Diese Seite beschäftigt sich mit der heutigen Republik Griechenland. Für die Geschichte des alten Griechenland siehe Antike
| |||||
Wahlspruch: Eleftheria i thanatos, griech. "Freiheit oder Tod" | |||||
Amtssprache | Griechisch | ||||
Hauptstadt | Athen | ||||
Staatsoberhaupt | Konstantinos Stefanopoulos | ||||
Regierungschef | Kostas Karamanlis | ||||
Fläche | ca. 132.000 km² | ||||
Einwohnerzahl | ca. 10,5 Millionen | ||||
Bevölkerungsdichte | |||||
Währung | Euro Siehe auch: Griechische Euromünzen | ||||
Zeitzone | UTC +2 | ||||
Nationalhymne | Imnos pros tin Eleftherian | ||||
Autokennzeichen | GR | ||||
Internet-TLD | .gr | ||||
Vorwahl | 0030 | ||||
Lage Griechenlands in Europa | |||||
![]() |
Die Hellenische Republik (Elliniki Dhimokratia, Ελληνική Δημοκρατία), kurz Griechenland liegt in Südost-Europa und grenzt an Albanien, Mazedonien, Bulgarien und die Türkei und ist ein Anrainerstaat des Mittelmeers.
Griechenland ist eine parlamentarische Demokratie. Griechenland hat ein Einkammerparlament mit 300 Abgeordneten, von denen 288 auf vier Jahre gewählt und 12 von den Parteien gestellt werden.
Bevölkerung
Neben der griechischsprachigen Mehrheitsbevölkerung existieren noch einige sprachliche Minderheiten. Die wichtigsten Minderheitssprachen sind:
- Albanisch
- Aromunisch (in Zentralgriechenland ca. 100.000 aktive Sprecher der Gruppe der Aromunen oder auch Vlachen, ca. 300.000 passive Sprecher)
- Bulgarisch, gesprochen von ca. 30.000 muslimischen Pomaken
- Mazedonisch ("Slawisch")
- Türkisch, in Thrakien
Gesundheitswesen
Im griechischen Gesundheitssystem genießen, ähnlich wie in England, alle griechischen und ausländischen Bürger, die in Griechenland tätig sind, einen staatlichen Versicherungsschutz. Der Arzt kann wählen zwischen dem Dienst im öffentlichen Bereich oder einer Privatpraxis; beide Varianten zusammen sind nicht möglich. Die Versorgung kann in zwei Kategorien eingeteilt werden:
Die primäre Versorgung der staatlichen Versicherung, wobei hier ungleiche Verhältnisse bei den ärztlichen Dienstleistungen in Städten, städtischen Randgebieten und ländlichen Bezirken bestehen. In den städtischen Zentren ist die primäre staatliche ärztliche Versorgung deutlich besser als auf dem Land, weil es gut organisierte Ärztehäuser gibt, die von den Versicherten aller Bereiche zwecks ihrer Behandlung aufgesucht werden. Die sekundäre private Versorgung, wie man sie gewöhnlich in Privatpraxen sowie den Hauptstädten der Regierungsbezirke und in den Städten der größeren Inseln findet. Die von zahlreichen Touristen in Anspruch genommene ärztliche Versorgung der Inseln wird hauptsächlich von einzelnen, frei praktizierenden Ärzten, von privaten Gesundheitszentren mit meist sehr guter Facharztausstattung, sowie von Landärzten wahrgenommen.
Die staatliche Versorgung ist äußerst notdürftig, während die Privatversorgung mitteleuropäischen Standard hat. Teilweise ist sogar in Notfällen kein Vorzeigen des persönlichen Krankenheftes notwendig, wenn der Patient nicht stationär behandelt wird. Dies gilt für alle Personen in Griechenland. Dieser Umstand ist darauf zurückzuführen, dass die Finanzbuchhaltungen in den Krankenhäusern und in den Gesundheitszentren während der Nachmittagsstunden geschlossen bleiben.
Religion
Nominell gehören 95% der Bevölkerung der griechisch-orthodoxen Kirche (Östlich-Orthodoxe Kirche Christi) an. Diese Kirche übt auch wesentlichen Einfluss auf das Bildungswesen aus. Daneben gibt es Muslime, katholische und protestantische Christen und Juden.
Geographie
Ungefähr ein Viertel der griechischen Fläche entfällt auf etwa 3.000 Inseln, von denen 167 bewohnt sind. Die größten davon sind:
- Kreta (ca. 8.260 km²)
- Lesbos (ca. 1630 km²)
- Rhodos (ca 1.400 km²)
- Chios (ca. 840 km²)
- Kephalonia (ca. 780 km²)
- Korfu (ca. 579 km²)
- Samos (ca. 480 km²)
- Naxos (ca. 430 km²)
Siehe auch: Liste griechischer Inseln
Regionen in Griechenland, Festland und Kreta:
Die Region Makedonien im Norden Griechenlands ist nicht mit dem selbständigen Staat Mazedonien zu verwechseln.
