durch geeignete Techniken innerhalb von kürzester Zeit möglich ist, Tiefen jenseit der 50m -Marke und mehr ohne Verletzungsrisiko zu realisieren.
Ab einer Tiefe von ca. 20m (je nach Lungenvolumen und Atmungstechnik kann dieser Punkt auf bis zu - 35m verlagert werden) beginnt ausgelöst durch den steigenden Unterdruck in der Lunge eine physikalische Umverteilung von Blut und Lymphe vor allem aus den Extremitäten (Gliedmassen) in die Blut- und Lymphgefäße der luftgefüllten Körperhölungen. Gleichzeitig bewirkt der Außendruck ein extremes Zusammendrücken des Brustkorps (dies setzt tatsächlich ein gewisses Mass an Training vorraus). Offensichtlich sind bei all diesen Vorgängen vor allem die grundsätzliche Eignung, das Alter und der Trainingszustand tiefenbegrenzend
Dekompressionsprobleme sind beim ausschließlichen Apnoetauchen in Breitensportbereichen bis 30 Metern unwahrscheinlich, da die Verweildauer und -tiefe nicht für eine Aufsättigung des Gewebes ausreicht. Dekompressionsunfälle sind beim Tieftauchen mit Konstantem Gewicht theoretisch möglich, jedoch noch nicht wissenschaftlich belegt. Gefährlich sind jedoch Kombinationen von Geräte- und Freitauchen (z. B. Freitauchgänge in der Mittagspause zwischen Gerätetauchgängen), bei denen schon mehrfach von Dekompressionsunfällen berichtet wurde.
Disziplinen
Beim Apnoetauchen unterscheidet man grundsätzlich zwischen Pool- und Tieftauchdisziplinen:
Pooldisziplinen
Zeittauchen (Statik / STA)
Hier geht es darum, so lange wie möglich die Luft anzuhalten. Der Taucher atmet ein und bringt danach seine Atemorgane (Mund und Nase) unter die Wasseroberfläche. Während der Apnoezeit liegt er dann (meist völlig regungslos in einem wärmenden Neoprenanzug bekleidet) mit dem Gesicht im Wasser (auf der Bauchseite). Der Weltrekord wird derzeit (Stand 07/2005) vom Hamburger Tom Sietas mit 08:58min gehalten.
Streckentauchen mit Flossen (Dynamic with fins / DWF)
Ziel ist es, eine größtmögliche Strecke mit Flossen zurückzulegen (WR Stand 07/2005: 210m, Tom Sietas).
Streckentauchen ohne Flossen (Dynamic without fins / DNF)
Ziel ist es, eine größtmögliche Strecke ohne Flossen zurückzulegen (WR Stand 07/2005: 175m, Tom Sietas).
Streckentauchen 16x50m
Hierbei geht es darum, die Strecke von 50m insgesamt 16mal hintereinander so schnell wie möglich zu tauchen. Die Zeit beginnt mit dem Abtauchen und wird erst nach den letzten 50m gestoppt. Durch schnelles Fortbewegen auf der Bahn und durch möglich kurze Atempausen wird die Gesamtzeit beeinflusst (der WR ist 12,29min - dass sind knapp 47 Sekunden pro Bahn inklusive Erholungspausen)
Tieftauchdisziplinen mit Konstantem Gewicht
Mit nur einem Atemzug versucht der Taucher dabei so tief wie möglich und wieder zurück an die Oberfläche zu tauchen. Der Taucher darf zu Überwindung seines eigenen Auftriebs Gewichte (Blei) tragen, muß aber alles Gewicht, das er zum Abstieg verwendet, auch aus eigener Kraft wieder zur Oberfläche (deshalb "Constant") bringen. Nach der Verwendung der verschiedenen Hilfsmittel wird unterschieden:
Konstantes Gewicht ohne Flossen (Constant Weight without fins / CNF)
Schwierigste Tieftauchdisziplin. Der Taucher darf keinerlei Hilfsmittel für seinen Tauchgang verwenden. Er darf keine Flossen tragen. Er darf ein Seil zur Orientierung benutzen, es aber während des Tauchgangs nur vor dem Abtauchen, einmal bei der Wende und danach erst wieder nach dem Auftauchen berühren. Das "Sich-daran Ziehen" ist bei dieser Diziplin verboten. (WR Stand 7/2005: 80m)
Konstantes Gewicht mit Flossen (Constant weight / CW)
Populärste Tieftauchdisziplin. Der Taucher schwimmt mit Hilfe von Flossen in die Tiefe und wieder hinauf an die Oberfläche. Er darf ein Seil zur Orientierung benutzen, es aber während des Tauchgangs nur vor dem Abtauchen, einmal bei der Wende und danach erst wieder nach dem Auftauchen berühren. Das "Sich-daran Ziehen" ist bei dieser Diziplin verboten. (WR Stand 8/2005: 103m)
Free Immersion / Immersion Libre (FIM)
Der Taucher darf keine Flossen (o.ä.) verwenden. Zur Forbewegung zieht er sich an einem Seil in die Tiefe und wieder hinauf. (WR Stand 8/2005: 102m)
Tieftauchdisziplinen mit variablem Gewicht
Mit nur einem Atmezug versucht der Taucher dabei so tief wie möglich und wieder zurück an die Oberfläche zu tauchen. Der Taucher lässt sich durch ein Gewicht (meist eine an einem Seil geführte Schlittenkonstruktion) in die Tiefe ziehen und lässt es dort zurück.
Disziplin "Variables Gewicht" (Varaible weight / VWT)
Hier ist das verwendete Gewicht auf 30kg limitiert. Der Aufstieg wird dabei aus eigener Kraft realisiert. Die Verwendung von Auftriebskörpern o.ä. ist nicht erlaubt. Die Taucher ziehen sich meist am Seil wieder hinauf und verwenden Flossen (WR Stand 8/2005: 136m).
"No Limits" (NLT)
Es gibt es keinerlei Beschränkungen. Eine sehr schwere Schlittenkonstruktion bringt den Taucher in einer extremen Geschwindigkeit in die Tiefe, ein Auftriebskörper (meist ein mit Druckluft gefüllter Hebesack) ebensoschnell zurück an die Oberfläche. Bei "No Limits" liegt der Schwerpunkt der Performance vor allem in der Realisierung des Equipements und in der Logistik der Rekordversuche. Es handelt sich mehr um ein medizinisch-technisches Experiment (mit unbekannten Ausgang), als um eine sportliche Herausforderung. Die extrem hohen Kosten solcher Versuche verursachen immensen Zeitdruck und führten in der Vergangenheit oft zur Vernachlässigung von Sicherheitsstandards. Die Folgen waren schwere Unfälle, die das Image des Freitauchen insgesamt beschädigten. Aus diesem Gründen wird es von der Mehrheit der Freitaucher heute nicht mehr ein als "echte" Freitauchdisziplin bewertet und hat ein negatives Image. Auch der letzte Weltrekordversuch (Juli 2005, 209m) musste bereits während der Vorbereitungen abgebrochen werden und brachte den Taucher zur Behandlung von DCS in die Dekompressionskammer.