Klonen

Erzeugung eines oder mehrerer genetisch identischer Individuen von Lebewesen
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Der Begriff Klonen bezeichnet die künstliche Entwicklung eines kompletten Organismus oder wesentlicher Teile davon, ausgehend von internen genetischen Informationen (Ursprungs- oder Bauplaninformationen), die einem bereits existierenden Organismus entnommen wurden. Auf diese Weise kann eine dem Original entsprechende wiederholende körperliche Entwicklung vollzogen werden, die zu einem ausgewachsenen Exemplar führt. Dieses wird als Klon bezeichnet.

Technische Realisierung

Bei der heute verwendeten Methode des Klonens wird nicht der Ausgangsorganismus als Ganzes kopiert. Es gibt bisher kein Verfahren, mit dem man zum Beispiel aus einem ausgewachsenen Tier ein neues, identisches, ausgewachsenes Tier herstellen könnte.

Um einen Organismus mit heutigem Verfahren zu klonen, sind folgende Schritte notwendig:

  1. Einem Organsimus wird eine Zelle entnommen.
  2. Der Eizelle eines weiblichen Tieres wird der Zellkern entnommen
  3. Dieser Eizelle wird der Zellkern aus der Zelle des Spenderorganismus eingesetzt
  4. Die Eizelle, die jetzt die komplette Erbinformation des Spenderorganismus trägt, wird einem weiblichen Organismus in die Gebärmutter eingesetzt.
  5. Diese Leihmutter trägt den Klon aus und bringt ihn zur Welt

Auch bei diesem Verfahren wird keine genetisch komplett identische Kopie erzeugt: Die Mitochondrien in der Zelle verfügen über eigene Erbinformationen. Diese werden bei diesem Verfahren nicht durch Informationen aus dem Spenderorganismus ersetzt. Der Klon trägt also im Zellkern die Erbinformation aus dem Spenderorgansimus, in den Mitochondrien aber die (Mitochondrien-)Erbinformation des Organismusses, von dem die verwendete Eizelle stammt. Theroretisch komplett identische Kopien kann man also nur von weiblichen Organismen erhalten, die gleichzeitig Eizelle und Spenderzelle liefern.

Im Zusammenhang des Klonens muss auch betont werden, dass ein Organismus das Endprodukt einer langen Entwicklung ist, die weitere Gedächtnisse außerhalb des genetischen bildet. Dazu gehören etwa das Nervensystem und Gehirn. Der Klon ist daher in dem Maße eine Fiktion, wie andere Gedächtnisse wesentlich die Ausprägung (s)eines Wesens bestimmen und von Interesse sind.

Die seit den 90er Jahren vom Menschen beherrschte Technik des Klonens ermöglicht insbesondere die gleichförmige Vervielfachung als nützlich erachteter kultivierter Pflanzen und von Tieren, ohne die allen bisherigen Verfahren (der Fortpflanzung) folgende Variation hinzunehmen.

Unterschied zwischen dem Klonen zu reproduktiven und dem Klonen zu therapeutischem Zwecken

Diese Unterscheidung bezieht sich besonders auf Klonversuche beim Menschen. Wie weit sie wissenschaftlich und moralisch gerechtfertigt ist, steht in Frage. Die verwendete Technik ist nämlich jedesmal die gleiche, nur die Zielsetzung ist anders.

Klonen zu reproduktiven Zwecken

Diese Art des Klonen dient einzig und allein der Herstellung von mit dem Original identischen Kopien (Klone). Mit Hilfe des reproduktiven Klonens soll z.B. erreicht werden, Tiere vom Aussterben bedrohter Arten zu kopieren um den Fortbestand dieser Tierart dadurch sicherzustellen. Allerdings sieht sich die Klonierung speziell höherer Lebewesen schwerwiegender Probleme gegenübergestellt. Das Klonschaf Dolly erkrankte an Arthritis.

Klonen zu therapeutischen Zwecken

Die Hoffnung ist, beim therapeutischen Klonen mittels Klontechnik genetisch identische Kopien einzelner Organe für einen Patienten zu züchten. Dabei wird die Eizelle nicht in eine Gebärmutter eingesetzt, sondern in einem Brutschrank zu Stammzellen weiterentwickelt. Aus diesen könnten dann, so die Hoffnung, Organe entwickelt werden, die einem Patienten implantiert werden können, ohne dass es zur Abstoßung durch das Immunsystem kommt.

Siehe auch: