Geist

Begriff der Philosophie, Theologie, Psychologie und Alltagssprache
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Mit dem Begriff Geist bezeichnet die deutsche Sprache eine im Ansatz von körperlichen Funktionen zu unterscheidende Fähigkeit oder Eigenschaft von Menschen oder Menschengruppen, im weiteren Sinne auch anderer Lebewesen oder unbelebter Gegenstände.

Der Begriff des Geistes

Geist als menschliche Fähigkeit

Im Zusammenhang mit dem Menschen wird als Geist seine kognitive Existenz bezeichnet, also die Tatsache, dass er Verstand und Denkkraft besitzt, aber auch Ideen und Vorstellungen hat.

Der Begriff Geist umfasst alle mentalen Fähigkeiten des Menschen: Verstand, Intellekt, Intelligenz, Urteilskraft, Erfahrung sowie die Fähigkeit Zusammenhänge aufzudecken. Geist hat vor allem aber auch kommunikative Aspekte, denn Geist will sich mitteilen, sucht Kontakte und entwickelt sich im kommunikativen Austausch mit anderen.

Die Tätigkeit des kognitiven Geistes wird durch das Gehirn vermittelt und in vieler Hinsicht ermöglicht. Der kognitive Geist steht im "Gegensatz" zum Körper, also zur materiellen, sozialen und körperlichen Existenz des Menschen. Aber auch kognitiver Geist und Seele können ein Gegensatzpaar bilden. Dann wird der kognitive Geist dem rationalen Verstand, der Vernunft, Intelligenz, der Kognition oder dem Bewusstsein seiner Selbst zugeordnet. Die Seele (lateinisch: anima) ist demgegenüber das belebende, gefühlsmäßige Prinzip. Die Seele bzw. der Geist überdauert nach Ansicht der meisten Religionen sowie vieler Philosophen den biologischen Tod, da sie nicht zusammengesetzt ist.

Geist als menschliche Eigenschaft

Der Begriff Geist kann eine menschliche Eigenschaft bezeichnen,wenn von jemandem gesagt wird, er habe Geist. Gemeint ist damit, dass ein Mensch seinen Verstand einsetzt oder intelligent ist. Geistreich ist ein Mensch, der mit seinem Denk- und Sprachvermögen brilliert.

Geist als Bewußtsein

Insbesondere im Buddhismus wird Geist als Bewußtsein definiert, welches in seiner Essenz ewig besteht, dem unendlichen Raum gleicht und die menschliche Existenz überschreitet und überdauert. Das Individuum indentifiziert den eigenen Geist, nach dieser Auffassung, lediglich fälschlich mit dem eigenen Körper und unterliegt der Fehleinschätzung Geist sei Bewußtsein eines von anderen getrennten Individuums. Ein erleuchtetes Wesen (Buddha) läßt diese Eingrenzungen hinter sich, erkennt den Geist, das eigene Bewußtsein als nicht an Körper und Ich-Vorstellung gebunden und erfaßt die Raumähnlichkeit des Geistes.

Man findet in buddhistischen Schriften (insbesondere bei Longchenpa) auch die Bezeichnung Grundlegender Raum der Phänomene zur Charakterisierung des Geistes. Nach diesem Ansatz erscheinen die Phänomene (Wahrnehmung des eigenen Körpers und der Welt) als energetisches Spiel im Kontinuum des Geistes, ohne aber selbst Geist zu sein. Sie sind lediglich leere Erscheinungen ohne ein ihnen innewohnendes Sein (Sanskrit: Shunyata).

Alle fühlenden Wesen sind nach dieser Sichtweise mit Geist ausgestattet und letztlich miteinander verbunden. Im Buddhismus haben aber auch Wesen einen Geist, die sich ihrer Selbst nicht bewußt sind, noch kein rationales Denken entwickelt haben und verstandesmäßiger Prozesse nicht fähig sind (Tiere).

