Leuchtkäfer

Familie der Ordnung Käfer (Coleoptera)
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Leuchtkäfer, sind Käfer, die Lichtsignale zur Kommunikation aussenden.


In den meisten Fällen werden die Leuchtsignale ausgesendet, damit männliche und weibliche Tiere zur Paarung zueinander finden. Die Signale selbst sind ganz unterschiedlich. Bei manchen Arten haben nur die Weibchen Leuchtorgane, bei anderen beide Geschlechter. Manche Arten blinken, andere senden Dauerlicht aus. Die Signale sind arttypisch und unterscheiden sich in Länge und Rhythmus. Bei der nordamerikanischen Photinus pyralis haben auch die Männchen Leuchtorgane und die Verzögerung der Antwort des Weibchens von ca. 2 Sekunden ist entscheidend für die Erkennung. Bei einigen Arten synchronisieren alle Käfer der Umgebung ihre Blinksignale, sodass ganze Busch- oder Baumreihen im gleichen Takt blinken.


Weibchen aus der Gattung Photuris können die Blinksignale von Photinus-Weibchen nachahmen Mimikry. Damit locken sie Photinus-Männchen an, um sie zu verspeisen. Einige Photuris-Arten haben sogar ein ganzes Repertoir von Signalen verschiedener Photinus-Arten, je nachdem welche Art gerade unterwegs ist.


Alle Leuchtkäferarten strahlen ihre Signale nur bei Nacht aus. Die Signale sind nicht hell genug, um auch bei Tag Partner anlocken zu können.


Bei vielen Leuchtkäferarten sind die Weibchen flugunfähig. Sie sind dann im allgemeinen größer als das Männchen und können so mehr Eier produzieren. Einige dieser Arten werden auch Glühwürmchen genannt.


Die meisten Leuchtkäferarten, rund 2000, gehören zur Familie Lampyridae, wobei nicht alle Arten dieser Familie leuchten. Daneben gibt es noch die kleine Familie Phengodidae mit etwa 50 Arten. Vereinzelt gibt es auch Leuchtkäfer-Arten in anderen Familien. Leuchtkäfer sind auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis zu finden.


Die Erzeugung von Licht durch Lebewesen wird Biolumineszenz genannt. Bei Leuchtkäfern reagiert dabei die Chemikalie Luciferin mit ATP und Sauerstoff, sobald das Enzym Luciferase zugesetzt wird. Die dabei entstehende Energie wird fast nur in Form von Licht und nur zu einem geringen Teil als Wärme abgegeben, sodass sich ein Wirkungsgrad von bis zu 95 Prozent ergibt und die Tiere sich beim Leuchten nicht überhitzen.