Ein Dateisystem ist eine Datenbank, welche mehrere Dateien fassen kann.
Dateien haben in einem Dateisystem fast immer mindestens einen Dateinamen, sowie Attribute, die nähere Informationen über die Datei geben.
Anforderungen an ein Dateisystem
- eine große Menge an Informationen muss gespeichert werden können
- die Informationen müssen persistent (=dauerhaft) gespeichert werden; sie müssen also die Terminierung (=Beendigung) der Prozesse, die sie erstellt haben, überleben
- mehrere Prozesse müssen gleichzeitig auf die Informationen zugreifen können
- das Auffinden gespeicherter Informationen muss effizient möglich sein
Fast alle Dateisysteme sind hierarchisch organisiert, wobei mehrere Dateinamen in eine Gruppe zusammengefasst werden, die Verzeichnis genannt wird.
Beispiele für Dateisysteme
Viele frühe Betriebssysteme (z.B. CP/M, Apple DOS, Commodore DOS) hatten jeweils nur ein Dateisystem, welches daher keinen eigenen Namen trug.
Neuere Betriebssysteme:
- minix
- ext2
- ext3 (Variante von ext2 mit journaling)
- ReiserFS
- JFS
- UFS (UNIX File System, verwendet unter Solaris)
- XFS Journaling-Dateisystem
- xFS Netzwerk-Dateisystem
- NFS Network File System (von Sun für Solaris entwickelt)
- FAT bzw. FAT12 (File Allocation Table, für Disketten)
- FAT16 (Erweitertes FAT-System für Festplatten)
- FAT32 (Erweitertes FAT für große Festplatten)
- VFAT (Erweiterung zu allen FAT-Systemen, längere Dateinamen)
- NTFS
- ProDOS (Dateisystem der späten Apple II-Modelle)
- MFS (Macintosh File System]]
- HFS (Hierachical File System)
- HFS+ (Erweiterung von HFS u.a. auf Dateinamen mit mehr als 32 Zeichen)
OS/2:
Netzwerk:
- NFS (Network File System; ein über Netzwerke angeschlossenes Dateisystem v.a. für Unix-artige Systeme)
- Coda (ein fortgeschrittenes Netzwerk-Dateisystem ähnlich zu NFS)
- SMB (Samba; ein über Netzwerke angeschlossenes Dateisystem v.a. für Windows-Systeme)
- xFS (ein verteiltes und dezentrales Netzwerk-Dateisystem)
Bei einigen der oben genannten Dateisysteme handelt es sich um Journaling-Dateisysteme. Alle Dateisysteme haben gemeinsam, dass auf sie auch von Fremdsystemen zugegriffen werden kann, sofern das Betriebssystem dies direkt unterstützt oder es dem Betriebssystem über entsprechende Treibersoftware ermöglicht wird. Ausnahmen bilden Dateisysteme, die eine erweiterte Berechtigung unterstützen, die Möglichkeit der Verschlüsselung bieten, oder deren genaue Funktionsweise ein Betriebsgeheimnis ist (z.B. NTFS).