Subjekt (Philosophie)

philosophisch das erkennende Ich, der Träger des freien Willens und der Entscheidungen
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. Dezember 2010 um 13:09 Uhr durch Luha (Diskussion | Beiträge) (Literatur: +1). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Dem Begriff Subjekt (lat. subiectum: das Daruntergeworfene; griech. hypokeimenon: das Zugrundeliegende) wurde in der Philosophiegeschichte verschiedene Bedeutungen beigemessen. Ursprünglich kennzeichnete der Begriff einen Gegenstand des Handelns oder einen Sachverhalt, über den eine Aussage gemacht wird.

Mit der Reflexion auf das eigene Erkenntnisvermögen erfolgte in der Neuzeit ein Bedeutungswandel. Der Begriff des Subjekts wurde nun eingeschränkt auf das erkennende Ich. Es entstand die Vorstellung eines Dualismus von einer (geistigen) Innenwelt und einer (materiellen) Außenwelt. Seitdem versteht man in der Philosophie unter Subjekt den menschlichen Geist, die Seele, das sich selbst gewisse und sich selbst bestimmende Ich-Bewusstsein. Daraus ergibt sich allerdings ein philosophisches Problem, denn die Welt erscheint einem Subjekt nicht mehr zwangsläufig „wie sie wirklich ist“, sondern alles Wahrgenommene erscheint subjektiv, indem es vom Erkenntnisapparat des Subjekts zurechtgeschnitten wird. (Subjekt-Objekt-Spaltung)

Indem es sich auf die die Dinge in der Welt richtet, ist das Subjekt Träger sogenannter intentionaler Akte. Die intentionalen Gegenstände der Erkenntnis werden dann im Denken repräsentiert und als Objekt bezeichnet.

Diese erkenntnistheoretischen Positionen wurden in der Philosophe immer wieder stark kritisiert und es wurde versucht auf eine Überwindung des Subjekt-Objekt-Schemas hinzuarbeiten. Neben der erkenntnistheoretischen hat der Begriff Subjekt noch andere Bedeutungen: In der Handlungstheorie ist das Subjekt der Träger des freien Willens und der Entscheidungen. Die ursprüngliche Bedeutung des Begriffs Subjekt als Gegenstand ist noch in der Grammatik, in der Linguistik sowie im Bereich des Rechts als Rechtssubjekt erhalten. Während in der Philosophie auch der Körper einschließlich des kognitiven Apparates als Objekt betrachtet wird, bezieht sich der Begriff des Subjekts in den Sozialwissenschaften und in der Psychologie auf die ganze Person als Träger bewussten und unbewussten Handelns.

Begriffsinhalt

Der Subjektbegriff, der seinen Ursprung in der Philosophie hat, ist Gegenstand einer Vielzahl von Wissenschaften, die diesen aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten. Hierzu gehören vor allem die Psychologie, die Soziologie, die Rechts-, die Literatur- und die Geschichtswissenschaften, die Medizin, die Anthropologie und nicht zuletzt die Soziologie sowie Strukturfächer wie die Semiotik. Eine eindeutige Definition des Begriffs erscheint angesichts dieser Breite nicht sinnvoll und könnte auch der dynamischen Entwicklung in den einzelnen Fächern nicht folgen.[1]

Ursprünglich bezog sich der Begriff auf einzelne Individuen, die die materielle Grundlage eines Subjekts bilden. Der Übergang vom Individuum zum Subjekt ergibt sich aus der Zurechnung von geistigen Fähigkeiten und einer Seele sowie der Erwartung, dass das Individuum seine Handlungen bestimmen kann. Im 19. Jahrhundert erfolgte eine Erweiterung des Begriffsinhalts auf kollektive Subjekte, wie sie Marx für das für die Bezeichnung des Proletariats als revolutionäres Subjekt verwendete. In der Folge wird auch von Personengruppen (die Landbevölkerung, die Arbeitslosen, die Jugend) oder von Institutionen (die Regierung, die Partei, das Unternehmen, der Verein) als einem Subjekt gesprochen, wenn für diese Entitäten eine kollektive Handlungsfähigkeit angenommen wird. Schließlich findet man auch den Begriff des abstrakten oder mystischen Subjekts wie der Kunst, der Geschichte, der Wirtschaft, eines Systems oder Hegels Weltgeist, die zumindest als Antrieb gesellschaftlicher Entwicklungen betrachtet werden.[2]

Als nachhaltige Merkmale des Subjektbegriffs werden genannt[3]

  • die Personalpronomina (ich, du, er, …) als grammatische Subjekte
  • das selbstreferenzielle Ich (Selbstwissen, Selbstbewusstsein)
  • das individuelle erkennende Bewusstsein
  • das verantwortliche Subjekt (Selbstbestimmung, Autonomie)
  • das kommunikative Ich (Unhintergehbarkeit von Sprache)

In Hinblick auf philosophische Disziplinen unterscheidet man das aktive und autonome Subjekt der Erkenntnistheorie vom Subjekt als ein Etwas, ein Betrachtungsgegenstand in der Ontologie. Einen metaphysischen Bezug haben beide Blickwinkel. Die erkenntnistheoretische Frage richtet sich auf das Unbedingte und Absolute als Letztbegründung von Erkenntnis, während die Ontologie sich mit der Existenz des Subjektes als Seienden im Verhältnis zum Sein an sich auseinander setzt. Für den Erkenntnistheoretiker ist das Subjekt eher das Zugrundeliegende (hypokeimenon), für eher ontologisch ausgerichtete Lebens- und Existenzphilosophen, in der Psychoanalyse und in der Gesellschaftstheorie von Marx bis in die moderne Soziologie eher das Unterworfene (subiectum), das dem Problem der Fremdbestimmung, der sozialen Unterwerfung und gesellschaftlichen Zwängen ausgesetzt ist.

Die Rede über das Subjekt ist wesentlich vorbestimmt durch den sprachlichen Rahmen, den Soziolekt, der sich aus dem zugrunde liegenden Paradigma der den jeweiligen Diskurs bestimmenden Theorie ergibt. Eine den Diskurs eingrenzende Subjektivität ist in jeder Rede und in jedem Text enthalten.[4] So ist die Gegenüberstellung von Proletariat und Bourgeoisie bei Marx gesellschaftskritisch orientiert, während Niklas Luhmann das Begriffspaar System und Umwelt verwendet, um eine konstruktivistische Gesellschaftstheorie zu beschreiben. Bei Kant ist die Rede vom völlig abstrakten transzendentalen Ich (s.u.) bestimmend für seine Analyse des Ausgangspunktes aller Erkenntnis, während Sigmund Freud sich auf der empirischen Ebene mit der Unterscheidung von Bewusstem und Unterbewusstem als das Ich bestimmenden Elementen befasste, um Einsichten für die Psychoanalyse zu gewinnen. Gerade über die Sprache ist auch das Selbstverständnis und die Rolle des Subjekts als Vertreter eines Geschlechts (Gender) oder einer sozialen Gruppe bestimmt.

Eine mit der Betrachtung des Subjekts verbundene Frage ist die nach der Identität insbesondere im Zeitablauf. Diskutiert wird, inwieweit ein Subjekt mit sich identisch bleibt, wenn sich die Bedingungen seines Lebens wesentlich wandeln. Dabei spielt der Weg vom Kind zum erfahrenen reifen Menschen ebenso eine Rolle wie Krankheit (z.B. Demenz) oder Brüche im Leben durch die Erfahrung von Grenzsituationen. Wandel im Leben bedeutet auch Wandel in der Identität des Subjekts, sofern man die Einheit in der Vielfalt erfasst.[5]

Konzepte in der Geschichte

Antike und Mittelalter

Abweichend vom neuzeitlichen Verständnis kann man in der antiken und mittelalterlichen Tradition im wesentlichen drei Bedeutungen des Begriffs Subjekt unterscheiden[6]:

  • 1) ontologisch jedes Seiendes als Träger von Eigenschaften, Akzidenzien, Handlungen oder Habitus, vergleichbar dem Begriff einer Substanz, über die etwas ausgesagt werden kann[7] (subiectum haesionis oder attributionis);
  • 2) logisch oder grammatisch das Subjekt als Satzgegenstand, von dem ein Prädikat ausgesagt wird[8] (subiectum praedicationis oder propositionis), und
  • 3) den Gegenstand einer Wissenschaft oder allgemein das Thema einer Beschäftigung (engl.: subject/matter; subiectum occupationis oder tractationis).

In Aristoteles' Schrift von den Kategorien dient der Begriff Subjekt zur Unterscheidung von etwas Selbständigen zu etwas Unselbständigen. Dem selbständigen Subjekt haften die unselbständigen Akzidenzien an.

Als Objekte wurden hingegen durch intentionale Akte gegebene konkrete Dinge betrachtet, die als Gegenstände im Bewusstsein bereits vorhanden sind. So unterschied beispielsweise Wilhelm von Ockham das esse subiectivum als Sein der Dinge vom esse obiectivum als dem Sein der Gedanken im Geist.[9]

Descartes

René Descartes gilt als Begründer der neuzeitlichen Subjekt-Philosophie, der „das Denken zum Prinzip macht“[10], verwendet aber den Begriff Subjekt in seinen „Meditationes“ noch im vormodernen Sinne. Zwar kommt bei ihm schon das substantivierte „Moy“ (Ich) vor, aber er bezeichnete das Subjekt als 'res' (Ding) und als 'substantia'[11]. Der Geist wird insofern Subjekt genannt, als er Träger der 'cogitationes' (Gedanken, Ideen) ist. Der Geist wird zur eigenständigen, denkenden Substanz, zur „res cogitans“, der das Materielle als etwas Ausgedehntes („res extensa“) gegenübersteht. Entscheidend für den Weg in die Neuzeit ist vor allem Descartes' Versuch, die Gewissheit des denkenden Selbstbezugs als einzig unbezweifelbare Gewissheit zu erweisen („cogito, ergo sum“), wodurch das denkende Ich zur Grundlage aller wissenschaftlich erfassbaren Wirklichkeit wird.