Geist als Seele

Gelegentlich wird der Begriff des Geistes mit dem der Seele gleichgesetzt. Geist wird von einigen Religionen als der unsterbliche Teil eines Menschen aufgefasst.

In Anlehnung an die Vorstellung der Unsterblichkeit des Geistes ist Geist auch ein anderes Wort für Gespenst, siehe dort.

Geist als Grundidee

Geist kann auch die Quintessenz einer Idee, eines Tuns oder einer Gruppe von Menschen meinen, die im gleichen Sinne denken oder handeln. In diesem Sinne wird das Wort "Geist" gebraucht, wenn man vom "Geist der Neuzeit" spricht.

Es kann sich auch um einen Inbegriff gemeinsamer innerer Haltungen oder Überzeugungen von Menschen handeln, wie etwa im "Geist von Malente".

Nur auf diese Wortbedeutung zielt auch die Negation "Ungeist", von dem etwa verbrecherische Zeiten oder Menschen "beherrscht" werden.

In dieser Formulierung klingt noch die urtümliche Vorstellung einer Besessenheit durch ein reales äußeres Geistwesen an (siehe unten Naturgeister).

Einordnung des Begriffs Geist in die naturwissenschaftlichen Grundkategorien

Wenn man die drei Basisbegriffe der heutigen Naturwissenschaften Stoff (= Materie), Strahlung (= Energie) und Struktur (= Information) betrachtet, kann man fragen, wo der Begriff Geist naturwissenschaftlich eingeordnet werden kann.

Die erste und wichtigste Unterteilung der Struktur ist die Unterscheidung zwischen Zufallsstruktur und geordneter Struktur oder auch zwischen Zufallsinformation und nicht zufälliger Information. Reine Zufallsinformation hat kaum Informationsgehalt, ist geistlos. Geist gehört zur geordneten Information.

Dazu kommt dann der Basisbegriff des Lebewesens. In den Naturwissenschaften gesteht man Geist nur Lebewesen mit einem Nervensystem zu. Noch enger wird die Definition, wenn man Geist nur auf den Menschen bezieht. Man muß die Definition aber wieder ausweiten, weil auch die Produkte des menschlichen Geistes beispielsweise Bücher nach allgemeiner Vorstellung geistige Produkte sind.

Basisbegriffe der Natur- und Strukturwissenschaften

Materie ------------  Energie 
   \                     /
    \                   /
     \                 /
      \               /
          Information 
              /\
             /  \
            /    \
           /      \
          /        \
 Zufalls-          geordnete Information
 Information         \
                      \
                      geordnete Strukturen in Lebewesen
                       \
                        \
                        Informationsverarbeitung in Lebewesen 
                         \
                          \
                           Geist ist die Informationsverarbeitung im menschlichen Gehirn
                           (nervale Algorithmen und Inhalte )
                           Geist steckt auch in den Produkten zb in Büchern

Die Erforschung des Geistes

Geist im Gehirn

Der Geist ist in der Hirnforschung der Teil, der sich durch Beschreibung von Nervenzellen und chemischen Vorgängen im Hirn nicht fassen lässt. Egal, ob man von Bewusstsein spricht oder von Geist, gemeint ist der Teil, der den Menschen zu einer Persönlichkeit macht. Die Neurologie des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts geht davon aus, dass das komplexe geistige Gebilde eines Individuums im Lauf der Entwicklung, die im Fötus im Mutterleib beginnt, über eine Reihe von Prägungen (Verstärkung und Verkümmerung bestimmter Nervenstränge und -gruppen im Gehirn) entsteht. Der menschliche Verstand besitzt ein Bewusstsein seiner selbst. Er kann über sich selbst nachdenken. Ohne Zweifel besitzen Tiere ein ebenfalls oft hochentwickeltes Gehirn, zuweilen sogar "Persönlichkeit". Es ist jedoch noch nicht erforscht, ob Tiere etwa Selbstbewusstsein haben (beispielsweise über den Tod, also das Ende ihrer Existenz nachdenken können). Man muss auch davon ausgehen, dass im Hirn von Tieren Denkvorgänge nicht an Sprache und deren Semantik und Grammatik gebunden sind. Wie auch immer der Geist von Tieren geartet sein mag, er gestattet es dem Menschen bislang nicht seinen Anspruch, sich mit einem Tier darüber zu verständigen zu befriedigen.

