Frank Schöbel (eigentlich Frank-Lothar Schöbel; * 11. Dezember 1942 in Leipzig) ist ein deutscher Musiker. Er war einer der erfolgreichsten Schlagersänger der DDR.

Karriere
Als zweiter Sohn einer Opernsängerin wurde sein musikalisches Talent schon früh entdeckt. Als Siebenjähriger besuchte er den Vorbereitungslehrgang für den Thomanerchor. Doch statt in den Chor einzutreten, interessierte er sich mehr für Popmusik. Seine Musikerlaufbahn begann er im Erich-Weinert-Ensemble der Nationalen Volksarmee. In den 1960er Jahren startete er in der DDR seine Karriere als Musiker, trat aber auch als Moderator und Entertainer in Fernsehshows auf und spielte in DEFA-Filmen mit.
Im Jahr 1971 hatte er mit Wie ein Stern seinen ersten großen Erfolg in ganz Deutschland. Die ostdeutsche Plattenfirma Amiga verkaufte 400.000, die westdeutsche Plattenfirma Philips über 150.000 Singles. Das reichte in der Bundesrepublik für Platz 37 der Singlecharts, wo sich Wie ein Stern 5 Wochen halten konnte. Schöbel wurde daraufhin vom NDR ins Studio B eingeladen und hatte als erster DDR-Schlagersänger Auftritte in der BRD. Im Mai 1989 gelang ein weiterer Erfolg in Westdeutschland, als sich der Titel Wir brauchen keine Lügen mehr in den Airplaycharts auf Position 80 platzierte.
Sehr populär ist auch sein 1975 für Kinder produziertes Album Komm wir malen eine Sonne, unter anderem mit einem Lied über Tokei-ihto. Den Titelsong Komm wir malen eine Sonne nahm er 2005 zusammen mit Bürger Lars Dietrich und Star Search-Gewinner Daniel erneut auf.
Schöbel trat bei der Eröffnungsfeier der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in der Bundesrepublik als Repräsentant der DDR im Frankfurter Waldstadion auf.
In dem mit einem Oscar prämierten Spielfilm Das Leben der Anderen von Florian Henckel von Donnersmarck aus dem Jahre 2006 wird Frank Schöbels Lied Wie ein Stern in einer Szene in einem Ostberliner Lokal als Hintergrundmusik eingespielt, um die populäre Musikszene der damaligen Zeit – die Filmszene spielt 1984 – zu charakterisieren. Auch in Heiner Carows Film Coming Out von 1989 wird das Lied in einer Szene in der Kneipe „Zum Burgfrieden“ gespielt.
Frank Schöbel ist zweimal geschieden. Zunächst war er mit der Schlagersängerin Chris Doerk und später mit Aurora Lacasa verheiratet. Aus der ersten Ehe ging der Sohn Alexander, aus der zweiten Ehe die Töchter Dominique und Odette hervor. Dominique Lacasa ist heute ebenfalls als Sängerin erfolgreich.
Gemeinsam mit seiner damaligen Frau Aurora und den beiden Töchtern nahm er die LP Weihnachten in Familie auf, eines der bedeutendsten und meistverkauften Alben mit weihnachtlicher Musik der DDR.
Diskografie (Auswahl)
- 1964 – „Lucky-Lucky“
- 1964 – „Party-Twist“
- 1966 – „Schau lieber weg“
- 1967 – „Lieb mich so, wie dein Herz es mag“ (mit Chris Doerk)
- 1968 – „Heißer Sommer“ (mit Chris Doerk)
- 1969 – „Chris & Frank“ (mit Chris Doerk)
- 1971 – „Für unsere Freunde“ (mit Chris Doerk)
- 1972 – „Wie ein Stern“
- 1972 – „Hallo Dolly“
- 1973 – „Nicht schummeln, Liebling!“ (mit Chris Doerk, ein Titel gemeinsam mit den Puhdys)
- 1973 – „Frank Schöbel“
- 1974 – „Freunde gibt es überall“ (Schöbel singt den Titelsong auf der Eröffnungsfeier der Fußball-Weltmeisterschaft 1974)
- 1974 – „Ja, der Fußball ist rund wie die Welt“
- 1975 – „Die großen Erfolge“
- 1975 – „Insel im Golf von Cazone“
- 1975 – „Songs für dich“
- 1975 – „Komm, wir malen eine Sonne“
- 1975 – „Ich bleib' der Alte“
- 1977 – „O Lady“
- 1978 – „Frank“
- 1980 – „Frank International“
- 1981 – „Wovon ich träume“
- 1981 – „Das Jubiläumsalbum“
- 1985 – „Weihnachten in Familie“
- 1986 – „Ich brauch dich so“
- 1989 – „Wir brauchen keine Lügen mehr“
- 1993 – „Seine Hits der sechziger Jahre“
- 1993 – „Seine Hits der siebziger Jahre“
- 1993 – „Seine Hits der achtziger Jahre“
- 1994 – „Gold“
- 1994 – „Fröhliche Weihnachten in Familie“
- 1995 – „Jetzt oder nie“
- 1996 – „Gold 2“
- 1996 – „Mädchen du bist schön“
- 1998 – „frank und frei. belächelt, bekannt, beknackt – CD zum Buch“
- 1998 – „Heißer Sommer“
- 1999 – „Die schönsten Balladen“
- 1999 – „Seine Hits der neunziger Jahre“
- 2000 – „Die schönsten Balladen und Lovesongs“
- 2000 – „Schlager Rendezvous“
- 2000 – „Heimliche Träume“
- 2000 – „Nur das Beste“
- 2000 – „Einmal Himmel und zurück“
- 2002 – „Leben…so wie ich es mag“
- 2002 – „Wie ein Stern. Die 40 schönsten Songs zum Jubiläum“
- 2003 – „Augenblicke“
- 2004 – „Fröhliche Weihnachten mit Frank“
- 2006 – „Egal was passiert“ (enthält u. a. ein Duett mit Frank Zander)
Filmografie
- 1966: Reise ins Ehebett
- 1967: Hochzeitsnacht im Regen
- 1968: Heißer Sommer
- 1972: Nicht schummeln, Liebling!
- 2007: In aller Freundschaft, Drogen, Sex und Rock ’n’ Roll
Literatur
- Frank Schöbel: Frank und Frei (Autobiographie), ISBN 3-360-00847-2
- Frank Schöbel: Das Beste aus Weihnachten in Familie (DVD für Groß & Klein) / www.zett-records.de
Weblinks
- Commons: Frank Schöbel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Offizielle Website
- Kurze Biografie
- Frank Schöbel bei Discogs
- Covergalerie seiner Platten
- Literatur von und über Frank Schöbel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Vorlage:IMDb Name
Personendaten | |
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NAME | Schöbel, Frank |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Musiker |
GEBURTSDATUM | 11. Dezember 1942 |
GEBURTSORT | Leipzig |