Renningen | |
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![]() Bahnhof Renningen
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Daten | |
Bahnsteiggleise | 3 (2 regulär benutzt) |
Abkürzung | TRX |
Preisklasse | 5 |
Eröffnung | 1. Dezember 1869 |
Webadresse | www.bahnhof.de |
Lage | |
Land | Baden-Württemberg |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 48° 46′ 30″ N, 8° 55′ 56″ O |
Höhe (SO) | 411 m ü. NN |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Baden-Württemberg |
Der Bahnhof Renningen ist ein Eisenbahnknotenpunkt, an dem die Rankbachbahn in die Württembergische Schwarzwaldbahn mündet. Er ist eine Station im Netz der S-Bahn Stuttgart.
Geschichte
Ab 1865 stand fest, dass Renningen einen Eisenbahnanschluss erhalten sollte. Die Fertigstellung der Schwarzwaldbahn verzögerte sich jedoch, sodass die Königlich Württembergische Staatsbahn sie in Etappen eröffnete. Am 1. Dezember 1869 erfolgte die Einweihung des Abschnitts Ditzingen–Weil der Stadt.
Der Bahnhof lag damals rund einen Kilometer nördlich des Dorfs. Die heutige Bahnhofstraße war ein Feldweg, der über die Wörnetäcker, Ried- und Stegwiesen zum neuen Verkehrsbauwerk führte. Die Gemeinde verbreiterte ihn kurz vor der Streckeneröffnung. Fuhrleute hingegen, benutzten die Landstraße nach Rutesheim und verließen diese auf Höhe des Bahnhofs. Dort legte die Gemeinde eine schnurgerade befestigte Straße an (heutige Alte Bahnhofstraße).
Als Güterumgehung um den Stuttgarter Talkessel, begann die Staatsbahn 1913 mit dem Bau der Rankbachbahn. Sie stellte zwischen Böblingen und Renningen eine Verbindung zwischen der Gäu- und der Schwarzwaldbahn her. Die Inbetriebnahme erfolgte am 23. Dezember 1914 vorerst bis Sindelfingen, am 1. Oktober 1915 dann bis Renningen. Ebenfalls 1913 schlugen Ingenieure die Plattenbahn vor, die von Renningen über Friolzheim nach Mühlacker führen sollte. Die Staatsbahn stellte diese Pläne zurück und die Reichsbahn realisierte sie nicht.
Nach dem der Erste Weltkrieg und die darauffolgende Wirtschaftskrise überwunden waren, stieg auf der Rankbachbahn die Nachfrage im Personenverkehr. Viele Renninger und Malmsheimer fanden einen neuen Arbeitsplatz beim Daimler-Werk (ab 1926 Daimler-Benz-Werk) in Sindelfingen. Kinder und Jugendliche nutzten die Verbindung um zur Mittelschule nach Sindelfingen oder zum Karlsgymnasium nach Böblingen zu fahren. Doch das Zugangebot blieb begrenzt.
Die Gemeindeverwaltungen von Renningen und Malmsheim baten erfolglos die Reichsbahndirektion Stuttgart um eine Verbesserung. Anfang 1932 setzte der Renninger Bürgermeister die Direktion abermals unter Druck. Er und der Gemeinderat drohten an, sich um eine Weiterführung der Omnibuslinie Stuttgart–Leonberg zu bemühen, falls die Reichsbahn nicht künftig mehr Züge verkehren ließ. In Stuttgart zeigte man sich davon unbeeindruckt.
1937 eröffnete die Luftwaffe den Flugplatz Malmsheim, nördlich von Renningen. Er erhielt zur Versorgung einen eigenen Gleisanschluss. Der Abzweig lag nordöstlich des Bahnhofs. Der Verlauf ist heute noch erkennbar.
Zur Verbesserung des Nahverkehrs beschloss die Reichsbahn die Elektrifizierung für einen Teil der Schwarzwaldbahn. Am 9. März 1939 konnten die Züge das zweite Streckengleis zwischen Leonberg und Renningen befahren. Am 18. Dezember 1939 begann der elektrische Betrieb zwischen Stuttgart und Weil der Stadt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gingen die Fahrgastzahlen zwischen Renningen und Böblingen durch den zunehmenden Individualverkehr zurück. Am 29. September 1970 stellte schließlich die Bundesbahn den Personenverkehr auf dem Streckenabschnitt Sindelfingen–Renningen ein.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts war der Wunsch nach einer S-Bahnlinie zwischen Renningen und Böblingen aufgekommen. Die geplante S-Bahnlinie S 60 sollte 2006 den Pendlern zur Verfügung stehen. Doch Kostensteigerungen, daraus folgende fehlende finanzielle Mittel und aufwändige Umbauten, verzögern die Reaktivierung. Seit Juni 2010 verkehrt die S 60 daher bislang zwischen Böblingen und Maichingen. Die Weiterführung bis Renningen ist für Ende 2012 vorgesehen.
Bahnbetrieb
Den Bahnhof bedienen Stuttgarter S-Bahnen der Linie S 6. An Gleis 1, dem Hausbahnsteig, halten keine Züge mehr. Er wird von durchfahrenden Zügen Richtung Leonberg genutzt. An Gleis 2 halten die S-Bahnen Richtung Leonberg, an Gleis 3 die nach Weil der Stadt.
Der Bahnhof Renningen entspricht laut der Deutschen Bahn AG der Bahnhofskategorie 5, das bedeutet Nahverkehrssystemhalt.
S-Bahn
Linie | Strecke |
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Vorlage:S-Bahn Stuttgart | Weil der Stadt – Renningen – Leonberg – Zuffenhausen – Hauptbahnhof – Schwabstraße (Verstärkerzüge im Berufsverkehr zwischen Leonberg und Schwabstraße) |
Literatur
- Friedrich Kühnbach, Dr. Roland Müller, Bernhard Maier u.a.: Renningen und Malmsheim. Eine Stadt und ihre Geschichte. Wegra-Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1991.
- Hans-Wolfgang Scharf, Burkhard Wollny: Die Eisenbahn im Nordschwarzwald. Band 1: Historische Entwicklung und Bahnbau. EK-Verlag, Freiburg 1995, ISBN 3-88255-763-X.
- Hans-Wolfgang Scharf, Burkhard Wollny: Die Eisenbahn im Nordschwarzwald. Band 2: Ausgestaltung, Betrieb und Maschinendienst. EK-Verlag, Freiburg 1995, ISBN 3-88255-764-8.
- ↑ Abfrage der Kursbuchstrecke 790.6 bei der Deutschen Bahn.