Geist ist, informationstheoretisch definiert, im menschlichen Gehirn auch das, was viele Informationen im Sinne einer groben Richtung zusammenfasst. Er ist die Art, wie ein Hirn Informationen verarbeitet, und das Ergebnis dieser Informationsverarbeitung. Er gibt der Vielfalt zufälliger Informationen, die auf das Gehirn einstürmen, Richtung und Sinn. Er ordnet. Wobei im Gehirn eine ordnende Instanz noch nicht nachgewiesen werden kann. Derzeit liegt es nahe zu vermuten, dass es sich beim Gehirn mit seinen neuronalen Netzen um ein nichtlineares System dicht am Chaos handelt, das sich immer wieder neu selbst organisiert und allmählich in eine Richtung entwickelt, die sich dabei selbst verstärkt. Diesen Prozess könnte man als Geist bezeichnen.

Künstliche neuronale Netze versuchen die vielfach vernetzten Lernprozesse des lebendigen Gehirns mit zunehmendem Erfolg nachzuahmen. Abgesehen davon, dass der Computer mit einem Bewusstsein seiner selbst immer wieder Gegenstand von Romanen und Filmen ist, stellt sich die Frage, ob in künstlichen neuronalen Netzen tatsächlich irgendwann ein Bewusstsein der Befindlichkeit des eigenen (künstlichen) Organs entsteht, ob ein künstliches neuronales Netz also wird mitteilen können, dass es sich zufrieden oder unzufrieden fühlt.

Ein Problem des Ansatzes, der versucht, den Geist über das Gehirn zu erklären ist, dass sogenannte Qualias bestehen. Oder kurz gesagt: der Geist unterscheidet zwischen Positivem und Negativem. Ginge der Geist nur aus einem Neuronennetzwerk hervor, so bestünde keine plausible Erklärung, wieso etwas als gut empfunden wird. Selbiges gilt auch für die Willensbildung, da der Wille und eine elektrochemisch ausgelöste Handlung grundlegend verschiedene Phänomene sind. Im christlichen Glauben wird davon gesprochen, dass während der Schwangerschaft durch Gott Leben in den Embyro eingepflanzt wird. So wäre es also denkbar, dass Geist und Gehirn unabhängig voneinander sind und dass die Informationen im Gehirn lediglich von dem außen stehenden Geist genutzt werden, so wie er laut Ecclesscher Hypothese auch das Gehirn zur Steuerung seines Körpers verwendet. Während der Willensbildung ist eine erhöhte Aktivität in der äußeren Hirnrinde, in den Dendronen-Arealen, festellbar. Womöglich greift der Geist über diese auf das neuronale Netzwerk zu. Für einen außerhalb des Gehirns bestehenden Geist spricht auch, dass im Gehirn kein Entscheidungszentrum nachgewiesen wurde. Von Reflexen abgesehen, erfolgt vor einer Handlung jedoch eine Überlegung, in der aus allen Informationen eine Grundlage für die Entscheidung geschaffen wird, welche zudem mit den Qualias übereinstimmen muss. So wäre es also denkbar, dass der Geist das Entscheidungszentrum darstellt, das erfahrungsgemäß vorhanden ist.

Geist in Bild und Zahlen

Datei:Pentagondodekaeder.png
Pentagondodekaeder

Mittlerweile kann man durch neuroradiologische Untersuchungsmethoden wie Kernspintomografie und Positronenemissionstomografie in grober Vereinfachung dem menschlichen oder tierischen Geist im Gehirn beim Denken zuschauen. Es ist also eine Bildgebung der die einzelnen geistigen Funktionen begleitenden Stoffwechselvorgänge - nicht der Denktätigkeit oder der Gedankeninhalte - möglich. Die Funktion einzelner Nervenfasern am lebenden Menschen ist dabei schwer zu erfassen. Es gelingt, einzelne Gehirngebiete als aktiv oder inaktiv zu beschreiben; einzelne Gedanken kann man technisch bisher nicht aufschlüsseln und es ist fraglich, ob dies prinzipiell überhaupt möglich ist.