Nicht mehr in einer gottgegebenen Heilsgewissheit, sondern im eigenen Denken soll der Zweifel beseitigt werden. Auch wenn Descartes zur Begründung der menschlichen Fähigkeiten einen Gottesbeweis vorlegte, weil er die Existenz Gottes voraussetzen musste, um den Zweifel zu überwinden[12], so ist sein Denken der Weg in den Deismus, zu einem unpersönlichen Gott. Hiermit wurde er „zum Anwalt einer emanzipierten, von Gott sich losreißenden Aufklärung, einer Selbstbehauptung des Menschen gegen Gott“.[13] Als Subjekt ist der Mensch „für sich“ und nicht mehr für einen Anderen. Er kann nicht mehr als ein Objekt, als Gegenstand im Eigentum eines Anderen betrachtet werden. Der veränderte Subjektbegriff führt in die Ideen der Freiheit und der Selbstverwirklichung des Menschen.

Descartes steht für den Übergang von der ontologischen zur erkenntnistheoretischen Bedeutung des Subjekt-Begriffs. Indem er den Geist, das Bewusstsein, rein unkörperlich dachte, schuf er auch die Frage, wie denn die materielle Welt durch den Geist beeinflusst wird, eine Thematik, die als Leib-Seele-Problem in der Philosophie des Geistes bis in die Philosophie der Gegenwart reicht. Descartes eigene Lösung war ein Dualismus der wechselseitigen substanziellen Einwirkung von Körper und Geist aufeinander.[14] Indem er den Geist dem Körper und der Natur entgegensetzte, erhielt der Mensch bei Descartes in der Trias mit Welt und Gott die führende Rolle.[15]

Kant

Mit seinem neuen Konzept einer Transzendentalphilosophie gelangte Immanuel Kant zu der Einsicht, dass objektive Erkenntnis nur möglich ist, wenn die Objekte durch das Erkenntnisvermögen des Subjekts konstituiert werden. Das Subjekt wird bei ihm zu einem abstrakten Gedanken, einem vor allen empirischen Erfahrungen liegenden transzendentalen Ich, das die oberste Voraussetzung aller Erkenntnis ist. Eine Erkenntnis ist nur möglich, wenn sie von dem „Ich denke“ begleitet wird. Im Gegensatz zu einem passiven Sensualismus ist bei Kant die Spontaneität des Verstandes aktiv und wirkt im Rahmen der a priori gegebenen reinen Anschauungsformen von Raum und Zeit sowie der Kategorien als reinen Verstandesbegriffen durch Synthese mit den empirischen Anschauungen unmittelbar auf die Erkenntnis. Auf diesem Wege schafft das Subjekt selbst das ihm verfügbare Weltbild.

die Bedingungen der Möglichkeit der Erfahrung überhaupt sind zugleich Bedingungen der Möglichkeit der Gegenstände der Erfahrung und haben darum objective Gültigkeit in einem synthetischen Urtheile a priori.[16]

Das Problem dieser Konzeption Kants ist, dass sie keine Brücke zum „empirischen Ich“, zum praktischen Handeln ermöglicht. Die erkenntnistheoretische Konstruktion begründet nicht, die Freiheit zu handeln. Dies zeigte Kant selbst in den Antinomien der reinen Vernunft. So blieb ihm nur übrig, für die praktische Vernunft eine Kausalität aus Freiheit zu postulieren. Die Freiheit kann zwar nicht bewiesen werden, ist aber ein Faktum der praktischen Vernunft. Auch wenn der Mensch als empirisches Subjekt den kausalen Gesetzen der Natur unterliegt, so ist er doch autonom und jederzeit für sein Handeln verantwortlich.

Kant ging es in seiner theoretischen Philosophie vorrangig darum, die Grenzen der Erkenntnis zu bestimmen, und nicht um eine Untersuchung des empirischen Subjekts. Fragen zu den Bedingtheiten und Neigungen des Menschen, die er sehr wohl in Rechnung stellte, hat er in verschiedenen anderen Schriften sowie in einer Reihe von Vorlesungen über empirische Themen abgehandelt.

Deutscher Idealismus

Man kann die Konzepte des Idealismus von Fichte und Hegel als Versuch interpretieren, die Subjekt-Objekt-Spaltung der Neuzeit zu überwinden, indem sie ein Absolutes setzen, in dem die Entgegensetzung von Subjekt und Objekt aufgehoben ist. Bei Fichte ist dies das absolute Ich, bei Hegel der absolute Geist.[17]

Um den bei Kant noch vorhandenen Dualismus von transzendentalem Ich und Ding an sich zu überwinden erklärte Johann Gottlieb Fichte das transzendentale Subjekt zum obersten Prinzip, das allem zugrunde liegt. Dieses absolute Ich ist Ausgangspunkt aller menschlichen Aktivitäten und setzt sich selbst in einer „Tathandlung“ ebenso wie das Nicht-Ich, das für alles steht, was nicht dem Ich zuzurechnen ist. Realität und Idealität sind bestimmt durch das absolute Subjekt. Das Subjekt ist Bedingung des eigenen Handelns und damit uneingeschränkt frei.

„Das Ich setzt sich selbst, und es ist, vermöge dieses blossen Setzens durch sich selbst; und umgekehrt: das Ich ist, und es setzt sein Seyn, vermöge seines blossen Seyns. –Es ist zugleich das Handelnde, und das Produkt der Handlung, das Thätige, und das, was durch die Thätigkeit hervorgebracht wird; Handlung und That sind Eins und ebendasselbe; und daher ist das: Ich bin, Ausdruck einer Thathandlung; aber auch der einzig-möglichen, wie sich aus der ganzen Wissenschaftslehre ergeben muss.“[18]

Bei Hegel ist das Subjekt nicht mehr Fixpunkt der Philosophie, sondern ein Element seines Systems.

„Die lebendige Substanz ist ferner das Sein, welches in Wahrheit Subjekt, oder was dasselbe heißt, welches in Wahrheit wirklich ist, nur insofern sie die Bewegung des Sichselbstsetzens, oder die Vermittlung des Sichanderswerdens mit sich selbst ist.“[19]

In der Vorrede der Phänomenologie des Geistes beschreibt Hegel Wahrheit, Substanz und Subjekt als etwas Identisches.

„Es kommt nach meiner Einsicht, welche sich nur durch die Darstellung des Systems selbst rechtfertigen muß, alles darauf an, das Wahre nicht als Substanz, sondern eben so sehr als Subjekt aufzufassen und auszudrücken“,[20]

Aus erkenntnistheoretischer Perspektive entsteht Wahrheit, wenn der Erkenntnisgegenstand (Substanz) und erkennendes Subjekt zur Identität gelangen. Die Selbstbewegung des Denkens (Subjekt) und die Wirklichkeit (Substanz) sind im Geist vereint. Den Solipsismus der reinen Reflexion auf das Bewusstsein (Berkeley, Kant, Fichte) überwindet Hegel, indem er die Wirklichkeit als ständigen dialektischen Prozess der Interaktion betrachtet

Der Gegenstand der Erkenntnis ist bei Hegel anders als bei Kant nicht außerhalb des Bewusstseins, sondern wird im Bewusstsein erzeugt. Indem das Subjekt sich auf das Objekt bezieht, bezieht es sich deshalb auch immer auf sich selbst. Auf diese Weise wird das Bewusstsein zum Selbstbewusstsein. Dieses realisiert sich in einem dialektischen Schritt aus der Vereinigung von Bewusstsein und Gegenstand.

Subjekte sind für Hegel das „konkret Allgemeine“ in denen sich die Geschichte, die soziokulturellen Institutionen und das gesellschaftliche Wissen reflektieren. Freiheit kann das Subjekt deshalb nicht individuell, sondern nur in Bezug auf andere Subjekte verwirklichen. Dem individuellen Bewusstsein steht das Bewusstsein des anderen gegenüber, das es nicht als eigenes Produkt auffassen kann. Die Vermittlung zwischen dem eigenen und dem fremden Bewusstsein durch den dem Individuum übergeordneten objektiven Geist entsteht im wechselseitigen Kampf um Anerkennung, in dem sich Recht, Moralität und gesellschaftliche Sittlichkeit realisieren.

Das individuelle ‚Subjekt wird zum Bestandteil des kollektiven Volksgeistes und dieser geht wiederum im dialektischen Prozess in den Weltgeist ein, der als mythisches Subjekt zur höchsten Instanz überhaupt erhoben wird.

„Diese formale Bestimmung ist wesentlich der Geist, welcher die Weltgeschichte zu seinem Schauplatz, eigentum und Felde seiner Verwirklichung hat. Er ist nicht ein solcher, der sich in dem äußerlichen Spiel von Zufälligkeiten herumtriebe, sondern er ist vielmehr das absolut Bestimmende und schlechthin fest gegen alle Zufälligkeiten, die er zu seinem Gebrauch verwendet und beherrscht.“[21]

Das Denken der notwendigen Intersubjektivität bei Hegel führt in die modernen Theorien des kommunikativen Handelns bei Apel und Habermas und in die Theorie der Anerkennung bei Honneth, in der Anerkennung zur Grundlage der Selbsterfahrung des Subjektes wird. Andererseits bleibt Hegels System auf die Ebene des Geistes beschränkt, was in der Folge zu sehr unterschiedlichen Fragestellungen bei seinen Nachfolgern führte.

