Das Stilfser Joch (ital. Passo dello Stelvio) ist mit 2757 m ü. NN der zweithöchste Gebirgspass der Alpen. Er verbindet Bormio, Lombardei, mit dem Etschtal bei Prad, Südtirol. Auf der Westseite mündet auf rund 2500 m ü. NN die über den Umbrailpass kommende Straße von Santa Maria ein.
Geschichte
Die etwa 50 km lange Straße über den Pass wurde 1826 vom österreichischen Kaiserreich fertig gestellt, um die Lombardei, die zum Kaiserreich Österreich gehörte, schnellstmöglich mit den anderen Reichsteilen zu verbinden. Die Trassenführung wurde seitdem kaum verändert. Noch heute besteht die kurvenreiche Nordost-Rampe von Trafoi aus, aus 48 nummerierten Kehren.
Umgebung
Südlich des Stilfser Joches beginnt das Ortler-Massiv, mit dem Orter-Hauptgipfel (3905 m) als höchste Erhebung. Einer der ersten Gipfel dieses Massivs ist der 3095 Meter hohe Scorluzzo. Nördlich des Stilfser Joches schließt sich die Dreiländerspitze an. Dies ist der Punkt, an dem die drei Regionen Lombardei, Südtirol und der Kanton Graubünden (Schweiz) aufeinander treffen.
Sport
Das Stilfser Joch zieht wegen seiner kurvenreichen Straßenführung jährlich hunderte sportbegeisterte Rad- und Motorradfahrer an. Auch das berühmte Radrennen Giro d’Italia führt oft über das Stilfser Joch.
Außerdem ist das Stilfser Joch das zweithöchste Sommerskigebiet der Alpen und lockt viele Ski-Nationalmannschaften aus ganz Europa an.
Sonstige Informationen
Das Stilfser Joch ist mit 2757 m ü. NN die zweithöchste Passstraße Europas (als höchster Alpenpass gilt der Col de la Bonette in Frankreich mit 2802 m) Die Straße über das Stilfser Joch ist durchgängig asphaltiert und in der Regel zwischen Ende Juni und Ende Oktober für den Verkehr geöffnet.
Das Gebiet des Stilfser Jochs ist seit 1935 Nationalpark.