Baikalsee

See in Sibirien
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Der Baikalsee (burjatisch Baykal-Nur für reicher See, russisch Озеро Байкал), der oft nur Baikal genannt wird, liegt innerhalb der Südsibirischen Gebirge in Russland (Asien).

Detailkarte des Baikalsees
Detailkarte des Baikalsees
Daten
Name: Baikalsee
Kontinent: Asien
Länder: Russland, Sibirien
Fläche ohne Inseln: 31.500 km²
Maximale Tiefe: 1.741 m
Seelänge (Mittellinie): 728 km
Seelänge (Luftlinie): 636 km
Seebreite: maximal 82 km
Wasservolumen: maximal 23.000 km³
Höhe über NN: 455 m
Zuflüsse u.a: Selenga Obere Angara
Abfluss: Angara
Größte Stadt: Irkutsk
Besonderheit 1 : tiefster See der Erde
Besonderheit 2 : Weltnaturerbe seit 1996

Er ist mit 25 Mio. Jahren der älteste und mit 1.741 m der tiefste See der Erde. Er ist vom Südwesten zu Nordosten 728 km lang (Mittellinie des Baikals). Bei durchschnittlich 48 km Breite ist er maximal 82 km breit. Er enthält aufgrund seiner Tiefe mehr Wasser als alle fünf der Großen Seen Nordamerikas zusammen.

Baikal-Rift

Der Baikalsee ist Teil einer kontinentalen Riftzone (Grabenbruch), das Baikal-Rift, das sich seit Jahrmillionen von einer Schwächungszone zu einer Riftzone entwickelt hat. Dieser Grabenbruch erweitert und vertieft sich nach wie vor.

Weil hier die eurasische und die amurische Platte auseinanderdriften, entstehen Risse in der Erdkruste; bedingt wird dies durch die Kollision der weit südlich vorgelagerten Indischen Platte, die wie ein Keil die zuvor genannten Platten auseinanderdrückt. Die Zone des Baikal-Rifts, welche die größte Schwächung aufweist, liegt im Bereich des Baikalsees.

Der Riss, in dem der See liegt, ist etwa 1.600 km lang, fast 6 km tief und mit Sedimenten aufgefüllt. Daher reicht der Baikalsee "nur" bis in 1.741 m Tiefe. Damit befindet sich im tiefsten See der Erde auch deren tiefste Kryptodepression.

Eine Vielzahl von Thermalquellen und gesteigerte seismische Aktivität deuten darauf hin, dass die Erdkruste in dieser Region sehr aktiv ist.

Wasserinhalt und Einzugsgebiet

Der Baikal bildet das größte Süßwasserreservoir der Erde mit einem Fünftel aller diesbezüglichen Reserven: Maximal passen 23.000 km³ Wasser in den See, das ist mehr als die Ostsee enthält; es entspricht dem 460-fachen Wasserinhalt des Bodensees. Das Einzugsgebiet des Sees umfasst mit seinen Zuflüssen 1.487.480 km²; dies entspricht knapp dem 4,2-fachen der Fläche Deutschlands.

Zu- und Abflüsse, Gebirge

Gespeist wird der Baikalsee, dessen Uferlänge rund 2.125 km umfasst, von 365 Flüssen und Bächen, die ihm aus den umliegenden Gebirgen zufließen, darunter die Obere Angara, die Selenga und der Bargusin. Einziger Abfluss ist die Angara - einer der großen Flüsse Sibiriens. Zu diesen Hochgebirgen zählen: Baikalgebirge (im Norden), Stanowojhochland (Nordosten) und Sajangebirge (Südwesten).

Flora und Fauna

 
Insel Ol'chon

Die Umwelt des Baikalsees weist eine einzigartige Flora und Fauna auf: Etwa zwei Drittel der insgesamt 2.500 Tier- und Pflanzenarten sind endemisch, das heißt sie kommen ausschließlich hier vor. Zum Beispiel lebt hier die einzige Süßwasser-Robbe der Welt, die Nerpa (Baikalrobbe), der Omul, eine Lachsart, oder der Golomjanka, ein Fettfisch, der am tiefsten lebende Süßwasserfisch der Erde. Möglich wird dies unter anderen auch durch die niedrige Wassertemperatur des Sees, die an der Oberfläche im Jahresmittel nur etwa 7 °C beträgt.

Wirtschaft

Bedroht wird das Landschaftsbild am Baikalsee durch die Industrialisierung, Abholzung der Wälder, eine exzessive Fischerei - und zunehmende Besiedlung (ermöglicht durch die Transsibirische Eisenbahn und den Bau der Baikal-Amur-Magistrale).

Weltnaturerbe

Im Jahre 1996 wurde der riesige Baikal-Raum deshalb von der UNESCO in die Liste des Welterbes als Weltnaturerbe aufgenommen.

Wandern

Im Entstehen ist der um den Baikalsee führende Fernwanderweg Great Baikal Trail.

Orte

Die größte Stadt unweit des Baikalsee-Ufers ist Irkutsk.

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