Geschichte des Rugby Club Rottweil
Mit der Gründung einer Rugby-AG am Leibniz-Gymnasium, Anfang des Jahres 1969, durch den mehrfachen Rugby-Nationalspieler Günter Thiel, begann die Geschichte des bis zu diesem Zeitpunkt in Rottweil noch völlig unbekannten Rugby-Sports. Die „neue Sportart“ erfreute sich nicht nur am Leibniz-Gymnasium so großen Interesses, dass die Gründung des Rugby-Club Rottweil (RCR) im Jahre 1970 eine logische Konsequenz darstellte. In der Jugendarbeit stellten sich bereits in den ersten Jahren große Erfolge ein. So erreichten die C-Schüler als Süddeutscher Meister 1973 und 1975 die Endspiele um die Deutsche Meisterschaft. Im Jahre 1975 konnten auch die B-Schüler aus Rottweil die deutsche Vizemeister erkämpfen. In der ersten Regionalligasaison 1971/72 schaffte der RCR mit seiner jungen Mannschaft die große Überraschung und wurde auf Anhieb Meister in Regionalliga Süd. Nachdem in der darauffolgenden Runde wiederum die Regionalligameisterschaft erzielt wurde, wagten die „Schwarz-Gelben“ das Abenteuer Bundesliga. Die Mannschaft war jedoch noch zu jung um bestehen zu können und stieg somit ein Jahr später wieder ab. Nach der dritten Regionalligameisterschaft 1975 gelang der sofortige Wiederaufstieg in die Bundesliga. Die RCR´ler stiegen nach nur einer Saison aufgrund der großen finanziellen Belastung durch die weiten Fahrten zu den Auswärtsspielen ein Jahr später jedoch freiwillig wieder ab. Nachdem die Rottweiler in den folgenden drei Spielzeiten wieder Meister der Regionalliga wurden, wagten sie 1979 den dritten Aufstieg in die höchste Spielklasse. Die folgenden sechs Jahre waren die erfolgreichsten des RCR und seiner 1. Mannschaft. Die konsequente, teilweise nicht immer einfache Nachwuchsarbeit zahlte sich nun aus. Die „Schwarz-Gelben“ konnten sich in den Jahren 1981 (2. Platz Bundesliga Süd), 1982 (3. Platz Bundesliga Süd) und 1985 (4. Platz Bundesliga Süd) für die Endrunde um die deutsche Meisterschaft qualifizieren. Leider konnten sich die Rottweiler in den Viertelfinalspielen nie gegen ihre Gegner aus Hannover durchsetzen, obwohl dies eigentlich in allen drei Spielen mit etwas Glück durchaus möglich gewesen wäre. 1986 musste der RCR nach einer total unglücklich verlaufen Saison wieder absteigen. 1989 schafften die Rottweiler den bislang letzten Aufstieg in die 1. Bundesliga. Von 1992 bis 1994 spielten die Neckarstädter in der neu geschaffenen 2. Bundesliga. Seit dem Jahr 1994 gelang es den Rottweilern nicht mehr, die Regionalliga zu verlassen. Im Sommer 1989 wurde die RCR-Frauenmannschaft anlässlich eines Turniers in Neuilly sur Marne gegründet. Von Beginn an waren die RCR-Frauen recht erfolgreich. Belegten sie in den Jahren 1992 und 1993 jeweils den dritten Platz bei der Deutschen Meisterschaft, gelang ihnen im Jahr 1994 der bisher größte Erfolg mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft nach einem 12:3 Sieg im Endspiel gegen den SC Neuenheim. Leider konnte die Frauenmannschaft des RCR in der Folge diesen Erfolg nicht mehr wiederholen und brach Ende der 90er Jahre vollständig auseinander. Nachdem die Nachwuchsarbeit beim RCR über mehrere Jahre nicht sehr konsequent betrieben wurde, starteten 1996 Karl-Heinz Bahr und Gunther Wilde einen Neuanfang, mit einer D-Schülermannschaft, da beide Söhne in diesem Alter hatten, die Rugby spielen wollten. Dabei wurde auch ständig großen Wert auf die Projekte im Rahmen der Kooperation Verein und Schule großen Wert gelegt. Der RCR hat heute in allen Altersklassen der Schüler eine Mannschaft, die an den Meisterschaften des RBW teilnimmt. Seit 2008 hat der RCR wieder eine 1. Mannschaft, die im Moment in der Regionalliga Baden-Württemberg spielt, nachdem zuvor für ein Jahr eine Spielgemeinschaft mit der zweiten Mannschaft des Stuttgarter RC gebildet wurde. Auch bei den Frauen konnte für die neue Saison wieder ein Team gemeldet werden. Seit Gründung des RCR legen die Verantwortlichen des Vereins auch immer großen Wert auf Ausfahrten mit dem Nachwuchs und der 1. Mannschaft. So wurden fast jedes Jahr befreundete Vereine in Frankreich, Italien, Tschechien und in den Niederlanden, aber auch innerhalb Deutschlands besucht, bzw. diese an den Neckar nach Rottweil eingeladen und empfangen. In den letzten Jahren wurden die Alten Herren des RCR nicht zuletzt durch das unermüdliche Engagement von Gerhard Trick zu einer Stütze im Oldierugby des RBW. So ist es nicht verwunderlich, dass der Georg Holek Cup dieses Jahr bereits zum zweiten Mal mit großem Erfolg in Rottweil ausgetragen wurde. Die Ziele des RCR sind die weitere Verstärkung der Nachwuchsarbeit als Grundlage für den Aufbau einer starken 1. Mannschaft. Mittelfristig will der RCR sich in der 2. Bundesliga Süd etablieren. Aus den Reihen des RCR kamen mit Bernd Kramer, Martin Huonker, Peter Mehl, Armin Oesterle und Franz Roth sowohl bei den Herren als auch bei den Frauen mit Jutta Sauter, Paola Lopez, Monika Hezinger, Susanne und Manuela Wiedemann zahlreiche Nationalspieler.
Vorsitzende des RCR:
1970 - 1991: Günter Thiel (Ehrenvorsitzender seit 1991) 1991 - 1993: Volker Weber 1993 - 1998: Karlheinz Eigenmann 1998 - 2002: Günter Thiel Seit 2002 Karl-Heinz Bahr
Verfasser: RCR-Schriftführer
Volker Bollinger im August 2009