Schopenhauer

Arthur Schopenhauer vertrat einen Idealismus, der auf kritische Distanz zu den Positionen Fichtes und Hegels ging und in mancher Hinsicht an Kant anknüpfte. So sind bei ihm Raum und Zeit wie in der transzendentalen Ästhetik in der Kritik der einen Vernunft reine Anschauungsformen a priori. Anstelle der Kategorien setzte Schopenhauer jedoch alleine die Kausalität.

„In der nunmehr dargestellten Klasse der Objekte für das Subjekt tritt der Satz vom zureichenden Grunde auf als Gesetz der Kausalität, und ich nenne ihn als solchen den Satz vom zureichenden Grunde es Werdens, principium rationis ufficientis fiendi. Alle in der Gesamtvorstellung, welche den Komplex erfahrungsmäßiger Realität ausmacht, sich darstellenden Objekte sind, hinsichtlich des Ein- und Austritts ihrer Zustände, mithin in der Richtung des Laufes der Zeit, durch in mit einander verknüpft.“[22]

Ähnlich wie Objekte untereinander in der Natur durch die Kausalität aneinander gebunden sind, erfolgt ihre Konstitution im Verstand ebenfalls durch die Kausalität.

„Die Sinne liefern nämlich nichts weiter als den rohen Stoff, welchen allererst der Verstand, mittelst der angegebenen einfachen Formen Raum, Zeit und Kausalität, in die objektive Auffassung einer gesetzmäßig geregelten Körperwelt umarbeitet.“[23]

„Die Welt ist meine Vorstellung“ bedeutet, dass es kein Beobachtetes ohne Beobachter, kein Objekt ohne Subjekt gibt. Das solipsistische Problem des transzendentalen Idealismus, der keinen Zugang zur Praxis, zum Handeln eröffnet, wollte Schopenhauer durch die Willensmetaphysik lösen: „das innerste Wesen der Welt“ ist der Wille. Bei Schopenhauer tritt der Wille an die Stelle des Dings an sich bei Kant. Wille (Subjekt) und Vorstellung (Objekt) sind dabei keine getrennten Vorgänge, sondern zwei Aspekte eines einzelnen identischen Vorgangs.

„Der Willensakt und die Aktion des Leibes sind nicht zwei objektiv erkannte verschiedene Zustände, die das Band der Kausalität verknüpft, stehen nicht im Verhältnis von Ursache und Wirkung, sondern sind Eines und das Selbe, nur auf zwei gänzlich verschiedene Weisen gegeben. Die Aktion des Leibes ist nichts Anderes als der objektivierte, d.h. in die Anschauung getretene Akt des Willens.“[24]

Für Schopenhauer ist die Leib-Wille-Identität bereits in den Empfindungen wie Lust und Schmerz gegeben. Diese Identität ist weder begrifflich noch anschaulich zu fassen. Der Zugang zur Welt ist damit eine intuitive Erkenntnis und „die einzige Pforte zur Wahrheit“ [25]. Objekt und Subjekt sind „unzertrennlich verknüpft als notwendige Teile eines Ganzen“ [26]. Nach Schopenhauer kann das erkennende Subjekt sich selbst nicht erkennen, sondern bloß als Wollendes erfahren. Es gibt kein „Erkennen des Erkennens.“ [27] Die Leib-Wille-Identität bedeutet, dass der Mensch sich im Selbstbewusstsein sowohl mittelbar als äußere Erscheinung Objekt ist, als auch unmittelbar von innen im eigenen Wünschen und Wollen als Subjekt gegeben ist.[28]

Um zum Absoluten vorzudringen, muss der Mensch sich von den Bedingtheiten seines Willens befreien und zum reinen Subjekt werden. Der Weg dahin liegt in der Kunst und in der Kontemplation, die einen „Zustand der reinen Objektivität der Anschauung“ ermöglicht. [29]

Feuerbach

Ludwig Feuerbach, ursprünglich Linkshegelianer, löste sich vom klassischen Idealismus. Er entwickelte eine systematische Kritik des herkömmlichen Subjektbegriffs der traditionellen Philosophie und kam zu einer anthropologisch ausgerichteten neuen Konzeption der Philosophie. Hegel, dem Rationalismus, aber auch dem Pantheismus hielt er vor, dass sie das Denken auf unzulässige Weise vom Subjekt abgespalten hätten, indem sie Selbstbewusstsein, Verstand und Vernunft zu einer absoluten Instanz gemacht hätten.[30] Der Mensch wird zum rein denkenden Wesen, während der Leib in dieser Sicht nur ein unwirkliches Dasein hat. Denken als Denken des absoluten Geistes bleibt in sich selbst verhaftet. Mit einer solchen Entäußerung kann man die konkrete Wirklichkeit und damit das Wesen des Menschen nicht fassen.

„Die Philosophie, welche das Endliche aus dem Unendlichen, das Bestimmte aus dem Unbestimmten ableitet, bringt es nie zu einer wahren Position des Endlichen und Bestimmten.“[31]

Materialismus und Empirismus haben hingegen den Vorzug, dass sie das wirklich Existierende zum Kern ihrer Betrachtungen machen. Der Realismus der modernen Wissenschaften ist ein Ausdruck der neuen Zeiten. Allerdings kann auch diese Perspektive, in der der Mensch aus den Augen eines Anatomen oder Chemikers betrachtet wird, nicht zum Wesen des Menschen vordringen. Der Materialismus ist zwar die Grundlage des Gebäudes des menschlichen Wissens, aber nicht das Gebäude selbst. Der Materialismus kann den Geist nicht leugnen, ohne sich selbst zu leugnen.[32] Deshalb ist der einzig sinnvolle Weg, auf den Menschen zurückzugehen.

„Kant hat Recht, das Subjekt muß dem Objekt in der Untersuchung vorausgehen. Aber das Subjekt ändert sich mit der Zeit. Wir sind nicht mehr mathematische, a priori'sche, wir sind empirische, a posteriori'sche Menschen und Subjekte. Das ist der Unterschied zwischen dem Kantschen, dem 18., und dem 19. Jahrhundert."[33]

Das wirkliche Sein ist nicht der Gedanke oder der Begriff wie bei Hegel, sondern die sinnlich wahrgenommene Wirklichkeit. Vor dem Denken stehen die Empfindungen, so dass Sinnlichkeit eine Eigenbedeutung hat, die dem Denken vorausgeht. Das Denken ist immer Abstraktion, das Sein ist immer das Konkrete. Die ursprüngliche Welterfahrung des Menschen darf von der Philosophie nicht ausgeblendet werden, indem diese in der Sprache verhaftet bleibt. Das Einzelne, der seiende Mensch wird nur durch Gefühle und Empfindungen erfasst. Das Sein ist dem Menschen unmittelbar bewusst, ohne dass er es schon reflektiert. Weil der Mensch in der Welt seiner Erkenntnis lebt, ist er im Erkenntnisakt bereits vorausgesetzt. Erkenntnis ist damit notwendig subjektiv und kann keinen Anspruch auf Wahrheit erheben. Wahrheit entsteht erst in der Gemeinschaft mit anderen Menschen. Als Subjekt ist der Mensch auf den Bezug zur Natur und zum Mitmenschen angewiesen.[34]

„ Die neue, die allein positive Philosophie […] hat kein Schibolet, keine besondere Sprache, keinen besonderen Namen, kein besonderes Prinzip - sie ist der denkende Mensch selbst - der Mensch, der ist und sich weiß als das selbstbewußte Wesen der Natur, als das Wesen der Geschichte, als das Wesen der Staaten, als das Wesen der Religion - der Mensch, der ist und sich weiß als die wirkliche (nicht imaginäre) absolute Identität aller Gegensätze und Widersprüche, aller aktiven und passiven, geistigen und sinnlichen, politischen und sozialen Qualitäten“[35]

Stirner

Als Junghegelianer kritisierte Max Stirner in Der Einzige und sein Eigentum den Systemgedanken Hegels.

„Hegel verurteilt das Eigene, das Meinige, die ‚Meinung’. Das ‚absolute Denken’ ist dasjenige Denken, welches vergißt, daß es Mein Denken ist, daß Ich denke und daß es nur durch Mich ist.“[36]

Für Stirner ist das individuelle Subjekt einzigartig und darf in keiner Hinsicht einer Totalisierung unterworfen werden. In gleicher Weise wehrte er sich auch gegen eine Vereinnahmung des Subjekts durch die Religion.

„Warum brandmarkt man Mich, wenn Ich ein ‚Gottesleugner’ bin? Weil man das Geschöpf über den Schöpfer setzt […] und ein herrschendes Objekt braucht. Ich soll unter das Absolute Mich beuegen. Ich soll es.“[37]

Stirner geht es darum, dass der Mensch endlich ist und den Zufälligkeiten der Natur nicht entgehen kann. Gegen Hegel ist auch die Kritik an der Autorität des Staates und an gesellschaftlichen Zwängen gerichtet, die Stirner als „Dressur“ bezeichnete. Hierdurch wird nur individuelle Entscheidungsfreiheit und persönliche Verantwortung eingeschränkt.

„Da dem Staate, wie nicht anders möglich, lediglich um sich zu tun ist, so sorgt er nicht für Meine Bedürfnisse, sondern sorgt nur, wie er Mich umbringe, d.h. ein andres Ich aus Mir mache, einen guten Bürger.“[38]

Marx und Engels

Karl Marx und Friedrich Engels übernahmen von Feuerbach die Hinwendung zum Empirischen.

