Der oder das Elektret ist ein elektrisch isolierendes Material, das an zwei gegenüberliegenden Flächen entgegengesetzte elektrische Ladungen trägt und somit ein permanentes elektrisches Feld in seiner Umgebung erzeugt. Der Name ist in Anlehnung an Magnet entstanden und stammt von dem englischen Physiker Oliver Heaviside (1850 - 1925), der die Existenz von Elektreten theoretisch vorhersagte. Der Elektret kann also als elektrostatisches Analogon zum Permanentmagneten aufgefaßt werden.
Elektrete wurden zuerst in der ersten Hälfte der 1920er Jahre in Japan auf der Basis von Dielektrika hergestellt. Dabei wurde ein Gemisch aus gleichen Anteilen von Wachs und Carnaubaharz geschmolzen und bei der anschließenden Abkühlung in ein äußeres elektrisches Feld gestellt, durch welches in der Mischung enthaltenen Moleküle mit einem elektrischen Dipolmoment ausgerichtet werden. Nach der Erstarrung der erkaltenden Mischung ist die Beweglichkeit der Moleküle stark eingeschränkt, die Ausrichtung der Dipole bleibt praktisch erhalten. Solche Elektrete sind allerdings nur stabil, wenn man sie durch eine metallische Schutzschicht versiegelt.
Ab den 1960er Jahren wurden Elektrete auf der Basis von Ferroelektrika entwickelt.
Technisch wird das Elektret als Membran eingesetzt in Schallwandlern (Elektret-Mikrofon, Kopfhörer) oder in der Filtertechnik (Luftfilter).