Wurmlingen (Landkreis Tuttlingen)
Wappen | Karte |
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fehlt noch | Deutschlandkarte, Position von Wurmlingen hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Freiburg |
Landkreis: | Tuttlingen |
Geografische Lage: | 48° 00' n. Br. 08° 46' ö. L. |
Höhe: | 665 m ü. NN |
Fläche: | 15,43 km² |
Einwohner: | 3835 (31. Dez. 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 249 Einwohner je km² |
Ausländeranteil: | 5,1 % |
Postleitzahl: | 78573 |
Vorwahl: | 07461 |
Kfz-Kennzeichen: | TUT |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 27 054 |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Obere Hauptstraße 4 78573 Wurmlingen |
Offizielle Website: | www.wurmlingen.de |
E-Mail-Adresse: | buergermeisteramt @wurmlingen.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Klaus Schellenberg |
Wurmlingen ist eine Gemeinde im Landkreis Tuttlingen direkt nordwestlich von Tuttlingen.
Geografische Lage
Die Gemeinde Wurmlingen liegt unweit der Mündung des Faulenbachs in die Elta in einem weiten Talkessel der westlichen Schwäbischen Alb unmittelbar am 48. Grad nördlicher Breite. Die Gemarkungsfläche umfasst neben Teilen des Faulenbach- und Eltatals, die sich auf einer Höhe von ca. 650 m über NN befinden, auch Anteile an der Hochfläche der Schwäbischen Alb (ca. 850 bis 890 m über N. N.).
Geschichte
Wurmlingen wurde am 30. März 797 erstmals urkundlich in einer Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen als Wurmeringa erwähnt. Der Name geht auf den Eigennamen Wurmhari oder Wurmheri zurück (vgl. -ingen). Während der Frühen Neuzeit war Wurmlingen zentraler Ort eines "Konzenberger Ländchens" (vgl. Burg Konzenberg), zu dem noch einige benachbarte Dörfer im Besitz des Bischofs von Konstanz gehörten. Diese Zugehörigkeit zum Bischof prägt bis heute das Ortsbild mit seinem Schloss und der klassizistischen Sankt-Gallus-Kirche neben den einfachen alten, längst als reine Wohnhäuser genutzten Bauernhäusern. Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts fiel Wurmlingen an Württemberg. Der bäuerliche Charakter blieb bis zur Wende zum 20. Jahrhundert erhalten. Angesichts des starken Wachstums der Leder verarbeitenden und medizintechnischen Industrie im nahen Tuttlingen entwickelte sich Wurmlingen seit der Fertigstellung der Bahnstrecke Stuttgart-Tuttlingen-Singen (Gäubahn) (1879) zu einem Arbeiterwohnort. Nennenswerte Industrie entwickelte sich in Wurmlingen selbst erst nach Ende des Zweiten Weltkriegs meist aus klein-handwerklichen Wurzeln (Graphische, Papier verarbeitende Industrie, Medizintechnik, KFZ-Zulieferer). In der Zeit der baden-württembergischen Gebietsreform (Anfang der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts) konnte sich Wurmlingen dem Versuch Tuttlingens, sich die Gemeinde einzuverleiben, durch geschicktes Taktieren und enormen Einsatz der Bevölkerung widersetzen. Die günstige Lage am Rand der prosperierenden Industriestadt Tuttlingen und das Wachstum der ansässigen Industriebetriebe ermöglichte der Gemeinde Wurmlingen fortan eine gedeihliche Entwicklung bei minimaler Pro-Kopf-Verschuldung.
Unfälle
Am 27. Juli 1934 stürzte ein Passagierflugzeug der Swissair in ein Waldstück (Rußberg) östlich des Dorfes. Das Flugzeug befand sich auf dem Weg von Zürich nach Berlin. Unter den 12 Toten war die erste Stewardess Europas, Nelly Diener. Dieser Absturz war einer der ersten Abstürze einer Passagiermaschine in Europa (vgl. Chronik der Luftfahrtkatastrophen bis 1950).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Römisches Bad [1]
- Ruine Konzenberg, 2 Kilometer südwestlich des Ortes
- Das älteste noch genutzte Gebäuden ist der sog. Hobiehl (erbaut ca. 1300) mit seinen charakteristischen Stufengiebeln.
- Das ehemalige Schloss (erbaut 1600-1602) beherbergt heute die Grund- und Nachbarschafts-Hauptschule (Konzenbergschule).
- Die sogenannte alte Vogtei (ursprünglich erbaut um 1500, aber 1985 abgetragen und originalgetreu rekonstruiert).
- Katholische St.-Gallus-Kirche, erbaut 1782-1784 im klassizistischen Stil.
Fastnacht
In der Wurmlinger Fasnet spielen drei Figuren eine wichtige Rolle: Hansele, Fuchs und Hexe. Diese entstanden in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts, z. T. nach historischen Vorbildern: Das Hansele ist ein "Weißnarr", der Fuchs ein "Blätzlenarr", der die Farben grün, gelb und rot trägt. Die größte Gruppe der Wurmlinger Narren bilden die Hexen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Neben vier Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern gibt es eine große Zahl kleiner Betriebe. Insgesamt verfügt die Gemeinde über 1200 Arbeitsplätze. Dennoch wird die Zahl der Einpendler (750) von der der Ausßendler (1050) deutlich übertroffen.
Verkehr
Wurmlingen liegt an der Bundesstraße B 14 sowie an der Gäubahn. An den beiden beiden Haltestellen halten die Züge des Ringzuges.