Einzelne Leistungen des Geistes lassen sich quantifizieren, beispielsweise als IQ oder EQ.

Im antiken Griechenland wurde dem Geist der Dodekaeder als einer der fünf platonischen Körper zugeordnet.

Persönlichkeiten über den "Geist"

Galileo Galilei: Ich befand mich eines Tages im Hause eines in Venedig sehr angesehenen Arztes, wohin öfters Leute kamen, teils aus Neugier, um eine Leichensektion von der Hand eines ebenso wahrhaft gelehrten, wie sorgfältigen und geschickten Anatomen ausführen zu sehen. Diesen Tag nun geschah es, dass man den Ausgangspunkt der Nerven aufsuchte, welches eine berühmte Streitfrage zwischen den Ärzten aus der Schule des Galen und den Peripatetikern ist. Als nun der Anatom zeigte, wie der Hauptstamm der Nerven, vom Gehirn ausgehend, den Nacken entlang zieht, sich durch das Rückgrat erstreckt und durch den ganzen Körper verzweigt, und wie nur ein ganz feiner Faden von Zwirnsdicke zum Herzen gelangt, wendete er sich an einen Edelmann, der Ihm als Peripatetiker bekannt war und um dessentwillen er mit außerordentlicher Sorgfalt alles bloßgelegt und hatte, mit der Frage, ob er nun zufrieden sei und sich überzeugt habe, dass die Nerven im Gehirn ihren Ursprung nehmen und nicht im Herzen. Worauf unser Philosoph, nachdem er ein Weilchen in Gedanken dagestanden, erwiderte: Ihr habt mir das alles so klar, so augenfällig gezeigt - stünde nicht der Text des Aristoteles entgegen, der deutlich besagt, der Nervenursprung liege im Herzen, man sähe sich zu dem Zugeständnis gezwungen, dass Ihr Recht habt."

Für Descartes: waren die wichtigsten Eigenschaften des menschlichen Geistes die Erkenntnisfähigkeit und der Wille. Zur Lokalisierung meinte er die Schnittstelle zwischen Leib und Seele wäre in der Zirbeldrüse zu finden, dem einzigen unpaarigen Organ des Gehirns. Gegenthese: Entgegen der Vermutung Descartes', dass es irgendwo im Gehirn ein singuläres Zentrum geben müsse, in dem alle Informationen zusammenkommen und einer einheitlichen Interpretation zugeführt werden, - einen Ort an der Spitze der Verarbeitungspyramide, wo das innere Auge die Welt und sich selbst betrachtet, entgegen dieser plausiblen Annahme erbrachte die Hirnforschung den Beweis, dass ein solches Zentrum nicht existiert. Korbinian Brodmans Vermutung hat sich bestätigt. Er folgerte schon zu Beginn dieses Jahrhunderts aus seiner Entdeckung funktionell und anatomisch abgrenzbarer Hirnrindenareale, ich zitiere: "Wir müssen daher die Annahme, dass eine Verstandesleistung oder ein Gemütsvorgang ... in einem einzelnen umschriebenen Rindenteile zustande komme, mag man diesen nun "Assoziationszentren" oder "Denkorgan" oder ähnlich nennen, als eine ganz unmögliche psychologische Vorstellung ablehnen." Uns stellt sich heute das Gehirn als extrem distributiv organisiertes System dar, in dem zahllose Teilaspekte der einlaufenden Signale parzelliert und parallel abgearbeitet werden.