„Die Voraussetzungen, mit denen wir beginnen, sind keine willkürlichen, keine Dogmen, es sind wirkliche Voraussetzungen, von denen man nur in der Einbildung abstrahieren kann. Es sind die wirklichen Individuen, ihre Aktion und ihre materiellen Lebensbedingungen, sowohl die vorgefundenen wie durch ihre eigne Aktion erzeugten. Diese Voraussetzungen sind also auf rein empirischem Wege konstatierbar.“[39]

Feuerbach war ihnen aber nicht radikal genug. In den Thesen über Feuerbach forderten sie, als empirische menschliche Praxis die Gesellschaft zum Gegenstand zu machen.

„Die Einheit d. Menschen mit d. Menschen, die auf dem realen Unterschied der Menschen begründet ist, der Begriff der Menschengattung aus dem Himmel der Abstraktion auf die wirkliche Erde herabgezogen, was ist er anders als der Begriff der Gesellschaft?"[40]

Vor allem fehlt aus Sicht von Marx und Engels bei Feuerbach die Berücksichtigung des geschichtlichen Prozesses der Veränderungen gesellschaftlicher Verhältnisse (Historischer Materialismus), in denen nicht nur der Einzelne, sondern auch der Mensch als Gattungswesen zum Subjekt wird. Marx sah die Trennung von Subjekt und Objekt bereits in den ersten Tauschhandlungen begründet. Es war nach seiner Auffassung Epikur, der mit der Formulierung des Begriffs der Erscheinung eine gedankliche Gegenüberstellung des Ich mit einer objektiven Welt in die Diskussion brachte.[41]

Im Ursprung war es der Arbeiter, der als Subjekt seine Ware, das Objekt, erzeugte. Durch die kapitalistischen Produktionsverhältnisse entsteht eine Verkehrung von Subjekt und Objekt. Es entsteht eine Entfremdung, in der der Arbeiter nicht mehr den Gegenstand, den er produziert, besitzt und selbst zum Objekt des Produktionsprozesses wird, indem er als Produktionsmittel betrachtet wird. Es kommt zur „Verdinglichung der gesellschaftlichen Produktionsbestimmungen und zur Versubjektivierung der materiellen Grundlagen der Produktion.“[42] Subjekt in dieser Verkehrung wird zum einen der produzierte Gegenstand und zum anderen das Kapital,

In einem weiteren Schritt wird bei Marx aus dem Produktionsgegenstand als Subjekt der Wert zum automatischen Subjekt, der das in der Gesellschaft waltende Prinzip ist.

„In der Tat wird der Wert hier das Subjekt eines Prozesses, worin er unter dem beständigen Wechsel der Formen von Geld und Ware seine Größe selbst verändert, sich als Mehrwert von sich selbst als ursprünglichem Wert abstößt, sich selbst verwertet. Denn die Bewegung, worin er Mehrwert zusetzt, ist seine eigene Bewegung, seine Verwertung also Selbstverwertung.“[43]

Nietzsche

Eine fundamentale Kritik am neuzeitlichen Subjektbegriff formulierte Friedrich Nietzsche. Er bezeichnete Descartes Idee eines Ich als „Fabel“[44] Diese ist darin begründet, dass Descartes in dem grammatischen Satz „Ich denke“ bereits das Ich als existierend voraussetzt und damit einen Zirkel erzeugt.

„Zuletzt ist schon mit diesem ‚es denkt’ zu viel gethan: schon dies ‚es’ enthält eine Auslegung des Vorgangs und gehört nicht zum Vorgange selbst. Man schliesst hier nach der grammatischen Gewohnheit ‚Denken ist eine Tätigkeit, zu jeder Thätigkeit gehört Einer, der thätig ist, folglich - ’“[45].
„Ehemals nämlich glaubte man an ‚die Seele’, wie man an die Grammatik und das grammatische Subjekt glaubte: man sagte, ‚Ich’ ist Bedingung, ‚denke’ ist Prädikat und bedingt – Denken ist eine Tätigkeit, zu der ein Subjekt als Ursache gedacht werden muss. Nun versuchte man, mit einer bewunderungswürdigen Zähigkeit und List, ob man nicht aus diesem Netze heraus könne, - ob nicht vielleicht das Umgekehrte wahr sei: ‚denke’ Bedingung, ‚Ich’ bedingt; ‚Ich’ also erst eine Synthese, welche durch das Denken selbst gemacht wird“[46]

Etwas milder ist Nietzsches Einschätzung der theoretischen Philosophie Kants.

„Kant wollte im Grunde beweisen, dass vom Subjekt aus das Subjekt nicht bewiesen werden könne, - das Objekt auch nicht: die Möglichkeit einer Scheinexistenz des Subjekts, also ‚der Seele’, mag ihm nicht immer fremd gewesen sein, jener Gedanke, welcher als Vedanta-Philosophie schon einmal und in ungeheurer Macht auf Erden dagewesen ist“[47].

Im Gegensatz zur Bewertung Kants sah Nietzsche in der Philosophie Hegels, in der der Weltgeist eine gottgleiche unhintergehbare Instanz ist, eine Konstruktion, die keinen Ausweg aus dem Zimmer des reinen Gedankens ermöglicht.

„Man hat diese Hegelisch verstandene Geschichte mit Hohn das Wandeln Gottes auf der Erde genannt, welcher Gott aber seinerseits erst durch die Geschichte gemacht wird. Dieser Gott aber wurde sich selbst innerhalb der Hegelschen Hirnschalen durchsichtig und verständlich und ist bereits alle dialektisch möglichen Stufen seines Werdens, bis zu jener Selbstoffenbarung, emporgestiegen; so daß für Hegel der Höhepunkt und der Endpunkt des Weltprozesses in seiner eigenen Berliner Existenz zusammenfielen.“[48]

Dennoch verwarf Nietzsche die Rede vom Subjekt als einen Schein, der aufgerichtet wurde, um die Idee der Freiheit zu verteidigen. Nietzsche selbst vertrat einen uneingeschränkten Determinismus.

„Das Subjekt (oder, dass wir populärer reden, die Seele) ist vielleicht deshalb bis jetzt auf Erden der beste Glaubenssatz gewesen, weil er der Überzahl der Sterblichen, den Schwachen und Niedergedrückten jeder Art, jene sublime Selbstbetrügerei ermöglichte, die Schwäche selbst als Freiheit, ihr So- und So-sein als Verdienst auszulegen“[49].
„Nur durch das Vergessen jener primitiven Metapherwelt, nur durch das Hart- und Starr-Werden einer ursprünglich in hitziger Flüssigkeit aus dem Urvermögen menschlicher Phantasie hervorströmenden Bildermasse, nur durch den unbesiegbaren Glauben, diese Sonne, dieses Fenster, dieser Tisch sei eine Wahrheit an sich, kurz nur dadurch, dass der Mensch sich als Subjekt und zwar als künstlerisch schaffendes Subjekt vergisst, lebt er mit einiger Ruhe, Sicherheit und Consequenz; wenn er einen Augenblick nur aus den Gefängnisswänden dieses Glaubens heraus könnte, so wäre es sofort mit seinem ‚Selbstbewusstsein’ vorbei“[50].

Hegels Vorstellung, dass die Sittlichkeit im Staat die Grundlage für die individuelle Freiheit schaft, wies Nietzsche ähnlich wie Stirner zurück und bewertete gesellschaftliche Normen als Zähmung und Unterwerfung des Subjekts.

„Der Mensch wurde mit Hülfe der Sittlichkeit der Sitte und der sozialen Zwangsjacke wirklich berechenbar gemacht.“[51]

Entsprechend folgte Nietzsche auch Kant nicht im Setzen der praktischen Vernunft und der daraus folgenden Pflicht gegen sich selbst, moralisch zu handeln. Moral ist für ihn ausschließlich gesellschaftliche Praxis. Sie ist aus der Ausbalancierung von Macht entstanden und zur reinen Gewohnheit geworden.

„Der Moralität geht der Zwang voraus, ja sie selber ist noch eine Zeit lang Zwang, dem man sich, zur Vermeidung der Unlust, fügt. Später wird sie Sitte, noch später freier Gehorsam, endlich beinahe Instinct: dann ist sie wie alles lang Gewöhnte und Natürliche mit Lust verknüpft – und heisst nun Tugend“[52].