Geschichte
Das antike Griechenland samt den kleinasiatischen Städten wird als Wiege Europas bezeichnet. Hauptartikel: Geschichte Griechenlands
1829 erlangte Griechenland die Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich.
Erster König wurde der Bayer Otto I. (Griechenland). Dieser Staat umfasste jedoch nur einen Teil des heutigen Staatsgebiets; die meisten Inseln sowie der Nordosten des heutigen Staates (mit Thessaloniki) kamen erst 1912 an Griechenland, als das schwächelnde Osmanische Reich sich dort nicht mehr behaupten konnte.
Nach dem 1. Weltkrieg versuchte Griechenland die Schwäche der Türkei zu nutzen, um auch noch Istanbul (griechisch Konstantinopel) wieder an sich zu bringen. Diese Kalkulation schlug jedoch komplett fehl. 1922 endete der Griechisch-Türkische Krieg mit dem desaströsen "Bevölkerungsaustausch". Alle noch in großen Teilen der Türkei verstreut lebenden Griechen (mit Ausnahme der Istanbuler Griechen) wurden nach Griechenland vertrieben. Ebenso die Muslime aus Griechenland (mit Ausnahme des Nordostens) in die Türkei. Die Flüchtlingsquote in Griechenland nach diesem Krieg betrug ca. 25 %, wesentlich mehr als etwa in Westdeutschland nach dem 2. Weltkrieg.
Im 2. Weltkrieg lehnte Griechenland ein italienisches Ultimatum zur Kapitulation ab. (Der Tag der Ablehnung wird heute als Nationalfeiertag "Nein-Tag" begangen.) Daraufhin wurde Griechenland von Deutschland besetzt. Die SS errichtete hier eine Schreckensherrschaft und brachte in verschiedenen Dörfern (Kalavrita u.a.) als "Vergeltung" für Partisanenangriffe die jeweilige Dorfbevölkerung um.
Nach dem Weltkrieg kam es zum Bürgerkrieg: Die Kommunisten versuchten, unterstützt von der Sowjetunion und anfangs auch Jugoslawien, die Herrschaft zu erlangen. Im Gegensatz zu allen anderen osteuropäischen Staaten gelang ihnen dies jedoch nicht; sie wurden, teilweise mit brutaler Gewalt, zurückgedrängt.
1952 wurde Griechenland in die NATO aufgenommen.
Ab 1967 herrschte in Griechenland sieben Jahre lang eine Militärdiktatur, in der zahlreiche Oppositionelle eingesperrt, gefoltert, ermordet oder ins Exil getrieben wurden, darunter der Komponist Mikis Theodorakis.
Seit 1981 ist Griechenland Mitglied der EU.
Politik
Am 7. März 2004 fand in Griechenland ein Regierungswechsel statt. Die konservative Partei Nea Dimokratia (ND) löste die bisher regierende sozialistische Partei PASOK ab. Am 8. März 2004 beauftragte Staatspräsident Konstantinos Stefanopoulos den Spitzenkandidaten der Konservativen Kostas Karamanlis mit der Regierungsbildung. Schon einen Tag später, am 9. März 2004 stellte er seine neue Regierungsmannschaft vor. Zum neuen Außenminister ernannte er den Diplomaten Petros Molyviatis. Dieser gilt als Fachmann für die Zypernfrage. Die Verhandlungen über die Wiedervereinigung der Insel müssen bis Ende März abgeschlossen sein.
Die neue griechische Regierung hat 19 Minister, darunter zwei Frauen. Karamanlis erklärte zudem die Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele im August zur Chefsache, da sein Regierungsteam unter großem Zeit- und Handlungsdruck steht. Die Verhandlungen über eine Wiedervereinigung Zyperns müssen bis Ende März 2004 abgeschlossen sein, um einen EU-Beitritt der Mittelmeerinsel zum 1. Mai 2004 zu ermöglichen. Außerdem hinken die Vorbereitungen für die Olympischen Spiele in Athen im August 2004 hinter dem Zeitplan her. Die neue Regierung wird nach Presseberichten weiter eine Annäherung mit der Türkei anstreben. Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan war einer der ersten Politiker, die Karamanlis zu seinem Sieg gratulierten.
Weblinks
- Live-Reisen Multimedia-Reportagen aus Griechenland
- Athener Zeitung auf Deutsch
- Dachverband der regionalen Deutsch-Griechischen Gesellschaften
- Griechische Botschaft in Berlin
- Seite rund ums Auswandern nach und Leben in Griechenland
- Artikel über Minderheitenpolitik in Griechenland
Europäische Union / Europa / Staaten der Welt |
---|
Belgien | Dänemark | Deutschland | Finnland | Frankreich | Griechenland |
Irland | Italien | Luxemburg | Niederlande | Österreich | Portugal | Schweden | Spanien | Vereinigtes Königreich |