Bauchlage med. Lagerungstherapie, kinetische Therapie, complete-prone-position
Therapieform bei verschiedenen Arten des Lungenversagens, kommt dann zum Einsatz, wenn unter der Respiratortherapie keine ausreichende Oxygenierung des Bluts zu erreichen ist.
Indikationen
können u.a. sein: ARDS, Thoraxtrauma, Pneumonie, Lungenkontusion.
Der Patient wird komplett auf den Bauch gedreht, wobei der Bauchraum frei gelagert wird, um den intraabdominellen Druck nicht zu erhöhen. In dieser Lage verbleibt der Patient mindestens 8 Stunden, immer unter Kontrolle der Blutgaswerte mittels Sättigungssensor und Blutgasanalyse.
Wirkungsweise
Die Wirkung dieser Maßnahme sind bisher nur bedingt bekannt. Vermutlich bringt die Lageveränderung eine Öffnung von Atelektasen und Dystelektasen mit sich, vermehrter Sekretfluss aus den peripheren Lungenabschnitten sowie eine Änderung des Perfusions- /Ventilationsverhältnisses.
Erfahrungsgemäß scheint eine nachhaltige Verbesserung der Lungenfunktion erst nach einem Zeitraum von 8 Stunden oder mehr einzutreten.
Risikofaktoren
Dislokation von z.B. Tubus, Intravenösenzugängen, Ödeme, Lagerungsschäden im Gesichtsbereich, Brust, Knien. Bei Reanimationspflichtigkeit muss der Patient erst zurückgedreht werden.
Als Alternativen wären zu erwähnen: nearside-prone-position (135° Lage), kinetische Therapie in Spezialbetten, welche eine ununterbrochene Drehung des Patienten ermöglichen oder sogar eine Drehung in Bauchlage („Sandwichbetten“)