Rüdesheimer Verband deutscher Burschenschaften

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Der Rüdesheimer Verband Deutscher Burschenschaften (RVDB) war ein Korporationsverband von Studentenverbindungen. Ihr gehörten über 35 Burschenschaften mit rund 1000 aktiven Mitgliedern und 3000 Alten Herren an. Die Mitgliedsverbindungen kamen anfangs von Technischen Hochschulen, später aber auch von tierärztlichen Hochschulen und Universitäten. Er vereinigte sich 1919 mit der Deutschen Burschenschaft.

Geschichte

Die Entstehung der technischen Burschenschaften

Je nach dem Alter der Technischen Hochschulen traten burschenschaftliche Bestrebungen bereits in den frühen Jahren in Erscheinung, so wurde in Karlsruhe bereits 1843 die Karlsruher Burschenschaft Teutonia und in Darmstadt eine Burschenschaft Germania gegründet. Auch in Braunschweig entstanden burschenschaftliche Verbindungen, die Burschenschaft Germania 1848 und die Burschenschaft Alemannia 1850, welche jedoch nur vorübergegenden Bestand hatten. Erst die dort 1861 gegründete Braunschweiger Burschenschaft Germania konnte sich durchsetzen. Es folgten Gründungen 1861 in Dresden (Cheruscia), 1866 in Stuttgart (Alemannia). Bereits 1824 entstand eine Burschenschaft an der Bergakademie in Freiberg.

Die wenigen bis dato existierenden Burschenschaften der Technischen Hochschulen hatten zum Teil gegenseitige Beziehungen geknüpft oder pflegten Kontakte mit den Burschenschaften der Universitäten, wie beispielsweise die Karlsruher Burschenschaft Teutonia, die dem Norddeutschen Kartell angehörte. Mit der Gründung des Eisenacher Deputierten-Convents endeten die Beziehungen zu den Universitäts-Burschenschaften, da dieser Verband die Burschenschaften an Technischen Hochschulen nicht gleichberechtigt anerkannte. Verschiedene Neugründungen in den 1870er Jahren erweiterten dann den Kreis der technischen Burschenschaften. Vorerst kam es jedoch zu keinem größeren Zusammenschluss.

Der Niederwald Deputierten-Convent (NDC)

Erst 1889, nachdem weitere Burschenschaften gegründet worden waren, wurde der Niederwald Deputierten-Convent ins Leben gerufen, welcher anfänglich 8 Burschenschaften an technischen Hochschulen umfasste und sich 1896, 16 Mitglieder stark, auflöste.

Der Binger Deputierten-Convent (BDC)

An seine Stelle trat 1897 der von einem Teil dieser Burschenschaften gegründete Binger Deputierten-Convent.

Der Rüdesheimer Deputierten-Convent (RDC)

Am 10. März 1900 vereinigten sich schließlich 19 Burschenschaften zum Rüdesheimer Deputierten-Convent, nachdem sich die Gruppe des BDC tags zuvor aufgelöst hatte. Bald nach seiner Gründung erfolgte die offizielle Anerkennung als burschenschaftlicher Verband durch die Deutsche Burschenschaft.

Der Rüdesheimer Verband Deutscher Burschenschaften (RVDB)

1905 erfolgte die Umbenennung in Rüdesheimer Verband Deutscher Burschenschaften. Es konnten nun auch Burschenschaften von tierärztlichen Hochschulen und Universitäten eintreten. Von 1914 bis 1918 vertagte sich der RVDB und wurde nach dem Ersten Weltkrieg nicht mehr neu aufgemacht. Am 4. Januar 1919 kam es dann zu einem Zusammenschluss mit der Deutschen Burschenschaft.

Mitgliedsverbindungen

Literatur

  • Hugo Böttger (Hrsg.): Handbuch für den Deutschen Burschenschafter. Berlin 1912. S. 300-301.