Paneuropäisches Picknick

Friedensdemonstration bei Sopron
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. August 2005 um 21:19 Uhr durch 62.46.2.134 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Das Paneuropäische Picknick war eine Friedensdemonstration an der österreichisch-ungarischen Grenze nahe der Stadt Sopron am 19. August 1989, bei der mit Zustimmung beider Länder ein Grenztor symbolisch für drei Stunden geöffnet werden sollte.

Über 600 DDR-Bürger nutzten diese erstmalige Öffnung des Eisernen Vorhangs (nachdem Ungarn bereits am 2. Mai 1989 begonnen hatte, die Überwachungsanlagen an der Grenze abzubauen) jedoch tatsächlich zur Flucht in den Westen, ohne dass die ungarischen Grenzsoldaten einschritten. Das Ereignis wird allgemein als ein wesentlicher Meilenstein der Vorgänge angesehen, die zum Ende der DDR und zur deutschen Wiedervereinigung führten. Jährlich am 19. August finden Gedenkfeiern an der Stelle des Grenzdurchbruchs statt.

Veranstalter des Picknicks waren Mitglieder des oppositionellen ungarischen Demokratischen Forums und die Paneuropa-Union. Schirmherren waren deren Präsident, der CSU-Europaabgeordnete (und einstmalige österreich-ungarische Thronfolger) Otto von Habsburg und der ungarische Staatsminister und Reformer Imre Pozsgay.

Es warteten tausende DDR-Bürger weiter von der ungarischen Grenze, die die Öffnung nicht glauben konnten und den Vorgängen nicht trauten. Deshalb waren es vorerst nur einige hundert, die die Grenze passierten.

Erich Honecker diktierte dazu dem "Daily Mirror" folgende erklärung: "Habsburg verteilt in weiten Teilen Polens (!?) Flugblätter, auf denen er alle DDR-Touristen zu einem Picknick einlud. Wer erschien wurde bewirtet, mit Präsenten und D-Mark beschenkt und überredet, sich auf den Weg in den Westen zu machen."