Stuttgarter Fernmeldeturm

Sendeturm in Stuttgart
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Vorlage:Infobox Fernsehturm

Der Stuttgarter Fernmeldeturm (Funkübertragungsstelle Stuttgart 7) auf dem Frauenkopf ist ein 192,4 Meter hoher Sendeturm im Eigentum der Deutschen Telekom. Der in Stahlbetonbauweise errichtete Turm ist im Unterschied zum Stuttgarter Fernsehturm der Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Lage

Der Fernmeldeturm Stuttgart steht auf dem bewaldeten Frauenkopf (462,2 m ü. NN) in der Nähe zum südwestlich gelegenen Stuttgarter Fernsehturm.

Geschichte

Der Stuttgarter Fernmeldeturm wurde von den Architekten Leonhardt, Andrä und Partner geplant und zwischen 1970 und 1972 von der Siemens-Bauunion und der Ingenieurbaufirma Wayss & Freytag errichtet. Die Baukosten beliefen sich auf rund 9,5 Mio. DM. Er ersetzte einen unmittelbar daneben stehenden, 97 Meter hohen Fernmeldeturm aus dem Jahr 1954.

Beschreibung

Der Stuttgarter Fernmeldeturm hat ein 11,0 Meter tiefes Fundament mit einem Durchmesser von 28,0 Meter. Der Turmschaft mit kreisförmigem Durchmesser verjüngt sich von 12,2 auf 6,4 Meter und ragt 142,5 Meter hoch. Den Abschluss bildet eine 49,9 Meter hohe Metallantenne.

Der Stuttgarter Fernmeldeturm trägt in 33 Meter Höhe einen Betriebsraum mit 43 Meter Durchmesser. Er wird seit einigen Jahren zur Weihnachtszeit mit einer blinkenden Lichtskulptur versehen. Der nur knapp über dem Wald hinausragende Turmkorb vermied eine teure Hängerüstung und damit konnte die Kegelschale direkt vom Gelände aus eingerüstet werden.[1]

Frequenzen und Programme

 
Stuttgarter Fernmeldeturm von der Gänsheide aus betrachtet

Neben dem Richtfunk, Mobilfunk und BOS-Funk dient der Fernmeldeturm in erster Linie der Ausstrahlung von Hörfunk- und Fernsehprogrammen. Seit dem 22. Mai 2006 werden von hier digitale terrestrische Fernsehprogramme verbreitet (DVB-T), nachdem am 3. April 2006 mit Hilfe eines Helikopters die Antennenspitze ausgetauscht wurde. Die analoge Ausstrahlung der beiden Fernsehprogramme ZDF und Südwest BW wurde am 24. Juli 2006 eingestellt.

Analoges Radio (UKW)

Beim Antennendiagramm sind im Falle gerichteter Strahlung die Hauptstrahlrichtungen in Grad angegeben.

Frequenz 
(MHz)
Programm RDS-PS RDS-PI Regionalisierung ERP
(kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/ 
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/ 
vertikal (V)
102,3 AFN The Eagle AFNEAGLE D00F Heidelberg 100 ND H
101,3 Hit-Radio Antenne 1 HITRADIO/ANTENNE1 *1) D50A (regional), D30A Mittlerer Neckar 75 D (300°–240°) H
89,5 bigFM _big_FM_ 1308 Baden-Württemberg 10 D (270°–240°) H
107,7 Die Neue 107.7 DIE_NEUE/_107.7__ *1) 140A (regional), 130A Stuttgart 4 D (350°–100°, 120°–320°) H

*1): Dynamisch.

Digitales Fernsehen (DVB-T)

Die DVB-T-Ausstrahlungen laufen seit dem 22. Mai 2006 und sind im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendestandorten. Im Jahr 2009 kam das RTL-Paket VISEO+ dazu:

Kanal Frequenz 
(MHz)
Multiplex Programme im Multiplex ERP
(kW)
Antennen-
diagramm

rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
Modulations-
verfahren
FEC Guard-
intervall
 Bitrate 
(Mbit/s)
Gleichwellennetz (SFN)
E23 490 ZDFmobil 50 ND H 16-QAM 
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Frauenkopf,
Waldenburg,
Aalen
E26 514 ARD national (SWR) 50 ND H 16-QAM 
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Stuttgart-Frauenkopf,
Waldenburg
E45 666 VISEO+ 50 ND H 16-QAM 
(8-k-Modus)
3/4 1/8 16,5882 Frauenkopf
E50 706 ARD regional (SWR)
Baden-Württemberg
50 ND H 16-QAM 
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Frauenkopf,
Waldenburg,
Aalen

Analoges Fernsehen (PAL) (abgeschaltet)

Bis zum 24. Juli 2006 wurden vom Fernmeldeturm die Programme ZDF und Südwest BW analog ausgestrahlt. In den 1990er Jahren wurden auch die TV-Programme von SAT-1, RTL und BTV ausgestrahlt, doch wurde ihre Ausstrahlung schon vor der Digitalumstellung eingestellt.

Kanal Frequenz 
(MHz)
Programm ERP
(kW)
Diagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
E26 511,25 ZDF 300 ND H
E39 615,25 Südwest BW 330 ND H

Siehe auch

Literatur

  • Jörg Schlaich und Matthias Schüller: Ingenieurbauführer Baden-Württemberg. Bauwerk Verlag, Berlin 1999, Seite 489–490, ISBN 3-934369-01-4.
  • Beton- und Stahlbetonbau. Heft 4/1971. ISSN 0005-9900.

Einzelnachweise

  1. Dietrich Elias (Hrsg.): Jahrbuch des elektrischen Fernmeldewesens, Verlag für Wissenschaft und Leben Georg Heidecker 1974, ISBN 3-87862-125-6, Seite 95.

Koordinaten: 48° 45′ 49″ N, 9° 12′ 21″ O