Aristoteles: Die Seele ist die Form (nicht im heutigen umgangssprachlichen Sinne) des Leibes. Anima forma corporis. Der Geist ist die einfache, immaterielle Substanz, die zum Denken und freien Wollen disponiert ist. Idee von den Nervenzellen: der Nervenursprung liege im Herzen, das Gehirn dient nur der Kühlung. In der Antike vermutete man auch in den Seitenventrikeln den Platz für unsere geistigen Zustände.

Buddha: Es ist der Geist selbst, der das Aufgebot der Myriaden von Wesen hervorruft, als auch die Welt, in der sie sich befinden. (Madhyamakavatara VI.89 aus Dalai Lama: Dzogchen - Die Herz-Essenz der Großen Vollkommenheit, Theseus Verlag 2001)

Geistwesen, Geister

Als Geist kann auch ein mit einer Eigenexistenz versehenes, nicht notwendig unkörperliches Wesen bezeichnet werden. Geister sehen meist Menschen die irgend etwas in sich hinein Fressen !!! Da sie meist sehr freundliche "WESEN" sind sollte man keine Angst vor ihnen haben den sie haben mehr Angst vor uns wie wir vor ihnen !!! (Tipp:Falls sie mal einen treffen bloss nie die Angst zeigen ! Einfach ein kräftiges "BOOH" und sie verschwinden oder ihnen etwas Scharfes wie Chille entgegen werfen !!! Dan kann nix passieren !)

Der Heilige Geist

Die christliche Religion kennt den Heiligen Geist als dritte Person der Dreifaltigkeit neben Gottvater und Sohn. Nach der biblischen Überlieferung (Matthäus-Evangelium) wird die Jungfrau Maria schwanger "vom Heiligen Geist". Nach Jesu Himmelfahrt wird der Heilige Geist zu Pfingsten über die Apostel ausgegossen, die daraufhin mit verschiedenen Geistesgaben ausgestattet sind. Hiervon abgeleitet werden Pfarrer und andere kirchliche Amtsträger als Geistliche bezeichnet. Auch von Gottvater wird neutestamentlich ausgesagt, dass er Geist sei.

Geister in der Bibel

Sowohl das Alte als auch das Neue Testament weisen darüber hinaus zahlreiche Textstellen auf, in denen ausdrücklich von Geistern die Rede ist. Von Jesus wird ausdrücklich berichtet, dass er aus vielen Menschen unreine Geister austrieb. Die Geister sind in diesem Zusammenhang nicht metaphorisch, sondern konkret zu verstehen. Charakteristisch ist Lukas Lk 11,24-26.

Naturgeister, Totengeister

In vielen Kulturen spielen Naturgeister eine Rolle. Gemeint sind Wesen, die Pflanzen, Tiere oder tote Gegenstände, aber auch Landschaften bewohnen, aber oft keine Götter im engeren Sinne sind. Siehe Naturgeist.

In vielen Religionen hält man es für möglich, dass Menschen von Geistern besessen sein können. Dann verlieren sie die Kontrolle über ihr Tun. Ihr Verstand erscheint fremdgelenkt. Viele Geisteskrankheiten wurden bis ins zwanzigste Jahrhundert hinein so erklärt. Siehe Besessenheit.

Ferner kennen zahlreiche Kulturen Totengeister als Relikt Verstorbener. Siehe Gespenst.

andere Wortbedeutung: Alkohol

Der Ausdruck Geist wird auch im Zusammenhang mit alkoholischen Getränken verwendet und meint den Alkohol selbst. Der Ausdruck "Spirituosen" für alkoholische Getränke ist vom lateinischen spiritus für Geist abgeleitet. Ein "Himbeergeist" ist beispielsweise ein aus Himbeeren destilierter Schnaps. Im Ausdruck "Weingeist" und im Markennamen "Klosterfrau Melissengeist" verbirgt sich die Information, dass er eine stattliche Menge an Alkohol enthält, hinter dem Wort "Geist".

Als geistige Getränke bezeichnet man alkoholische Getränke vielleicht deshalb, weil sie "zu Kopf steigen" können. Möglicherweise geht diese Verwendung des Begriffs auch auf schamanistische Praktiken zurück; so soll man sich alkoholisiert in einer Art "göttlichen Rausches" befinden.

