Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn
Die Raab-Ödenburg-Ebenfurter Eisenbahn (ROeEE) bzw. ungarisch Győr-Sopron-Ebenfurti Vasút (GySEV) betreibt die Eisenbahnstrecken Győr (Raab) - Sopron (Ödenburg) - Ebenfurt (früher Ebenfurth), Neusiedl am See - Fertőszentmiklós (Neusiedler Seebahn) und Sopron - Szombathely (Steinamanger). Derzeit gehört die Gesellschaft zu 61,1 % dem ungarischen Staat, zu 33,3 % dem österreichischen und zu 4,2 % der Hamburger Hafen und Lagerhaus AG. Die restlichen 1,4 % befinden sich in Streubesitz.
Geschichte
Bereits 1872 wurde eine Konzession für eine Bahnstrecke von Győr nach Neufeld an der Leitha vergeben, doch durch Verzögerungen wegen der Finanzkrise 1873 konnte das erste Teilstück von Raab nach Ödenburg erst am 2. Januar 1876 eröffnet werden. Durch die Übernahme von Industriebahnen konnte kurz darauf nach Ebenfurth gefahren werden. Dies war ein Trick, mit dem das damals sehr kurze Stück in Österreich befahren werden konnte. Das restliche Stück lag komplett in Ungarn.
Am 19. Dezember 1897 fand die Eröffnung der Neusiedler Seebahn zwischen Parndorf und Celldömölk statt. Diese war zwar eine eigene Aktiengesellschaft, doch übernahm die GySEV die Prioritätsaktien und war auch Bauherr der Linie.
Nach Auflösung der Monarchie blieb die Gesellschaft weiterhin selbständig. Das änderte sich auch nicht während des Zweiten Weltkriegs und im Kalten Krieg. Es wurde weiterhin zwischen Österreich und Ungarn gefahren. 1972 wurde auf einer aufgelassenen Anschlussbahn die schmalspurige Széchenyi-Museumsbahn errichtet, die bis heute als Museumsbahn betrieben wird. 1979 wurde die Linie zwischen Celldömölk und Fertőszentmiklós eingestellt. Ab den 1980er Jahren erfuhr die Bahn einen starken Aufschwung. Insbesondere der Güterverkehr nahm stark zu. Am 31. Mai 1987 wurde der elektrische Betrieb zwischen Győr und Sopron aufgenommen, am 29. Mai 1988 die Ausweitung bis Ebenfurth. 2002 übergab die MÁV die Strecke Sopron - Szombathely an die GySEV. In diesem Jahr änderte sich auch die Besitzstruktur der Neusiedler Seebahn (49 % Republik Österreich, 25 % Land Burgenland). Der elektrische Betrieb auf dieser Linie wurde am 23. April 2004 (offiziell am 24. April) aufgenommen.
Fahrzeuge
Auf den Linien verkehrten früher vornehmlich von der ungarischen Staatsbahn MÁV übernommene Fahrzeuge, wie zum Beispiel die Dampflokreihe 424 oder Dieselloks wie die Taigatrommeln der Reihe M62. Derzeit bedienen vor allem Neubauloks der Reihe der Reihe 1047 (entsprechend ÖBB 1116) die Hauptstrecke. Dazu einige von der MÁV übernommene E-Loks der Reihe V43, Dieselloks der Reihen M40, M42 und M44 und Triebwagen der Baureihen 5047 und 5147 (weitgehend identisch zu ihren ÖBB-Namensvettern).
== Siehe auch == Liste von Eisenbahnstrecken in Österreich