Käthe Kruse (* 17. September 1883 in Breslau als Katharina Simon; † 19. Juli 1969 in Murnau), verheiratet mit dem Berliner Bildhauer und Bühnenbildner Carl Max Kruse (* 1854 † 1942), war eine der weltweit bekanntesten Puppenmacherinnen. Ihre Puppen sind heute beliebte Sammlerstücke, die zu exorbitanten Preisen gehandelt werden.
Sie hatte ursprünglich Puppen für ihre Kinder basteln wollen. Da diese so schön gelungen waren, musste sie die Puppen auch für andere Interessenten herstellen. Zu Anfang waren sie noch schlicht und einfach. Da Käthe Kruse aber kreativ, kunstfertig und hohe Ansprüche an ihrer Arbeit besaß, wurden die Puppen immer schöner. Als Kruse ihre Herstellung perfektioniert hatte, entwarf und fertigte sie Puppen, die ihren eigenen Kindern nachempfunden waren. Die Natürlichkeit der kleinen Geschöpfe machten Käthe Kruse schon bald bekannt und berühmt.
Zwei Aufträge aus Amerika, einer über 150 Stück, der andere kurze Zeit später über 500 Puppen, erforderten eine eigene Werkstatt mit Angestellten. Die Familie zog von Berlin nach Bad Kösen um, wo in Zukunft die bald weltberühmten Puppen in Handarbeit hergestellt wurden und ihren Siegeszug antraten.
Doch die Einzigartigkeit war in Gefahr. Die damals übliche Art, Produkte zu kopieren, blühte auch den Käthe-Kruse-Puppen. Doch "ihre Mutter" war eine Kämpferin und 1925 gewann sie, zum Entsetzen der Spielzeugindustrie, den Prozeß um die Urheberschaft ihrer Puppen. Der Betrieb wurde immer größer und so wurden auch die in der Zwischenzeit sieben Kinder der Familie Kruse in die Produktion oder den Haushalt mit eingespannt. Ein weiterer Höhepunkt in ihrem Schaffen war die Teilnahme an der Pariser Weltausstellung 1937. Während des Krieges wurde es schwieriger, die Puppen in Deutschland abzusetzen, doch der Markt außerhalb Deutschlands und vor allem in Übersee boomte weiter.
Nach dem Krieg war die Puppenproduktion in der sowjetisch besetzten Zone kaum mehr möglich und so gründeten zwei von Käthes Söhnen Fabriken in Bad Pyrmont und Donauwörth. Die von Käthe Kruse selbst entworfenen Modelle blieben erhalten und immer noch waren die Puppen handgearbeitet. Doch ihre Erfinderin war aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr an der Produktion beteiligt. Zusammen mit ihrer ältesten Tochter zog sie 1951 nach Murnau in Bayern wo sie am 19. Juli 1968 starb.
Lesetipps
Max Kruse (Sohn von Käthe Kruse):
- Die versunkene Zeit - Bilder einer Kindheit im Käthe Kruse Haus (1921-1933), BoD, Norderstedt, ISBN: 3898114694
- Die behütete Zeit - eine Jugend im Käthe Kruse Haus (1933-1945), BoD, Norderstedt,ISBN: 3898117170
- Die verwandelte Zeit - Der Wiederaufbau der Käthe Kruse Werkstätten in Bad Pyrmont (1945-1949), Wohlfarth, Duisbg., ISBN: 3874632377
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Kruse, Käthe |
ALTERNATIVNAMEN | Simon, Katharina |
KURZBESCHREIBUNG | bekannte Puppenmacherin |
GEBURTSDATUM | 17. September 1883 |
GEBURTSORT | Breslau |
STERBEDATUM | 19. Juli 1968 |
STERBEORT | Murnau |