Freud

Sigmund Freud entwickelte einen Begriff des Psychischen, der sich sowohl von dem der naturwissenschaftlich orientierten Medizin als auch von dem der traditionellen Philosophie unterschied. Insbesondere kritisierte er die Gleichsetzung von Bewusstseinsphänomenen mit dem Psychischen.[53] Ihm ging es vor allem um das subjektive Erleben, unabhängig von objektiven Gegebenheiten. So umfasst die Psyche auch das Unterbewusstsein, das nach Freud vor allem durch vorbewusste psychische Strukturen und Muster wie Triebe, Bedürfnisse und Affekte (durch das „Es“) bestimmt ist. Erst auf dieser Grundlage entstehen reflektierte Wahrnehmungen, Gedanken und Erinnerungen (das „Ich“), die ihrerseits durch verinnerlichte Normen, Werte und Gebote der Umwelt (das mit dem Es konfligierende „Über-Ich“) beeinflusst werden. Die Vielfalt der vorbewussten und unbewussten Einflüsse bestimmen den Gehalt des Bewusstseins, der jeweils nur einen Ausschnitt von Es, Über-Ich und Ich umfasst und der gegenüber einer objektiven Wirklichkeit immer auch durch Verdrängung und Sublimierung verzerrt ist. Reine Rationalität, wie sie Kant unterstellte, ist eine Illusion. Freud warnte deshalb:

„Man lasse sich aber nie dazu verleiten, die Realitätswertung in die verdrängten psychischen Bildungen einzutragen und etwa Phantasien darum für die Symptombildung gering zu schätzen, weil sie eben keine Wirklichkeiten sind, oder ein neurotisches Schuldgefühl anderswoher abzuleiten, weil sich kein wirklich ausgeführtes Verbrechen nachweisen lässt.“ [54]

Freuds Kritik am überkommenen philosophischen Subjektbegriff hatte einen großen Einfluss auf philosophische Konzeptionen vor allem seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Eine besondere Bedeutung erlangten dabei sein kulturtheoretischen Überlegungen, in denen er einen ständigen Konflikt zwischen den naturhaften Trieben des Subjekts, dem Es, und den ebenso stets präsenten gesellschaftlichen Forderungen als Über-Ich an den Einzelnen als Bestimmungsfaktor des individuellen Selbstbewusstseins, des Ich, konstruierte. In der Massengesellschaft kann es nach Freud dazu kommen, dass eine Mehrzahl der Individuen ihr eigenes Ichideal durch ein bestimmtes Objekt, durch eine Ideologie oder einen charismatischen Führer ersetzt[55], und die eigenen Befriedigungsmöglichkeiten zugunsten der Gemeinschaft beschränkt. [56]

Wittgenstein

In seinem Frühwerk, dem Tractatus logico-philosophicus entwickelte Ludwig Wittgenstein in Anlehnung an den logischen Atomismus seines Lehrers und Freundes Bertrand Russell eine Abbildtheorie der Sprache. Dabei zeigen seine Überlegungen, ob Aussagen a priori aus der Erfahrung möglich sind, eine zu Kant, noch mehr aber zu Schopenhauer[57] ähnliche Analyse:

  • „Der Satz ist eine Wahrheitsfunktion der Elementarsätze. (Der Elementarsatz ist eine Wahrheitsfunktion seiner selbst.) (TLP 5)
  • „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“ (TLP 5.6)
  • „Ich bin meine Welt (der Mikrokosmus) (TLP 5.63)
  • „Das denkende, vorstellende Subjekt gibt es nicht.“ (TLP 5.631)
  • „Das Subjekt gehört nicht zur Welt, sondern es ist eine Grenze der Welt.“ (TLP 5.632)
  • „Wo in der Welt ist ein metaphysisches Subjekt zu merken?
Du sagst, es verhält sich hier ganz wie mit Auge und Gesichtsfeld. Aber das Auge siehst du wirklich nicht.
Und nichts am Gesichtsfeld lässt darauf schließen, dass es von einem Auge gesehen wird.“ (TLP 5.633)
  • “Das hängt damit zusammen, dass kein Teil unserer Erfahrung auch a priori ist.
Alles, was wir sehen, könnte auch anders sein.
Alles, was wir überhaupt beschreiben können, könnte auch anders sein.
Es gibt keine Ordnung der Dinge a priori.

Wittgenstein vertrat eine realistische Ontologie und postulierte die Existenz einfacher Gegenstände. („Die Welt ist die Gesamtheit der Tatsachen [...]“ (TLP 1.1)). Da Aussagen über die Welt nur durch Erfahrung möglich sind, führt eine idealistische Position in den Solipsismus, der das Subjekt verabsolutiert. Das transzendentale Ich bildet die Grenze zur Welt und das empirische Ich ist ein Teil der Welt.

  • „Hier sieht man, dass der Solipsismus, streng durchgeführt, mit dem reinen Realismus zusammenfällt. Das Ich des Solipsismus schrumpft zum ausdehnungslosen Punkt zusammen, und es bleibt die ihm koordinierte Realität.“ (TLP 5.64)
  • „Es gibt also wirklich einen Sinn, in welchem in der Philosophie nicht-psychologisch vom Ich die Rede sein kann. Das Ich tritt in die Philosophie dadurch ein, daß die Welt meine Welt ist. Das philosophische Ich ist nicht der Mensch, nicht der menschliche Körper, oder die menschliche Seele, von der die Psychologie handelt, sondern das metaphysischen Subjekt, die Grenze - nicht ein Teil der Welt.“ (TLP 5.641).

In der pragmatischen Wendung der Spätphilosophie Wittgensteins wird das Subjekt zum Regelfolger, der ein aktives Mitglied einer Sprachgemeinschaft ist. (z.B. PU § 199) Das denkende Subjekt der traditionellen Philosophie kommt hierbei nicht mehr in den Blick. Eine ausdrückliche Auseinandersetzung erfolgt dann noch einmal mit der Diskussion der Möglichkeit einer Privatsprache (PU §§ 256-271). Im Ergebnis kommt er zum Urteil, dass eine Privatsprache keinen Sinn macht. Sprache ist intersubjektiv. Sie setzt eine Sprachgemeinschaft voraus.

Heidegger

Für Martin Heidegger stellt die Subjektphilosophie das Zentrum der abendländischen Metaphysik dar. Heidegger war Schüler Edmund Husserls, der mit seiner transzendentalen Phänomenologie noch in der Traditionslinie von Descartes und Kant stand. Heidegger lehnt jedoch Husserls Ansatz vom „transzendentalen Subjekt“ ab und zielt stattdessen auf eine „Destruktion“ der traditionellen Subjektphilosophie. Er stellt dem ein Denken gegenüber, das Metaphysik insofern zu überwinden versucht, als es keinen festen Grund in metaphysischen Letztbegründungen mehr zulässt (wie etwa dem Subjekt). Stattdessen versucht es, gerade das „Ab-gründige“ aller menschlichen Existenz zu fassen, das sich ohne den festen Boden der Letztbegründungen auftut. Die Trennung von Subjekt und Objekt ermöglicht keinen unmittelbaren Weltbezug. Sie ist konstruiert:

„Glauben an die Realität der »Außenwelt«, ob mit Recht oder Unrecht, beweisen dieser Realität, ob genügend oder ungenügend, sie voraussetzen, ob ausdrücklich oder nicht, dergleichen Versuche setzen, ihres eigenen Bodens nicht in voller Durchsichtigkeit mächtig, ein zunächst weltloses bzw. seiner Welt nicht sicheres Subjekt voraus, das sich im Grunde erst einer Welt versichern muß. Das In-einer-Weltsein wird dabei von Anfang an auf ein Auffassen, Vermeinen, Gewißsein und Glauben gestellt, eine Verhaltung, die selbst immer schon ein fundierter Modus des In-der-Welt-seins ist.“[58]

Merleau-Ponty

Der französische Phänomenologe Maurice Merleau-Ponty, der sich sehr intensiv mit der Wahrnehmung befasste, sah ähnlich wie Heidegger in der Differenz von Subjekt und Objekt in der Erkenntnistheorie das Problem, dass das Phänomen der unmittelbaren und unvermittelten Wahrnehmung, die erst einen Zugang zum „Fleisch“ der Welt ermöglicht, nicht mit erfasst werden kann. Denn in der „noch stummen Erfahrung“ sind Subjekt (Leib) und Objekt (Welt) noch eng verflochten.[59]

„Durch die Idee des Subjekts ebenso wie durch die des Objekts wird unsere Beziehung zur Welt und zu uns, die im Wahrnehmungsglauben gründet, zu einer Beziehung der Adäquation durch Erkenntnis. Die beiden Begriffe erhellen den Wahrnehmungsglauben nicht, sondern machen stillschweigend von ihm Gebrauch und ziehen Folgerungen aus ihm. Und weil die Entwicklung der Wissenschaft zeigt, dass diese Folgerungen in sich widersprüchlich sind, müssen wir unbedingt auf diesen Glauben zurückgehen, um ihn zu erhellen.“[60]

Kritische Theorie

Die Kritische Theorie schloss an die Theorie Freuds, wonach Kultur das Ergebnis von Verdrängungsvorgängen ist, in verschiedenen Strängen an. Max Horkheimer kennzeichnet die Kritische Theorie als die „intellektuelle Seite des historischen Prozesses der Emanzipation des Proletariats“[61] Hierin eingeschlossen ist der Gedanke, dass die andere Seite, die gesellschaftliche Praxis, das Objekt der Theorie ist. Horkheimer folgt noch dem aufklärerischen Gedanken von der Emanzipation des Subjektes, behält damit aber die Idee der idealistischen Subjekt-Objekt-Spaltung bei. Aufgabe der Kritischen Theorie ist eine „Transformation des gesellschaftlichen Ganzen“ in der Weise, dass die Entfremdung in der modernen Gesellschaft aufgehoben wird, die die Einheit des Subjekts mit sich selbst verhindert.

„Das kritische Denken enthält einen Begriff des Menschen, der sich selbst widerstreitet, solange diese Identität nicht hergestellt ist.“[62]

Die kritische Theorie wendet sich gegen die instrumentelle Vernunft, durch die vor allem in technischen und ökonomischen Zusammenhängen die Subjekte und Objekte sich in Sachzwängen auflösen.

„Subjekt und Objekt werden beide nichtig. Das abstrakte Selbst, der Rechtstitel aufs Protokollieren und Systematisieren hat nichts sich gegenüber als das abstrakte Material, das keine andere Eigenschaft besitzt als solchem Besitz Substrat zu sein.“[63]

In der gesellschaftskritischen Analyse versucht die Kritische Theorie den Gegensatz von Rationalität, mit der der Geist sich selbst zu beherrschen versucht, und einer Subjektivität, in der der Mensch danach strebt, sich mimetisch der Natur anzugleichen, zu überwinden.

