Argostoli

Griechische Stadt
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Argostoli (Vorlage:ELSneu2 (n. sg.), Katharevoussa: Αργοστόλιον) ist die Hauptstadt der Insel Kefalonia und Sitz der Präfektur Kefallinia und Ithaka. Die Stadt wurde 1953 von einem Erdbeben zum großen Teil zerstört. Die Hauptstraße befindet sich nicht am Hafen, sondern läuft parallel. An der Flaniermeile Lithostroto („Gepflasterte“) befinden sich auch fast alle wichtigen Sehenswürdigkeiten. In den letzten Jahren versucht man verstärkt, die Hafenstraße als zweite Flaniermeile zu etablieren. Zu diesem Zweck wurde eine Palmenallee angelegt.

Stadtgemeinde Argostoli
Δήμος Αργοστολίου
Argostoli (Griechenland)
Argostoli (Griechenland)
Basisdaten
Staat: Griechenland Griechenland
Verwaltungsregion: Ionische Inseln
Präfektur: Kefallinia und Ithaka
Geographische Koordinaten: 38° 10′ N, 20° 29′ OKoordinaten: 38° 10′ N, 20° 29′ O
Höhe ü. d. M.: 81 m
(Durchschnitt)
Fläche: 155,025 km²
Einwohner: 12.589 (2001[1])
Bevölkerungsdichte: 81,2 Ew./km²
Gemeindesiegel:
Gemeindesiegel von Stadtgemeinde Argostoli
Gemeindesiegel von Stadtgemeinde Argostoli
Sitz: Argostoli
LAU-1-Code-Nr.: 230100
Gemeindegliederung: 11 Gemeindebezirke
Website: www.argostoli.gr
Lage in der ehem. Präfektur Kefallinia und Ithaka
Bild:Dimos Argostoliou.png
Bild:Dimos Argostoliou.png

Geschichte

 
Die Meeresmühlen, ein Naturphänomen im 19. Jahrhundert

Die Stadt wurde 1757 gegründet, nachdem die alte Stadt Krane (am Ende des Golfes von Argostoli) wegen Seuchengefahr aufgegeben wurde.

Der britische Inselgouverneur Charles James Napier ließ 1813 über den Golf von Argostoli durch den Schweizer Ingenieur Charles de Bosset eine Holzbrücke errichten, die 26 Jahre später aus Stein ersetzt wurde. An der Brücke erinnert ein Obelisk an die britische Verwaltung. 1829 wurde der klassizistische Leuchtturm Agios Theodoros errichtet. Nach dem Erdbeben 1953 wurde er unter Verwendung der alten Säulentrommeln wiederaufgebaut. 1915 wurde von Großbritannien ernsthaft erwogen, die Insel Zypern gegen die Nutzung des Hafen von Argostoli zu tauschen[2].

 
Der Leuchtturm von Argostoli

1943 wurde Argostoli bombardiert, 1953 gab es ein großes Erdbeben. Trotzdem ist die Erscheinung der Stadt weitestgehend erhalten geblieben, nicht zuletzt auch, weil man entgegen dem Rat von Städteplanern den Grundriss nicht veränderte. 1985 wurde der Uhrturm an der Lithostroto, das Wahrzeichen der Stadt, mit Originalteilen rekonstruiert.

Nahe gelegene Ortschaften wie Lassi und Peratata wurden 1997 eingemeindet.

Sehenswürdigkeiten

Kultur und Museen

Wie alle größeren Städte der Ionischen Inseln hat Argostoli ein reiches Kulturangebot. Es gibt eine Philharmonie und das Theater „O Kefalos“. Im Sommer finden auf dem Vallianos-Platz Open-Air-Veranstaltungen statt, zu denen vor allem ausländische Gruppen und Ensembles eingeladen werden.

Daneben besteht die Korgialenios-Bibliothek (eine öffentliche Leihbibliothek und Heimatmuseum), die Kosmetatos-Stiftung, ein privates Museum zur Stadtgeschichte, ein Archäologisches Museum und ein kleines Museum der Division Acqui.

Livathos

Der Livathos ist das südliche Umland von Argostoli. Er umfasst etwa 25 Dörfer und zeichnet sich als Kulturlandschaft vor allem durch Zypressen-, Oliven- und Pinienhaine aus.

 
Festung von Agios Georgios (Borgo)

Südlich von Argostoli befindet sich das Dorf Agios Georgios und die gleichnamige Festung. Die Zitadelle war ab 1262 der Sitz des Grafen von Kefalonia. Später verschanzten sich die Türken in die Festung, 1499 eroberten die Venezianer (unterstützt von spanischen Truppen) nach zweimonatiger Belagerung die Festung und beendeten die kurze Türkenherrschaft.

In Metaxata bereitete sich Lord Byron auf seine Teilnahme am griechischen Freiheitskampf vor und schrieb hier auch sein Werk „Don Juan“. Die Villa, in der Byron wohnte, hat das Erdbeben nicht überlebt; das Dorf ist neben dem von Vergotis wiederaufgebauten Koukoumelata Wohnsitz zahlreicher kefalonischer Reeder. Die üppige Vegetation des Dorfes Lourdata kann über einen ausgewiesenen Wanderpfad des Vereins Archipelagos erkundet werden. Die Rundwanderroute beginnt an der Platia, dem Dorfplatz, und dauert etwa zweieinhalb Stunden.

Infrastruktur

Neben dem Hafen mit Fährverbindungen nach Lixouri und dem Festland verfügt Argostoli über einen Flughafen mit Linienverbindung nach Athen und Zakynthos sowie Charterflügen im Sommer.

Die Fachhochschule TEI Ionion Nison hat auf Argostoli ihren Sitz, weiterhin gibt es ein Konservatorium und eine Marinehochschule.

Bevölkerungsentwicklung

1981 hatte die Kernstadt Argostoli noch 7.164 Einwohner. Diese Zahl sank bis 1991 leicht auf 6.815, um dann bis 2001 auf 9.522 zu steigen. Die Einwohnerzahl der Gesamtgemeinde stieg von 9.918 (1991) auf 12.589 (2001).

Ereignisse

Auf seinem Weg nach Italien soll der Apostel Paulus im Golf von Argostoli Station gemacht haben; früher wurde angenommen, es sei Malta gewesen. Die EG-Außenminister trafen sich 1986 in Argostoli, wo auch 1992 die Badminton-Balkanmeisterschaft stattfand. Argostoli ist auch Schauplatz des Hollywoodfilm Corellis Mandoline. 2008 fanden die Gewichtheber-Weltmeisterschaften in Argostoli statt.

Söhne und Töchter der Stadt

Argostoli in der Literatur

  • Otto Flake: Fortunat, Roman in zwei Büchern. Szene im Gefängnis der Stadt, ab. S 300. S. Mohn, 1960
Commons: Argostoli – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Informationen des griechischen Statistischen Dienstes
  2. Geschichte in Wissenschaft und Unterricht Von Verband der Geschichtslehrer Deutschlands, E. Klett, 1950. S. 605

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