Die Elefantenapotheke ist ein unter Denkmalschutz stehendes Haus in der oberschwäbischen Stadt Memmingen in Bayern.
Lage
Das Haust steht am östlichen Ausgang der sogenannten Welfenstadt und bildet sogleich den östlichen Abschluss des Krautmarktes. Östlich schließt das ehemalige Kreuzherrenkloster an. Östlich verläuft in südlicher Richtung das Apothekengässle zwischen dem Apothekenhaus und dem benachbarten Fugger-Booser-Haus.
Baubeschreibung
Die Elefantenapotheke ist ein dreigeschossiges Eckhaus mit Walmdach und besteht aus sieben zu vier Achsen. Das Kellergeschoss besteht aus etwa 2 Meter dicken Wänden, welche vermutlich den Rest der dort im 12. Jahrhundert verlaufenden Stadtmauer bilden. Das Erdgeschoss ist durch Rundbogenfenster gegliedert. Im nördlichen Eck der Westseite, sowie in etwa der Mitte der Nordseite ist je eine Rundbogentüre, welche zu den Verkaufsräumen der Apotheke führt eingelassen. Der Hauseingang zu den oberen Stockwerken ist am östlichen Ende der Nordfassade. Die oberen Stockwerke besitzen kleine, rechteckigen Sprossenfenster. Das Nordwestliche Hauseck besitzt ab dem zweiten Stockwerk einen acht-eckigen Erker.
Baugeschichte
Das Haus besteht zu großen Teilen aus dem 16. Jahrhundert, teile des Kellergeschosses aus dem 12. Jahrhundert. Die ehemals mittelalterliche Fassadengestaltung wurde 1894 im Neobarocken Stil umgestaltet. Der früher über dem ersten und zweiten Stock bestehende vorspringende Erker, welcher an der Nordfassade im westlichen Eck angebracht war, musste zugunsten des noch heute bestehenden Erkers weichen. Das Walmdach erhielt mehrere Dachgauben. Über den Fenstern des ersten Stocks waren nach der Modernisierung mit Segment- und Dreiecksgiebeln versehen. Die Westfassade hatte im ersten Stock einen Balkon erhalten.[1][2] Diese Modernisierung, welche bereits 1929 als wenig vorteilhaft unter der schlichten Umgebung [3] galt, wurde nach dem zweiten Weltkrieg zu großen Teilen wieder rückgängig gemacht. Lediglich der Erker blieb in einfacher Form erhalten.
Inhabergeschichte
Das Haus gehörte einigen bekannten Memminger Patriziergeschlechtern. Im 14. Jahrhunder den Fainagg, danach Neidhart, Ehinger, Hyrus Engler, den Zoller, Ruepprecht, Wachter (1416-1845).[4] Heute befindet sich in den Räumen des Erdgeschosses eine Apotheke.[5]
Literatur
- Tilmann Breuer: Stadt und Landkreis Memmingen. Bayerische Kunstdenkmale. Deutscher Kunstverlag, München 1959, S. 40.
Einzelnachweise
- ↑ Memmingen - als die Welt noch heil schien, Maximilian-Dietrich Verlag, Seite 41, ISBN: 3 87164 122 7, Memmingen, 1987
- ↑ Memmingen - in ältesten Photographien, Maximilian-Dietrich Verlag, Seite 25, ISBN: 3 87164 125 1, Memmingen, 1987
- ↑ Julius Miedel, Führer durch Memmingen und Umgebung, Seite 108 bis 109, Verlags- und Druckereigenossenschaft Memmingen, 1929, dritte neubearbeitete Auflage
- ↑ Julius Miedel, Führer durch Memmingen und Umgebung, Seite 109, Verlags- und Druckereigenossenschaft Memmingen, 1929, dritte neubearbeitete Auflage
- ↑ Internetauftritt der Elefantenapotheke. Abgerufen am 26. Dezember 2010.