Bengalische Sprache

Sprache in Bangladesch und Indien
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Bengali (বাঙালী) gehört zum indoarischen Zweig der indoiranischen Untergruppe der indoeuropäischen Sprachen. Der Name Bengali stammt aus dem Englischen, auch die Eigenbezeichnung Bangla wird oft verwendet.

Bengali (বাঙালী)

Gesprochen in

Indien, Bangladesch, und weitere Länder
Sprecher 207 Millionen (Platz 4)
Linguistische
Klassifikation
Offizieller Status
Amtssprache in Bangladesch, Indien (Westbengalen und Tripura)
Sprachcodes
ISO 639-1

bn

ISO 639-2 (B) ben (T)

Es wird von mindestens 220 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen (Stand 2002). Davon leben mehr als 130 Millionen in Bangladesch, wo Bengali Amtssprache ist. Des Weiteren wird es von etwa 85 Millionen Sprechern in Indien verwendet, wo es eine von 13 offiziell anerkannten Sprachen, Amtssprache der Bundestaaten Westbengalen und Tripura und die zweitgrößte einheimische Sprache nach Hindi ist.

Der Rest verteilt sich auf Malawi, Nepal, Saudi-Arabien, Singapur, die VAE, Großbritannien und die USA.

Einigen Statistiken zufolge ist Bengali nach Mandarin-Chinesesisch, Spanisch und Englisch die am viertmeisten gesprochene Sprache der Welt, andere Statistiken weisen allerdings Hindi als viertmeist gesprochene Sprache aus, je nachdem, ob man Urdu als Varietät des letzteren zählt oder ob man Dialekte des Hindi als Einzelsprachen betrachtet.

Schrift

Hauptartikel: Bengalische Schrift

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"Ich liebe dich" in Bengali, sprich: Ami tomake bhalobashi

Bengali wird in einer eigenen Schrift geschrieben. Es handelt sich dabei um eine Brahmi-Schrift, die der Devanagari, mit der u.a. Hindi und Sanskrit geschrieben werden, sehr ähnelt. Das Alphabet besteht aus 12 Vokalen und 52 Konsonanten.

Phonologie

Grammatik

Bengali folgt der Subjekt-Objekt-Verb-Satzstellung. Es verwendet Postpositionen anstatt Präpositionen. Es gibt kein grammatikalisches Geschlecht.

Adjektive und Nomen verändern sich wenig. Verben verändern sich häufig je nach Person, Zeit und Höflichkeitsform, jedoch nicht nach der Anzahl (Einzahl/Mehrzahl).

Geschichte

Die ältesten literarischen Zeugnisse der bengalischen Sprache sind die Caryapada, eine Sammlung von 47 Liedern verschiedener Dichter, die bereits vor 1000 n.Chr. geschrieben wurde. Zwischen den Jahren 1350 bis 1800 wurden viele literarische Werke mit religiösen Themen verfasst.

Bis ins 18. Jahrhundert existierte jedoch keine einheitliche Standardsprache. Eine sprachwissenschaftliche Untersuchung der bengalischen Grammatik, Vocabolario em idioma Bengalla, e Portuguez dividido em duas partes, wurde erst in den Jahren 1734-42 von dem Portugiesen Manoel da Assumpcam verfasst, der er in Bhawal Missionsarbeit leistete.

Im 19. Jahrhundert wurde die Sprache hauptsächlich von Raja Rammohun Roy and Ishwarchandra Vidyasagar systematisiert. Vidyasagar schrieb das Sadhu Bangla, woraus später das Barna-Parichaya entwickelt wurde, ein Text, der noch immer eine große Rolle im Sprachunterricht in bengalischen Schulen spielt.

Politische Geschichte des Bengali im 20. Jahrhundert

Die bengalische Sprache trug zur Herausbildung einer eigenen nationalen Identität im ehemaligen Ostpakistan und schließlich zur Entstehung eines unabhängigen Bangladeschs bei. Bangladesch war von 1947 bis 1971 ein Teil Pakistans, das aus den überwiegend islamischen Landesteilen Britisch-Indiens gebildet wurde. In den Jahren 1950-52 verscuhte die Zentralegierung Pakistans, Urdu als einzige Amtssprache durchzusetzen. Am 21. Februar 1952 kam es deswegen zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen protestierenden bengalischen Studenten und der pakistanischen Polizei.

Auch im indischen Bundesstaat Assam kam es am 19. Mai 1961 und am 21. Juli 1986 zu Ausschreitungen, jeweils nachdem die Landesregierung Assams versucht hatte, das Assami als einzige Amtssprache auch für die in Assam lebende bengalische Bevölkerung einzuführen.

Dialekte

Literatur

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