Die manuelle Belichtungskorrektur ist ein Begriff aus der Fototechnik und bezeichnet eine Möglichkeit bei einem Fotoapparat, die Belichtungsautomatik manuell um einen festen Wert nach oben oder unten zu korrigieren, also das Bild heller oder dunkler zu machen, als es die Automatik tun würde.
Die Belichtungskorrektur kommt bei Belichtungsautomaten immer dann zum Einsatz, wenn speziell bei einer Integralmessung für den Fotografen absehbar ist, dass es zu einer Fehlbelichtung kommen wird.
Bei Belichtungsautomaten ist es meist üblich, dass die Belichtungskorrektur ein eigenes Einstellrad hat, welches von +2 bis -2 Lichtwerten reicht. Fehlt dieses Austattungsmerkmal, bedient sich der Fotograf mit einer absichtlichen Verstellung der Filmempfindlichkeit um entsprechende Werte, um den eingebauten Belichtungsmesser zu "überlisten". Hierbei muss beachtet werden, das jeweils nach der speziellen Aufnahmesituation wieder zurück zu stellen. Aber das gilt auch für den bequemeren separaten Schalter (oder das entsprechende Menü bei hoch-computerisierten Kameras).
Insbesondere bei Gegenlicht unter den hierfür ungeeigneten Bedingungen der Integralmessung kommt die Belichtungskorrektur zu ihrer häufigsten Anwendung. Der Fotograf gibt dem Hauptmotiv dann gerne +2 Lichtwerte.
Die Belichtungskorrektur ist immer nur ein Behelf, wenn eine Automatikkamera weder Spotbelichtungsmessung noch intelligente Matrixmessung anbietet. Will der Fotograf einen bestimmten Filmtyp (insbesondere Diafilm) absichtlich um bis zu einen Lichtwert unterbelichten, wird er eher die Filmempfindlichkeitseinstellung manipulieren.
Obwohl die Belichtungskorrektur nur ein Ersatz für einwandfreie Belichtungsmessung ist, kommt sie auch immer dann zum Einsatz, wenn es in der fotografischen Routine schnell gehen muss, und für den Fotografen ersichtlich ist, dass sich zwar die Helligkeit seines "schnellen" Motivs ändern kann (und er daher die Belichtungsautomatik verwendet), aber nicht die grundsätzlichen (den Belichtungsmesser irritierenden) Motivkontraste.
Beispiel hierfür: Bühnenfotografie vom selben Standpunkt aus (mit gleicher Brennweite also gleichem Ausschnitt) mit sich ändernden Lichtshow, aber immer dem selben dunklen Hintergrund. Hier korrigiert man dann um einen festen Wert in den Minusbereich, will das Motiv also "unterbelichten" (aus "Sicht" der Automatik).
Siehe auch: Belichtungsmessung, Belichtungsautomatik, Fotoglossar, Fotografie