„Die Herrschaft des Menschen über sich selbst, die sein Selbst begründet, ist virtuell allemal die Vernichtung des Subjekts, in dessen Dienst sie geschieht.“ [64]

Erich Fromm hat als Psychoanalytiker an der Frankfurter Schule in Zusammenarbeit mit Horkheimer eine materialistische Sozialpsychologie als wichtiges Element der Kritischen Theorie entworfen. Mittler zwischen der ökonomischen Basis und der Theorie ist der seelische Triebapparat des Subjekts. Je mehr der Vater durch die zunehmende Dominanz der kapitalistischen Produktionsweise an Autorität verliert, erfolgt die Sozialisation nicht mehr durch ihn, sondern durch die Verinnerlichung gesellschaftlicher Autorität, die als dominanter Faktor das Über-Ich zunehmend prägt. Der Vater wird so zum Repräsentanten gesellschaftlicher Gewalt.[65] Fromm löste sich allerdings im Verlaufe der Emigration von der Frankfurter Schule und betonte in seinen späteren Schriften stärker die Frage der seelischen Grundbedürfnisse des Menschen. Fromm entwickelte einen „neuen Humanismus“, in dem die Liebe die in den gesellschaftlichen Verhältnissen begründete Aggressivität und Destruktivität (der Todestrieb bei Freud), die Jagd nach dem Glück im modernen Konsumismus, durch Liebe als Grundlage menschlicher Existenz überwunden werden kann. Fromm vertrat nun einen „Glauben an den Menschen und dessen Fähigkeit, sich zu immer höheren Stufen weiterzuentwickeln, durch den Glauben an die Einheit der menschlichen Rasse, durch den Glauben an Toleranz und Frieden sowie an Vernunft und Liebe als jene Kräfte, die den Menschen in die Lage versetzen, sich selbst zu verwirklichen und das zu werden, was er sein kann“[66]

Auch Theodor W. Adorno betonte den Anspruch der Kritischen Theorie, die dialektischen Widersprüche der subjektiven Erfahrung aufzudecken.

„Denn weil in der gegenwärtigen Phase der geschichtlichen Bewegung deren überwältigende Objektivität einzig erst in der Auflösung des Subjekts besteht, ohne daß ein neues schon aus ihr entsprungen wäre, stützt die individuelle Erfahrung notwendig sich auf das alte Subjekt, das historisch verurteilte, das für sich noch ist, aber nicht mehr an sich. Es meint seiner Autonomie noch sicher zu sein, aber die Nichtigkeit, die das Konzentrationslager den Subjekten demonstrierte, ereilt bereits die Form von Subjektivität selber.“[67]

Er sah Hegel in Bezug auf die Frage des Objektes zwiespältig. Zwar hat dieser „gegen die Verdinglichung und Verabsolutierung einzelner Bestimmungen“ in der dialektischen Verheinheitlichung von Subjekt und Objekt widerstanden[68], jedoch hat er „das oberste kritische Moment, die Kritik an der Totalität, am abschlußhaft gegebenem Unendlichen eskamotiert [wegmanipuliert]. […] Die Differenz von Bedingtem und Absolutem hat er weggedacht, dem Bedingten den Schein des Unbedingten verliehen. Damit hat er am Ende doch der Erfahrung Unrecht getan, von der er zehrt.“[69] Adorno hielt an der „Unauflöslichkeit des objektiv Nichtidentischen im subjektiven Begriff fest, so dass in dieser Hinsicht bei ihm „Kant gegenüber Hegel zu Ehren“ kommt.[70] Andererseits distanzierte sich Adorno vom transzendentalen Subjekt Kants, da dieser die gesellschaftliche Bedingtheit des Subjekts nicht erfasst. Er betrachtet daher das Subjekt als empirisches Subjekt, das nicht selbstbestimmt ist, sondern abhängig von den in einer Gesellschaft herrschenden Machtstrukturen.

„Das vermeintlich ansichseiende Subjekt ist in sich wesentlich vermittelt durch das, wovon es sich scheidet, den Zusammenhang aller Subjekte. Durch die Vermittlung wird es selber das, was es seinem Freiheitsbewusstsein nach nicht sein will, heteronom.“[71]

In dieser Bestimmung des Subjekts kommt die Gleichsetzung mit einem ganzheitlichen Individuum, das als empirische Person gedacht wird, zum Ausdruck.

„Denn der Begriff des Subjekts ist sowenig vom Dasein, vom 'Objekt' zu emanzipieren wie der des Objekts von der subjektiven Denkfunktion"[72]

Adorno identifizierte das Über-Ich Freuds mit der Sittlichkeit in der Gesellschaft, die für ihn Ergebnis der gesellschaftlichen Repression und damit Quelle des Gewissens ist. Dem Individuum wird durch die Gesellschaft ein Triebverzicht aufgezwungen, der selbst keine Legitimation hat. Die gesellschaftliche Repression entsteht ihrerseits wieder aus der Triebstruktur des Individuums.

„Das vereinzelte Individuum, das reine Subjekt der Selbsterhaltung, verkörpert im absoluten Gegensatz zur Gesellschaft deren innerstes Prinzip.“[73]

Für Jürgen Habermas ist die frühe Kritische Theorie an der Erschöpfung des Paradigmas der Bewusstseinsphilosophie gescheitert. Seine Absicht liegt in einer Fortenwicklung durch die Berücksichtigung einer Kommunikationstheorie als neuem Paradigma.[74]

„Objektivierendes Denken und zweckrationales Handeln dienen der Reproduktion eines „Lebens“, welches durch die Hingabe erkenntnis- und handlungsfähiger Subjekte an eine blind auf sich selbst gerichtete, intransitive Selbsterhaltung als einzigen „Zweck“ gerichtet ist.“[75]

Erst durch die Hinwendung zu einer Theorie der intersubjektiven Verständigung kann die Begrenzung der Rationalität auf die „instrumentelle Vernunft“ überwunden werden. Ergebnis ist die von Habermas entwickelte Universalpragmatik.

Foucault

In seinem Aufsatz „Subjekt und Macht“ erläuterte Michel Foucault, dass das Thema des Subjekts als ein wesentlicher Antrieb für sein gesamtes Werk angesehen werden kann. Er versteht das Subjekt als das empirische Ich, das kulturell und historisch bestimmt ist.

„Das Wort Subjekt hat zwei Bedeutungen: es bezeichnet das Subjekt, das der Herrschaft eines anderen unterworfen ist und in seiner Abhängigkeit steht; und es bezeichnet das Subjekt, das durch Bewusstsein und Selbsterkenntnis an seine eigene Identität gebunden ist.“[76]

Gegenüber der traditionellen Philosophie ist das moderne Verständnis vom Subjekt stark vom Denken in Strukturen geprägt.

„Man entdeckt, dass die Möglichkeit des M;enschen letztlich auf einer Menge von Strukturen beruht, die er zwar denken und beschreiben kann, deren Subjekt oder modernes Bewusstsein er jedoch nicht ist. Diese Reduktion des Menschen auf Strukturen, in die er eingebunden ist, scheint mir charakteristisch für das heutige Denken zu sein.“[77]

Foucault hat im Verlauf seines Werks sehr unterschiedliche Ansätze für eine kritische Kulturphilosophie gefunden, die als „Archäologie“ oder als „Genealogie“ die Hintergründe gegenwärtiger gesellschaftlicher Strukturen oder Diskurse erhellen sollen. Ein Diskurs ist „ein Feld von Regelmäßigkeiten für verschiedene Positionen der Subjektivität“.[78] Solche Felder sind die Religion, die Ökonomie, die Wissenschaft, die Sexualität oder die Politik. Foucault fragt nach der Rolle und nach den Funktionen eines Subjekts innerhalb eines solchen Diskurses. Der Mensch wird so ein „unterworfener Souverän, ein betrachteter Betrachter“[79] Diese Sicht demonstriert er beispielsweise in der Studie „Die Geburt der Klinik“.

„Im Spital ist der Kranke Subjekt seiner Krankheit, d.h. es handelt sich um einen Fall; in der Klinik geht es nur um ein Beispiel: Hier ist der Kranke ein Akzidenz seiner Krankheit, das vorübergehende Objekt, dessen sie sich bemächtigt hat.“[80]

Für Foucault gibt es keine Ordnung in der Geschichte, die etwa der Vernunft eines Weltgeistes wie bei Hegel unterworfen ist. Der Mensch ist etwas Besonderes (Partikulares), für das keine universellen Gesetze gelten. Sein Leben wie sein Tod sind vielmehr bestimmt durch Zufälle und Kontingenz.

„Es handelt sich um die Zäsuren, die den Augenblick zersplittern und das Subjekt in eine Vielzahl möglicher Positionen und Funktionen zerreißen.“[81]

Über die Frage der unmittelbaren Disziplinierung des Subjektes, die auch Thema in „Überwachen und Strafen“ ist, hinaus entwickelte Foucault den Begriff der Gouvernementalität, der die Praxis der modernen Gesellschaft kennzeichnet, die Eigendynamik des individuellen Subjekts nicht mehr durch unmittelbaren Zwang zu regulieren, sondern durch die Regeln eines Systems wie die liberale Wirtschaftsordnung oder eine parlamentarische Regierungsform. Es entsteht eine Selbststeuerung auf institutioneller und überindividueller Ebene, in der das Subjekt durch ein Regelwerk indirekt zu einem „normalen“ Verhalten gedrängt wird. Abweichendes Verhalten, das die „Sicherheit“ stört, wird sanktioniert.[82]

Eine neue Perspektive eröffnete Foucault mit Studien über „Technologien des Selbst“, in denen er sich mit der subjektiven Selbstinterpretation und den Praktiken des Selbstverstehens auseinander setzte. Dabei ging es ihm um „Formen, in denen das Individuum auf sich selbst einwirkt.“[83] Thema sind Fragen danach, wie kulturelle Gegebenheiten darauf Einfluss haben, wie das Subjekt eine bestimmte Einstellung zu seiner Ethik, zu seiner Seele und zu seinem Körper gewinnt.

