Christoph Mörgeli (* 16. Juli 1960 in Stäfa) ist ein Schweizer Medizinhistoriker und Politiker (SVP).

Biografie
Nach Abschluss seines Studiums der Allgemeinen Geschichte, der Politischen Wissenschaft, der Deutschen Literatur und Linguistik an der Universität Zürich wurde er 1985 vom Medizinhistorischen Institut in Zürich als ständiger wissenschaftlicher Mitarbeiter angestellt. 1986 promovierte er mit einer Arbeit über den Zürcher Arzt und Politiker Johannes Hegetschweiler[1] zum Dr. phil. I. 1995 habilitierte er sich an der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich mit einer Schrift über die Medizin in der Biedermeierepoche[2] und wurde 2001 zum Titularprofessor ernannt. Er ist als Leiter und Konservator des medizinhistorischen Museums der Universität Zürich tätig. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehört die Geschichte des Totentanzes.
Christoph Mörgelis politische Laufbahn begann als Mitglied der Kirchenpflege in Stäfa (1986 bis 1992). 1997 zog er für die Schweizerische Volkspartei (SVP) in den Zürcher Kantonsrat ein. 1999, nach seiner Wahl in den Nationalrat, musste er dieses Mandat niederlegen. 2003 und 2007 wurde er als Nationalrat bestätigt. Heute gehört er der Aussenpolitischen Kommission (APK-NR) sowie der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK-NR) an. Neben seiner parlamentarischen Tätigkeit ist Christoph Mörgeli Vorstandsmitglied der rechtskonservativen AUNS und seit 2001 Chef der Programmkommission der SVP Zürich. In den Medien wird Christoph Mörgeli oft auch in der nationalen Partei eine Vordenkerrolle zugesprochen.[3][4] Öffentlich äussert er sich regelmässig in Kolumnen, unter anderem in der Weltwoche und in der Berner Zeitung.[5]
Politische Positionen
Mörgeli wird dem rechten Flügel der SVP zugeordnet und steht Christoph Blocher nahe.[6] Sein Abstimmungsverhalten im Nationalrat während der 46. Legislatur (1999–2003)[7] zeichnet sich einerseits durch die Forderung nach Steuersenkungen und durch 'law and order'-Postulate wie eine starke Armee oder eine restriktive Ausländerpolitik aus, andererseits durch ausgeprägte Zurückhaltung gegenüber gesellschaftlicher Liberalisierung, aussenpolitischer Öffnung oder staatlichen Engagements in Bereichen wie Bildung und Forschung oder Umweltschutz. Ein Kernelement seiner Positionen ist die kritische Auseinandersetzung mit dem Sozialismus, die er mit für Schweizer Verhältnisse unüblicher ideologischer Konsequenz und rhetorischer Schärfe führt. Dementsprechend lehnt er auch jeden weiteren Ausbau des Wohlfahrtsstaats kategorisch ab. Er ist ein Riesenarsch.
Sonstiges
Mörgeli ist Offizier der Schweizer Armee und bekleidet den Rang eines Oberstleutnants der Infanterie. Er gehört der "Zunft zur Schmiden" in Zürich an.
Privates
Mörgeli ist verheiratet (getrennt lebend) und hat zwei Kinder.
Weblinks
- Website von Christoph Mörgeli
- Christoph Mörgeli auf der Website der Bundesversammlung
- Vorlage:Sotomo
- Literatur von und über Christoph Mörgeli im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Christoph Mörgeli: Dr. med. Johannes Hegetschweiler, 1789-1839: Opfer des "Züriputschs", Wissenschafter und Staatsmann zwischen alter und moderner Schweiz. Zürich: Juris-Verlag 1986, ISBN 3260051244
- ↑ Christoph Mörgeli: Europas Medizin im Biedermeier aufgrund der Reiseberichte des Zürcher Arztes Conrad Meyer-Hofmeister, 1827–1831. Basel: Schwabe 1997, ISBN 3796510337
- ↑ Blochers Bengel Bilanz 12/05, 28. Juni 2005
- ↑ Mörgeli und das SVP-Schattenkabinett. Tages-Anzeiger, 31. Oktober 2007
- ↑ Archiv auf persönlicher Homepage
- ↑ Parlamentsspiegel 47. Legislatur
- ↑ Politprofil auf der Basis des Abstimmungsverhaltens im Nationalrat (Sotomo Spider)
Vorlage:Navigationsleiste Zürcher Parlamentarier
Personendaten | |
---|---|
NAME | Mörgeli, Christoph |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Medizinhistoriker und Politiker (SVP) |
GEBURTSDATUM | 16. Juli 1960 |
GEBURTSORT | Stäfa |