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Chiralität (Chemie)

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Die Chiralität (griechisches Kunstwort, die Händigkeit, abgeleitet vom Wortstamm χειρ~, ch[e]ir~ - hand~) nennt man die Eigenschaft bestimmter Gegenstände oder Systeme, deren Spiegelbild durch Drehung nicht mit dem Original zur Deckung gebracht werden kann. Gängige Beispiele sind unsere Hände oder rechts- beziehungsweise linksgewundene Schneckenhäuser. Diese können durch eine Spiegelung nicht auf sich selbst abgebildet werden.

In der Physik spricht man von Chiralität (auch Helizität), wenn die Gesetzmäßigkeiten von zwei zueinander spiegelbildlichen Systemen betrachtet werden. Beispiel: Paritätsverletzung des Betazerfalls.

In der Chemie wird ein asymmetrisch substituiertes Atom Stereozentrum bzw. Chiralitätszentrum genannt. Moleküle, die sich in ihrer Chiraliät unterscheiden nennt man Enantiomere. Allerdings bedingen vorhandene Chiralitätszentren nicht zwangsläufig eine Chiralität des Moleküls. Beispiele für Moleküle mit Chiralitätszentren sind die Weinsäure, Kohlenhydrate und natürliche Aminosäuren. Enantiomere können durch ihre unterschiedliche optische Aktivität unterschieden werden.

In der Kristallographie werden chiral aufgebaute Kristalle auch als enantiomorph bezeichnet.