Zitate

Vorlage:Wikiquote1

  • [...] orandum est ut sit mens sana in corpore sano (lat., Juvenal Satire 10: man muss beten, dass ein gesunder Geist im gesunden Körper wohnt.)
  • Ausdehnung ist das wesentliche Merkmal alles körperlich Materialen, dem seelischen und Geistigen fehlt dieses Merkmal. Ein Gefühl und ein Gedanke haben keine räumliche Ausdehnung.
  • Wenn der Geist in Frieden ist, leidet der Leib keine Qualen.
  • Geist ist Wort.
  • Geist und Leben sind untrennbar miteinander verbunden.
  • List, Klugheit, Mut, Trotz - alles Geist.
  • Damasio: "Ich bin also der Ansicht, daß ein Organismus dann Geist besitzt, wenn er neuronale Repräsentationen bildet, die zu Vorstellungsbildern werden, sich in einem Prozeß, den wir Denken nennen, manipulieren lassen und schließlich das Verhalten beeinflussen [...]."
  • Ist es das Blut, mit dem wir denken, oder die Luft, oder das Feuer? Oder ist es keines von diesen, sondern vielmehr das Gehirn, das die Tätigkeit des Hörens, Sehens und Riechens verleiht ? Und daraus entsteht dann Gedächtnis und Meinung, und aus Gedächtnis und Meinung .. das Wissen ... Solange das Gehirn unversehrt ist, solange hat auch der Mensch seinen Verstand .. Daher behaupte ich, daß das Gehirn es ist, das den Verstand sprechen läßt. Alkmaion lebte um 500 v. Chr.. Er war ein griechischer Arzt und Philosoph aus Kroton. Alkmaion war einer der ersten, der im Gehirn das zentrales Organ der menschlichen Wahrnehmung und die stoffliche Grundlage des Denkens vermutete. Von Alkmaion ist selbst nichts überliefert. Obiges Zitat wurde ihm von Platon und Hippokrates zugeschrieben. nach W.Capelle, Die Vorsokratiker, Kröner Verlag Stuttgart 1963, Seite 111

Siehe auch

Niklaus

Literatur

  • Noam Chomsky: Sprache und Geist, 3 Vorlesungen, Suhrkamp, 1967
  • Düweke, Peter: Kleine Geschichte der Hirnforschung: Von Descartes bis Eccles, München: Beck, 2001, ISBN 3-406-45945-5
  • Klivington, Kenneth A.: Gehirn und Geist, Spektrum Akademischer Verlag
  • Ryle, Gilbert: Der Begriff des Geistes, Reclam UB
  • Michael Schneider: Rätselhafte Welt - Mysterien und Rätsel unserer Zeit, BOD, Norderstedt 2004, ISBN 3833420588
  • Hasselmann, Varda und Frank Schmolke: Welten der Seele, München, 1993, S. 31-45

Gerhard Roth:

  • Das Gehirn und seine Wirklichkeit, Taschenbuch - 383 Seiten - Suhrkamp,
  • Schnittstelle Gehirn. Zwischen Geist und Welt
  • Neurowissenschaften und Philosophie. Eine Einführung von Michael Pauen, Gerhard Roth
  • Fühlen, Denken, Handeln. Wie das Gehirn unser Verhalten steuert
  • Russell, Bertrand: Die Analyse des Geistes, Philosophische Bibliothek Bd.527. 2000. VII, 407 S., Buchleinen (Gewebe), ISBN 3-7873-1527-6
    • Was charakterisiert den Geist im Gegensatz zur Materie? Wodurch unterscheidet sich die Psychologie von der Physik? "Ich werde Sie im Verlaufe dieser Vorlesungen zu überzeugen versuchen, dass der Geist nicht so geistig und die Materie nicht so materiell ist, wie man für gewöhnlich glaubt", (Bertrand Russell). aus Vorlesungen entstanden

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