ÖBB 399 | ||
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399.03 im Bahnhof Alt Nagelberg, Waldviertler Schmalspurbahnen | ||
Anzahl | 6 | |
Nummerierung | NÖLB Mh.1 - Mh.6 ÖBB 399.01 - 399.06 | |
Hersteller | Krauss, Linz | |
Indienststellung | 1906 - 1908 | |
Ausmusterung | 1986 | |
Achsformel | D2-h2St | |
Dienstmasse | 45,09 t | |
Länge über Puffer | 11.665 mm | |
Höchst- geschwindigkeit |
40 km/h | |
Kesseldruck | 13 kg/cm² | |
Rostfläche | 1,59 m² | |
Verdampfungs- heizfläche |
78,85 m² feuerberührt 90 m² wasserberührt | |
Überhitzer- heizfläche |
22,55 m² | |
Leistung | 441 kW | |
Steuerung | Heusinger |
Die Baureihe 399 der ÖBB ist eine Schmalspur-Dampflokomotive, die ursprünglich für die Bergstrecke der Mariazellerbahn konstruiert wurde.
Geschichte
Die Niederösterreichischen Landesbahnen, welche die Mariazellerbahn erbauten und bis zur Übernahme durch die BBÖ betrieben, bestellten für die Bergstrecke zunächst zwei Verbunddampflokomotiven, die die Bezeichnung Mv1 und Mv2 erhielten, und vier Heißdampflokomotiven (Bezeichnung Mh1 bis Mh4). Da Letztere sich im Betrieb besser bewährten, wurden noch zwei Maschinen dieser Bauart beschafft und in Dienst gestellt (Mh5 und Mh6). Das hohe Fahrgastaufkommen machte jedoch nach wenigen Jahren die Elektrifizierung der Strecke nach Mariazell und Gußwerk erforderlich, sodass die Dampflokomotiven ab 1911 nur mehr auf der Seitenstrecke nach Gresten (der so genannten "Krumpe") eingesetzt wurden, wo sie bis zur Beschaffung leistungsfähiger Diesellokomotive der Reihe 2095 um 1960 für schwere Güterzüge benötigt wurden. In der Folge fanden sie auch auf anderen österreichischen Schmalspurbahnen Verwendung, z.B. den Waldviertler Schmalspurbahnen, der Vellachtalbahn in Kärnten und der Pinzgaubahn.
Von den ÖBB wurde die Reihe Mh auf 399 umgezeichnet und die Reihe Mv auf 299.
Auf den Rahmen der beiden Verbunddampfloks 299.01 (Mv.1) und 299.02 (Mv.2) wurden schließlich nach deren Ausmusterung Schneepflüge aufgebaut. Die Lokomotiven der Reihe 399 sind noch sämtlich erhalten und zu einem guten Teil auch fahrbereit; einige werden für Nostalgiefahrten eingesetzt wie 399.01 auf der Pinzgaubahn, 399.03 auf den Waldviertler Schmalspurbahnen und 399.06, seit der 1993 abgeschlossenen Restaurierung unter der alten Bezeichnung Mh.6 in Ober-Grafendorf stationiert, auf der Mariazellerbahn.
Konstruktionsprinzip
Bei der Mh bzw. 399 handelt es sich um Stütztenderlokomotiven mit der Achsformel D2, bei denen die Achsen des Stütztenders am Hauptrahmen der Lokomotive angelenkt sind und die letzte Kuppelachse einstellen. Die erste Kuppelachse und die spurkranzlose Treibachse sind fix im Rahmen gelagert, während die zweite und vierte Achse seitliches Spiel haben. Diese Konstruktion ermöglichte einen optimalen Lauf bei Bogenradien von 80m. Der Antrieb erfolgt durch eine Heißdampf-Zwillingsdampfmaschine. Die Leistung reichte aus, Züge bis zu 120 t mit einer Geschwindigkeit von 30 km/h über die 27 Promille steile Rampe zwischen Laubenbachmühle und Gösing zu befördern.
Weitere technische Details:
Zylinderdurchmesser: | 410 mm |
Kolbenhub: | 450 mm |
Treibraddurchmesser: | 920 mm |
Laufraddurchmesser: | 660 mm |
Spurweite: | 760 mm |
Die Lokomotiven der Bauart Mv (Reihe 299) weisen die selbe Konstruktion des Fahrgestells auf, haben aber auf Grund der anderen Konstruktion des Kessels und der Dampfmaschine (Verbundantrieb) zum Teil andere technischen Daten als die in diesem Artikel angegebenen, die sich auf die Heißdampfloks der Bauart Mh (Reihe 399) beziehen.