Basic Instinct ist ein Film des niederländischen Regisseurs Paul Verhoeven. Der Erotikthriller der an die Arbeiten Alfred Hitchcocks erinnern lässt, basiert auf dem Original-Drehbuch von Joe Eszterhas und fesselte 1992 durch seinen verstörenden Plot und obsessive Sex-Szenen das weltweite Kino-Publikum. Der Film machte Hauptdarstellerin Sharon Stone über Nacht zur Sex-Ikone.
Film | |
Titel | Basic Instinct |
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Produktionsland | USA |
Originalsprache | englisch |
Erscheinungsjahre | 1992 |
Länge | 123 Minuten |
Stab | |
Regie | Paul Verhoeven |
Drehbuch | Joe Eszterhas |
Produktion | Alan Marshall |
Musik | Jerry Goldsmith |
Kamera | Jan de Bont |
Schnitt | Frank J. Urioste |
Besetzung | |
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Handlung (mit Spoiler)
Der einstmals erfolgreiche Rocksänger Johnny Boz wird tot in seinem Haus in San Francisco gefunden. Gefesselt mit einem weißen Seidenschal wurde das Opfer anscheinend beim Geschlechtsakt mit einem Eispickel, mit welchem normalerweise Cocktaileis zerkleinert wird, grausam verstümmelt. Schnell steht die Lebensgefährtin des Ermordeten, die schöne Schriftstellerin Catherine Tramell, im Fokus der polizeilichen Ermittlungen. Sie hatte Monate zuvor ein Buch veröffentlich in dem ihre Romanfigur - ein ehemaliger Rockstar - mit einem Eispickel ermordet wird.
Detective Nick Curran ist fasziniert von der geheimnisvollen blonden Schönheit, die Männern wie Frauen nicht abgeneigt ist und anscheinend jedes Detail aus seiner Vergangenheit kennt. Curran lässt sich auf eine heiße Affäre mit Catherine ein und erfährt, dass in dem nächsten Buch der Schriftstellerin ein Polizist das Zeitliche segnen wird.
Nach und nach stellt sich heraus, dass Tramell im College ein Verhältnis mit Currans Lebensgefährtin Beth hatte, welche später von Curran aus Verfolgungswahn erschossen wird. Außerdem stand Tramell im Verdacht, ihre Eltern durch Sabotage an der Yacht der Familie ermordet zu haben.
Nachdem sie ihr Buch geschrieben hat, will sie auch Curran ermorden, stellt jedoch fest, dass sie sich in ihn verliebt hat.
Entstehungsgeschichte
Schon beim Start der Dreharbeiten im April 1992 sorgte Paul Verhoeven Erotik-Thriller für Aufsehen. Der niederländische Regisseur hatte sich vor Drehstart mit zahlreichen Schwulen- und Lesbenvereinigungen in San Francisco zusammengesetzt um das skandalträchtige und drei Millionen US-Dollar teure Drehbuch von Joe Eszterhas (Music Box) zu entschärfen. Als diese jedoch forderten, dass Plot und Charaktere drastisch verändert werden sollten, gab Verhoeven die Zusammenarbeit mit ihnen auf. Dies sollte sich rächen: schon am ersten Tag der Dreharbeiten kamen über 150 Demonstranten und machten das Filmen mit ihren lautstarken Parolen zur Farce. Die Produzenten klagten und erwirkten, dass sich die Demonstranten von nun an 300 Fuß vom Set entfernt halten mußten - natürlich durchbrachen bald schon zwei Dutzend die Absperrungen und wurden von der Polizei in gewahrsam genommen.
Rezeption
Die kostenlose PR vor dem Kinostart hielt was sie versprach: Verhoevens Basic Instinct sorgte mit seinen freizügigen Sexszenen für einen regelrechten Hollywoodtabubruch. Auch deftige Gewaltszenen waren vorhanden und so brach der spannungsgeladene Erotikthriller in den USA rasch die 100 Mio. US-Dollar-Grenze und spielte weltweit mehr als 352 Mio. US-Dollar ein. Sharon Stone erlangte für ihr Spiel als leidenschaftliche, undurchschaubare und unwiderstehliche Femme fatale Catherine Tramell über Nacht Weltruhm. Unvergessen die Szene in der Stone den ermittelnden Polizisten einen Blick auf ihre geöffneten Schenkel erlaubt (die übrigens vom Regisseur persönlich ins Skript geschrieben wurde). Ebenfalls bemerkenswert sind die gute Kameraführung von Jan de Bont (Stirb langsam) und die eindringliche Musikuntermalung von Jerry Goldsmith (Chinatown).
Der weltweite Erfolg von Basic Instinct zog eine große Anzahl schlechterer Erotikthriller nach sich, darunter Phillip Noyces Sliver, ebenfalls mit Sharon Stone in der Hauptrolle besetzt, oder Fair Game mit Cindy Crawford.
Anekdoten
- Basic Instinct ist einer der Filme, die sich rühmen dürfen, in Deutschland ungeschnitten in einer FSK-Freigabe ab 16 erschienen zu sein. Die amerikanische Kinoversion ist um etwa eine Minute kürzer.
- Kim Basinger, Michelle Pfeiffer und Greta Scacchi lehnten die Rolle der Catherine Tramell ab. Kelly Lynch wurde ebenfalls die Rolle angeboten, Mariel Hemingway und Kelly McGillis spielten für die Rolle vor. Die schwedische Schauspielerin Lena Olin war ebenfalls an der Rolle interessiert, lehnte aber die Zusammenarbeit mit Regisseur Paul Verhoeven ab. Emma Thompson die zu Gunsten des Films Wiedersehen in Howards End auf ihr Mitwirken in Basic Instinct verzichtete, entgegnete später humorvoll: "Soweit ich das in Sharon Stones Liebesszene in 'Basic Instinct' sehen kann, formten sie ihren Körper aus haltbarem Plastilin. Sie reitet Michael Douglas wie einen Esel und nicht ein Zoll an ihrem Körper bewegte sich. Wäre das mir passiert, wären da einige Dinge gewesen, die mir wahrscheinlich ins Auge geflogen wären."
Auszeichnungen
Die Kritik war über Paul Verhoevens Film gespaltener Meinung. So gab es neben einer Nominierung Sharon Stones für den Golden Globe auch mehrere Nominierungen für die Goldene Himbeere, die die schlechtesten Leistungen des Filmjahrs prämiert. Für den Oscar nominiert wurden Jerry Goldsmiths Filmmusik und der Cutter Frank J. Urioste.
Nominiert in den Kategorien
- Bester Schnitt
- Beste Filmmusik
Nominiert in den Kategorien
- Beste Hauptdarstellerin - Drama (Sharon Stone)
- Beste Filmmusik
Weitere
Internationale Filmfestspiele von Cannes 1992
- nominiert für die Goldene Palme als bester Film
- Beste Darstellerin (Sharon Stone)
- Begehrenswerteste Frau (Sharon Stone)
Nominiert in den Kategorien
- Bester Film
- Bester Darsteller (Michael Douglas)
- Bestes On-Screen Duo (Michael Douglas und Sharon Stone)
Goldene Himbeere 1993 Nominiert in den Kategorien
- Schlechtester Darsteller (Michael Douglas)
- Schlechteste Neuentdeckung (Sharon Stone, obwohl sie schon in zwei Dutzend anderen Filmen zuvor mitgewirkt hatte)
- Schlechteste Nebendarstellerin (Jeanne Tripplehorn)