Luhmann

Auch in der Systemtheorie von Niklas Luhmann ist die Subjekt-Objekt-Spaltung noch wirksam, indem er zwischen psychischen und physischen Systemen unterscheidet und damit zwischen einer Innen- und einer Außenwelt.

„Der Mensch mag für sich selbst oder für Beobachter als Einheit erscheinen, aber er ist kein System. Erst recht kann aus einer Mehrheit von Menschen kein System gebildet werden. Bei solchen Annahmen würde übersehen, daß der Mensch das, was in ihm an physischen, chemischen, lebenden Prozessen abläuft, nicht einmal selbst beobachten kann. Seinem psychischen System ist sein Leben unzugänglich, es muß jucken, schmerzen oder sonstwie auf sich aufmerksam machen, um eine andere Ebene der Systembildung, das Bewußtsein des psychischen Systems, zu Operationen zu reizen.“[84]

Kommunikation, der Schlüsselbegriff in Luhmanns Systemtheorie, findet allerdings immer auf der empirischen, beobachtbaren Ebene statt, so dass es verfehlt wäre, von der Erkenntnis eines Subjektes zu sprechen. Für Luhmann ist nicht der Mensch Träger der Erkenntnis, sondern dessen Bewusstsein. Weil man in der Beobachtung nicht erkennen kann, wie jemand wahrnimmt, sondern anhand von Reaktionen nur, dass er wahrnimmt, muss die Art der Wahrnehmung für Luhmann eine black box bleiben.[85] Die Fähigkeit zur Erkenntnis ist eine Eigenschaft des psychischen Systems Bewusstsein, das durch Reduktion von Komplexität und Konstruktion der Bewusstseinsinhalte selbstreflexiv tätig wird (Autopoiesis).

„Jede Referenz, sei es auf das System selbst, sei es auf dessen Umwelt, ist ein Konstrukt des Beobachtens. Die Unterscheidung objektiv/subjektiv (im Sinne des neuzeitlichen Sprachgebrauchs) kollabiert also und wird durch die Unterscheidung Selbstreferenz/Fremdreferenz ersetzt, die in jedem Falle und in beiden Richtungen ein Strukturmoment des Beobachtens selber ist.“[86]

In der Wahrnehmung ist das Bewusstsein passives Element der Kommunikation, und kein eigenständiges handelndes Subjekt.

„Es wäre daher kaum angemessen zu sagen, daß das Bewußtsein aus sich selbst heraus bestimmt, was es in die Kommunikation eingibt. Die Kommunikation spezifiziert sich selbst in der Beschränkung durch das, was jeweils bewußtseinsmöglich ist. Eben deshalb geht es an den Realitäten vorbei, wenn man das Bewußtsein (wessen Bewußtsein?) zum Subjekt der Kommunikation und des Wissens erklärt.“[87]

Luhmanns Schlussfolgerung lautet: „Wir können damit auch den Subjektbegriff aufgeben.“[88]

