Die Straße von Messina ist eine Meerenge zwischen Kalabrien auf dem italienischen Festland und der Insel Sizilien, die das Tyrrhenische Meer mit dem Ionischen Meer verbindet. Sie ist 32 Kilometer lang und zwischen drei und acht Kilometer breit. Wichtigster Hafen ist Messina im Nordosten Siziliens.

Hochspannungsleitung über die Straße von Messina
Nach 1957 überquerte eine Hochspannungsfreileitung für 220 kV die Straße von Messina. Sie ist ein Teil der Hochspannungsleitung von Sorgente nach Rizziconi. Diese Freileitung war auf zwei je 200 Meter hohen Masten, von denen einer bei Messina und der andere auf den kalabrischen Festland steht aufgehängt. Im Unterschied zu normalen Freileitungsmasten sind bei diesen Konstruktionen die Eckstiele diagonal zum Verlauf der Leiterseile angeordnet. Die Hochspannungsmasten der Freileitung über die Straße von Messina waren ein Vorbild für die Konstruktion der Masten der Elbekreuzung 1 und bis zur Fertigstellung der Elbekreuzung 2 die höchsten Freileitungsmaste der Erde!
Da die Freileitung über die Straße von Messina eine sehr große Spannweite von über 3 Kilometern hat und wegen des Schiffsverkehrs eine große minimale Leitungshöhe nötig ist, mußten die Leiterseile sehr straff gespannt sein. Aus diesem Grund konnten wegen der erforderlichen Festigkeit nur Stahlseile für die Leitung verwendet werden, welche über eine geringere elektrische Belastbarkeit verfügen, als herkömmliche Freileitungsleiterseile. Wegen der Gefahr windbedingter Schwingungen konnten auch keine Bündelleiter verwendet werden. Hierdurch genügte die Freileitung über die Straße von Messina nicht mehr den Ansprüchen und sie wurde Ende der 90er Jahre durch ein 6,5 Kilometer langes Drehstromseekabel ersetzt. Die Masten wurden als "Teil des Landschaftsbildes" erhalten, der sizilianische Mast wird sogar abends angestrahlt, haben aber keine technische Funktion mehr.
Brückenprojekte
Schon Archimedes hat sich Gedanken über den Bau einer Brücke gemacht. In den letzten Jahrzehnten gab es immer wieder Pläne für eine Brücke, die aber stets an der Finanzierbarkeit und ungeklärten Problemen im Falle eines Erdbebens in dem stark gefährdeten Gebiet scheiterten. Derzeit ist für 2006 der Baubeginn einer Hängebrücke geplant, die mit ihren gewaltigen Dimensionen alle bisherigen Brücken in den Schatten stellen wird.
Vogelzug-Konzentrationspunkt
In den Monaten April und Mai überfliegen bis zu 30.000 Greifvögel (überwiegend Wespenbussard, Rohrweihe, Schwarzmilan, insg. ca. 25 Arten) und Störche die Straße von Messina auf dem Weg in die Brutlebensräume im Norden Europas. Bis in die 1990er Jahre hinein gab es beiderseits der Wasserstraße starke, illegale Bejagung der Zugvögel. Dank dem Engagement ehrenamtlicher Naturschützer und der italienischen Forstpolizei findet heute kaum noch Wilderei statt.