Hausbesetzung

Inbesitznahme eines fremden, leerstehenden Gebäudes
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Hausbesetzer protestieren durch die Besetzung von leerstehendem Wohnraum gegen spekulativen Leerstand und Wuchermieten. Sie grenzen sich oft bewusst von gesellschaftlichen Normen ab und probieren, alternative Formen des Zusammenlebens zu entwickeln.

Viele der in den 1970er, 1980er und 1990er Jahren in Deutschland und den Niederlanden besetzten Häuser, sind heute legalisiert. Dies bedeutet, dass die Bewohner mit den Eigentümer Duldungsverträge, Mietverträge oder Nutzungsverträge abgeschlossen haben. Es gibt aber auch Häuser, die nicht wirklich legalisiert sind und einen Status haben, dass sie als "geduldet" gelten. In der Schweiz haben besetzte Häuser häufig einen "Gebrauchsleihevertrag", der sichert, dass die Hausbesetzer auch Strom und Wasser bezahlen.

Bei den Hausbesetzungen gibt es grundsätzlich zwei Klassen:

  • offene besetzte Häuser, wo im Prinzip jeder wissen darf, dass dieses Haus besetzt ist. Häufig hängen Transparente draussen, es werden Flugblätter verteilt, etc.
  • so genannte stille Besetzungen, hierbei ziehen die Menschen einfach ein und versuchen, die Besetzung nicht öffentlich zu machen.

Bekannte besetzte Häuser waren oder sind das Georg-von-Rauch-Haus (Berlin), die Häuser in der Mainzer Straße (Berlin), die Hafenstraße (Hamburg) oder die Rote Flora (Hamburg). Aber auch in kleineren Städten gab es spektakuläre und erfolgreiche Hausbesetzungen. In Tübingen das Richard Epple Haus und das ehemalige Polizeihauptquartier im Stadtzentrum, das zum Studentenwohnheim wurde.