Einzelnachweise

  1. Peter V. Zima: Theorie des Subjekts. Subjektivität und Identität zwischen Moderne und Postmoderne. Francke, 3. Aufl. Tübingen/Basel 2010, X
  2. Peter V. Zima: Theorie des Subjekts. Subjektivität und Identität zwischen Moderne und Postmoderne. Francke, 3. Aufl. Tübingen/Basel 2010, XI-XIII
  3. Hans-Michael Baumgartner: Welches Subjekt ist verschwunden? Einige Distinktionen zum Begriff des Subjekts, in: Hermann Schrödter (Hrsg): Das verschwundene Subjekt, Könighausen & Neumann, Würzburg 1994, 27
  4. Peter V. Zima: Theorie des Subjekts. Subjektivität und Identität zwischen Moderne und Postmoderne. Francke, 3. Aufl. Tübingen/Basel 2010, 49
  5. Peter V. Zima: Theorie des Subjekts. Subjektivität und Identität zwischen Moderne und Postmoderne. Francke, 3. Aufl. Tübingen/Basel 2010, 42
  6. B. Kible: Art. Subjekt, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie, Bd. 10, 373
  7. so bei Aristoteles: Metaphysik Z 3, 1029a 1
  8. bei Aristoteles: Physik I, 2, 185a, 32
  9. Wilhelm von Ockham: Summa logicae, hrsg. The Franciscan Institute of St. Bonaventure University, St. Bonaventure (N.Y) 1974, I Kap. 30
  10. Georg Friedrich Wilhelm Hegel: Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie, in: Werke in 20 Bänden. Auf der Grundlage der Werke von 1832 bis 1845 neu ediert. Red. Eva Moldenhauer und Karl Markus Michel. Frankfurt/M. 1969–1971, Band 20, 123
  11. B. Kible: Art. Subjekt, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie, Bd. 10, 379
  12. Gerd Kimmerle: Kritik der identitätslogischen Vernunft. Untersuchungen zur Dialektik der Wahrheit bei Descartes und Kant, Forum Academicum, Königstein 1982, 53
  13. Christian Link: Subjektivität und Wahrheit. Die Grundlegung der neuzeitlichen Metaphysik durch Descartes, Klett-Cotta, Stuttgart 1978, 101
  14. René Descartes: Meditationes de prima philosophia (1641), sechste Meditation (Untersuchungen über die Grundlagen der Philosophie, deutsche Übersetzung von 1870)
  15. Christian Link: Subjektivität und Wahrheit. Die Grundlegung der neuzeitlichen Metaphysik durch Descartes, Klett-Cotta, Stuttgart 1978, 47
  16. Immanuel Kant: Kritik der reinen Vernunft, Akademie-Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 1900ff, Band III, S. 145
  17. Karl Löwith: Von Hegel zu Nietzsche: der revolutionäre Bruch im Denken des neunzehnten Jahrhunderts, Meiner, Hamburg 1999, 20
  18. Johann Gottlieb Fichte: Über den Begriff der Wissenschaftslehre oder der sogenannten Philosophie, Fichtes Werke. 11 Bände. Hrsg. v. Fichte Immanuel Hermann, Nachdruck der Ausgaben Berlin 1845/46 und Bonn 1834/35, de Gruyter, Berlin 1971, Band 1, 59
  19. Georg Friedrich Wilhelm Hegel: Phänomenologie des Geistes. Werke in 20 Bänden. Auf der Grundlage der Werke von 1832 bis 1845 neu ediert. Red. Eva Moldenhauer und Karl Markus Michel. Suhrkamp, Frankfurt/M. 1969–1971, Band 3, 22-23
  20. Georg Friedrich Wilhelm Hegel: Phänomenologie des Geistes. Werke in 20 Bänden. Auf der Grundlage der Werke von 1832 bis 1845 neu ediert. Red. Eva Moldenhauer und Karl Markus Michel. Suhrkamp, Frankfurt/M. 1969–1971, Band 3, 22-23
  21. Georg Friedrich Wilhelm Hegel: Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie, in: Werke in 20 Bänden. Auf der Grundlage der Werke von 1832 bis 1845 neu ediert. Red. Eva Moldenhauer und Karl Markus Michel. Frankfurt/M. 1969–1971, Band 20, 123
  22. Arthur Schopenhauer: Über die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde. Über den Willen in der Natur: Kleine Schriften I, Diogenes 2007, § 20, 45-46
  23. Arthur Schopenhauer: Über die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde. Über den Willen in der Natur: Kleine Schriften I, Diogenes 2007, § 21, 66
  24. Arthur Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung, dtv, München 1998, Band I, § 18, 151
  25. Arthur Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung, dtv, München 1998, Band II, 227
  26. Arthur Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung, dtv, München 1998, Band II, 30
  27. Arthur Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung, dtv, München 1998, Band II, 169
  28. Arthur Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung, dtv, München 1998, Band II, 248
  29. Arthur Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung, dtv, München 1998, Band II, 475
  30. Ludwig Feuerbach: Grundsätze der Philosophie der Zukunft, Zürich und Winterthur 1843, §§ 10 – 31
  31. Ludwig Feuerbach: Vorläufige Thesen zur Reform der Philosophie (1842), in: Kleine philosophische Schriften (1842-1845). Hrsg.: von Max Gustav Lange, Meiner, Leipzig 1950, 61
  32. nach: Udo Kern: Der andere Feuerbach: Sinnlichkeit, Konkretheit und Praxis als Qualität der "neuen Religion", Lit, Münster 1998, 33
  33. Karl Grün: Ludwig Feuerbach in seinem Briefwechsel und Nachlass sowie in seiner philosophischen Charakterentwicklung. Winter, Leipzig-Heidelberg 1874, Bd. 2, S. 307
  34. Christine Weckwerth: Ludwig Feuerbach zur Einführung. Junius 2002, 81-100
  35. Ludwig Feuerbach: Vorläufige Thesen zur Reform der Philosophie (1842), in: Kleine philosophische Schriften (1842-1845). Hrsg.: von Max Gustav Lange, Meiner, Leipzig 1950, 74
  36. Max Stirner: Der Einzige und sein Eigentum, Reclam, Stuttgart 1991, 381-382
  37. Max Stirner: Der Einzige und sein Eigentum, Reclam, Stuttgart 1991, 380
  38. Max Stirner: Der Einzige und sein Eigentum, Reclam, Stuttgart 1991, 380
  39. Marx, Engels: Die deutsche Ideologie 1845-46, MEW 3, 20
  40. Karl Marx, Brief an Ludwig Feuerbach in Bruckberg, Paris, 11. August 1844, in: Marx/ Engels-Gesamtausgabe (= MEGA). Bd. III/1, Berlin 1975, S. 63
  41. Karl Marx: Differenz der demokritischen und epikureischen Naturphilosophie, vgl. MEW Bd. 40, S. 237-249
  42. Karl Marx: Das Kapital. Drittes Buch, in: Marx/Engels Werke, Bd. 25 887
  43. [Karl Marx: Das Kapital. Erstes Buch, in: Marx/Engels Werke, Bd. 23 169
  44. Götzendämmerung: Die vier grossen Irrthümer 3; KSA 6, 91 (Sämtliche Werke, Kritische Studienausgabe in 15 Bänden Sigle: KSA, hrsg. von Giorgio Colli und Mazzino Montinari. München und New York 1980)
  45. Friedrich Nietzsche: Jenseits von Gut und Böse: Von den Vorurtheilen der Philosophen 17; KSA 5, 31
  46. Friedrich Nietzsche: Jenseits von Gut und Böse: Das religiöse Wesen 54; KSA 5, 73
  47. Friedrich Nietzsche: Jenseits von Gut und Böse: Das religiöse Wesen 54; KSA 5, 73
  48. Friedrich Nietzsche: Vom Nutzen und Nachteil der Historie, Nr. 8, KSA 1
  49. Friedrich Nietzsche: Genealogie der Moral‚ Gut und Böse’, ‚Gut und Schlecht’ 13; KSA 5, 280-281
  50. Friedrich Nietzsche: Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinn 1; KSA 1, 883-884
  51. Friedrich Nietzsche: Genealogie der Moral‚ „Schuld“, „schlechtes Gewissen“ und Verwandtes. 2; KSA 5
  52. Friedrich Nietzsche: Menschliches Allzumenschlisches I, Zur Geschichte der moralischen Empfindungen 99; KSA 2, 96
  53. Sigmund Freund: In: A. Freud u.a. (Hrsg.), Gesammelte Werke, London: Selbstdarstellung. Bd. XIV (Reprint 1955), S. 31-96, hier 86; Die Widerstände gegen die Psychoanalyse. Bd. XIV, S. 97-110, hier 103 sowie Abriss der Psychoanalyse. Bd. XVII (1941), S. 63-138, hier 79-80
  54. Sigmund Freud: Formulierungen über die zwei Prinzipien des psychischen Geschehens. In: A. Freud u.a. (Hrsg.), Gesammelte Werke (Bd. VIII (1943), S. 230-238). London. Hier 238-238
  55. Sigmund Freud: Massenpsychologie und Ich-Analyse, in ders.: Fragen der Gesellschaft. Ursprünge der Religion, Studienausgabe Band IX, Fischer, Frankfurt 1982, 108-109
  56. Sigmund Freud: Das Unbehagen in der Kultur, in ders.: Fragen der Gesellschaft. Ursprünge der Religion, Studienausgabe Band IX, Fischer, Frankfurt 1982, 225-226
  57. Andrea Birk: Vom Verschwinden des Subjekts. Eine historisch systematische Untersuchung zur Solipsismusproblematik bei Wittgenstein, Diss. Erlangen 2004, S. 12 und weitere
  58. Martin Heidegger: Sein und Zeit, Niemeyer, Tübingen 1967, 206.
  59. Maurice Merleau-Ponty: Das Sichtbare und das Unsichtbare (1964), Fink, München 1968, 172-204
  60. Maurice Merleau-Ponty: Das Sichtbare und das Unsichtbare (1964), Fink, München 1968, 42
  61. Max Horkheimer: Traditionelle und kritische Theorie. In: Ders.: Ausgewählte Aufsätze. Bd. 1. Suhrkamp, Frankfurt 1968, 31-182, hier 174
  62. Max Horkheimer: Traditionelle und kritische Theorie. In: Ders.: Ausgewählte Aufsätze. Bd. 1. Suhrkamp, Frankfurt 1968, 31-182, hier 174
  63. Max Horkheimer und Theodor W. Adorno: Dialektik der Aufklärung, Querido, Amsterdam 1947, 76
  64. Max Horkheimer und Theodor W. Adorno: Dialektik der Aufklärung, Querido, Amsterdam 1947, 71
  65. Erich Fromm: Sozialpsychologischer Teil. In: Studien über Autorität und Familie. Forschungsberichte aus dem Institut für Sozialforschung. Alcan, Paris 1936, S. 77-135
  66. Erich Fromm: „Humanismus und Psychoanalyse“ (Humanism and Psychoanalysis), Gesamtausgabe in 10 Bänden, hrsg. v. R. Funk, dtv, München 1989, Band IX, S. 3-11, hier S. 3
  67. Theodor W. Adorno: Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2008, Zueignung
  68. Theodor W. Adorno: Philosophische Terminologie II, Suhrkamp, Frankfurt 1974, 70
  69. Theodor W. Adorno: Zur Metakritik der Erkenntnistheorie. Drei Studien zu Hegel. Gesammelte Schriften, Band 5, Suhrkamp, Frankfurt 1970ff, 323-324
  70. Theodor W. Adorno: Vorlesung zur Einführung in die Erkenntnistheorie, 168, zitiert nach: Carl Braun: Kritische Theorie und Kritizismus. Dr Gruyter, Berlin 1983, 63
  71. Theodor W. Adorno: Negative Dialektik. Gesammelte Schriften, Band 6, Suhrkamp, Frankfurt 1970ff, 213
  72. Theodor W. Adorno: Zur Metakritik der Erkenntnistheorie. Drei Studien zu Hegel. Gesammelte Schriften, Band 5, Suhrkamp, Frankfurt 1970ff, 123
  73. Theodor W. Adorno: Soziologische Schriften I, Gesammelte Schriften, Band 8, Suhrkamp, Frankfurt 1970ff, 55
  74. Jürgen Habermas: Theorie des kommunikativen Handelns. Bd.1: Handlungsrationalität und gesellschaftliche Rationalisierung, Suhrkamp, Frankfurt 1981, 517-518
  75. Jürgen Habermas: Theorie des kommunikativen Handelns. Bd.1: Handlungsrationalität und gesellschaftliche Rationalisierung, Suhrkamp, Frankfurt 1981, 520
  76. Michel Foucault: Subjekt und Macht, in: ders.: Schriften in vier Bänden, Suhrkamp, Frankfurt 2001, Band 4, 255-279, 275
  77. Michel Foucault: Wer sind Sie, Herr Professor Foucault? [1967], in: ders.: Schriften in vier Bänden, Suhrkamp, Frankfurt 2001, Band 1, 779
  78. Michel Foucault: Archäologie des Wissens [1969], Suhrkamp, Frankfurt 1990, 82
  79. Michel Foucault: Die Ordnung der Dinge. Eine Archäologie der Humanwissenschaften [1966], Suhrkamp, 3. Auflage Frankfurt 1980, 377
  80. Michel Foucault: Die Geburt der Klinik. Eine Archäologie des ärztlichen Blicks [1973], Ullstein, Frankfurt-Berlin-Wien 1976, 75
  81. Michel Foucault: Die Ordnung des Diskurses [1972], Fischer, Frankfurt 1991, 37
  82. Michel Foucault: Geschichte der Gouvernementalität. I+II, 1977-1978 bzw. 1978-1979, Suhrkamp, Frankfurt 2004
  83. Michel Foucault: Technologien des Selbst, in: Luther H. Martin (Hrsg.): Technologien des Selbst, Fischer, Frankfurt 1993, 24-62, 27
  84. Niklas Luhmann: Soziale Systeme. Grundriß einer allgemeinen Theorie. Frankfurt 1984, 555
  85. Niklas Luhmann: Die Wissenschaft der Gesellschaft, Frankfurt 1990, 13-17
  86. Niklas Luhmann: Die Wissenschaft der Gesellschaft, Frankfurt 1990, 78
  87. Niklas Luhmann: Die Wissenschaft der Gesellschaft, Frankfurt 1990, 566
  88. Niklas Luhmann: Soziale Systeme. Grundriß einer allgemeinen Theorie. Suhrkamp, Frankfurt 1987, 111

Literatur

  • B. Kible u.a.: Art. Subjekt, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie, Bd. 10, 373-400.
  • Peter Bürger: Das Verschwinden des Subjekts. Eine Geschichte der Subjektivität von Montaigne bis Barthes. Suhrkamp, 2. Aufl. Frankfurt 1998, ISBN 978-3-51858262-6
  • Manfred Frank, Gérard Raulet, Willem van Reijen (Hrsg.): Die Frage nach dem Subjekt, Suhrkamp, Frankfurt 1988, ISBN 978-3-51811430-8
  • Gerhard Krieger / Hans-Ludwig Ollig (Hrsg.): Fluchtpunkt Subjekt. Facetten und Chancen des Subjektgedankens, Schöningh, Paderborn 2001, ISBN 978-3-50674819-5 .
  • Peter V. Zima: Theorie des Subjekts. Subjektivität und Identität zwischen Moderne und Postmoderne. (UTB 2176) Tübingen/Basel 2000, ISBN 3-8252-2176-8.