Dani Karavan (* 7. Dezember 1930 in Tel Aviv) ist ein international renommierter Bildhauer und Gestalter von großformatigen, begehbaren Kunstwerken, die zuweilen der Land Art zugerechnet werden. Dani Karavan realisierte bereits weltweit zahlreiche, Aufsehen erregende Werke.

1988/93 schuf Karavan die Außenskulptur »Die Straße der Menschenrechte« (»The Way of Human Rights«) als Kunst am Bau des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg.
In Cergy Pontoise gestaltete Karavan 1980 die "Axe Majeur", eine ca. 3 km lange, skulpturale Landschaftsachse mit zwölf thematischen Stationen als identitätsstiftende Anlage für die Trabantenstadt Cergy-Pontoise bei Paris. "Cergy Saint-Christophe" erstreckt sich von einem Industriegebiet, in welchem ein streng gefasster Wasserlauf im Neorenaissance-Park die Mittelachse bildet, durch den Bahnhof, weiter über den Marktplatz und die Einkaufsmeile. Sie durchquert einen vom Architekten Ricardo Bofill gestalteten pompösen, sozialen Wohnungsbaukomplex mit zentralem 36 Meter hohem Obelisken und mündet in eine mehrere Fussballplätze große, geometrisch geteilte Parkanlage. Diese Anlage mit ihrem Arrangement aus Betonsäulen und Freitreppe gibt an der Hangkante des Tales den Blick über eine künstlich angelegte Insel auf der anderen Seite der Oise frei und knüpft konzeptionell an die großen, historisch bedeutsamen Achsen von Paris an.
Im Duisburger Innenhafen befindet sich Karavans Garten der Erinnerung, ein etwa 3 Hektar großer Park, in den der Bildhauer die Reste der ehemaligen Industriebauten gestalterisch integrierte. Der Park wurde in den Jahren 1996 bis 1999 realisiert und ist das bislang umfangreichste Werk des international renommierten Künstlers in Deutschland.
Auf dem Neupfarrplatz in Regensburg zeichnete Dani Karavan den Grundriss der im Jahre 1519 zerstörten Synagoge in Form eines begehbaren Bodenreliefs nach. Das als Begegnungsstätte gedachte Kunstwerk mit dem Namen Misrach (hebräisch für Osten) wurde am 13. Juli 2005 eingeweiht. Karavan stellte im Vorfeld so hohe Anforderungen an die Genauigkeit und Oberflächengüte der Betonteile, dass fast alle Firmen den Auftrag als "undurchführbar" abgelehnt hatten.
Karavan soll außerdem das Mahnmal für die von den Nationalsozialisten ermordeten Sinti und Roma in Berlin gestalten.
Literatur
- Ursula Peters: Dani Karavan: Weg der Menschenrechte, in: Ursula Peters: Moderne Zeiten. Die Sammlung zum 20. Jahrhundert, in Zusammenarbeit mit Andrea Legde, Nürnberg 2000 (Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum, Bd.3), S.274-281.
- Pierre Restany: Dani Karavan. München 1999
- Udo Weilacher: "Harmonie und Zweifel - Dani Karavan" (Interview), in: Udo Weilacher: Zwischen Landschaftsarchitektur und Land Art. Basel Berlin Boston 1999 ISBN 3764361204
- Udo Weilacher: "Weiße Erinnerung auf grünem Grund. Garten der Erinnerung in Duisburg von Dani Karavan", in: Udo Weilacher: In Gärten. Profile aktueller europäischer Landschaftsarchitektur. Basel Berlin Boston 2005 ISBN 376437084X
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Karavan, Dani |
KURZBESCHREIBUNG | israelischer Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 7. Dezember 1930 |
GEBURTSORT | Tel Aviv |